Sonntagsblatt 1/2024 | Page 34

Tie Zeit woar noch af aamol owr rem . Ich maan , kroot em tere Wende rem , wu mr touch kemaant hot , es kounn mit tene Schwowe in ten Lant nouchemol aufwerts kekeh . Tomols hätt mr nuch oun ten kennt ketreh , maan ich , owr noch hot mr af souwos ka Ocht net khoot , wal mr sen politisch wuon , sel woa wichticher : ti Selpstvewaltung . Noch hot mr endlich kanz nouwl kennt kewer : Soundoksteitsche – pal a ohne Sproch .
Jetz , wu mr sou wenich Leit meh sen , taß mr am in siewe Tirwr muss zoumtroumml , we mr well e oustänich schwäwisch Wuot austausch , to is tes jetz a widr e weng intressant wuon . Exotisch , we mr sch well . Mei Froch is , op mr voun unseraans sou vile nuch kennt zoumgekratz , taß mr e Hantvoull Schwowe panant hätt , ti wos e poa Joahzehnde es Schwop-Sen in ten Lant nuch täde weidertrooch ? Taß mr tes net nuo ellaanich af unse Fouhne täde schreip ?

SONNTAGSBLATT UND WIRTSCHAFT

EIN BEDROHTER BERUFSSTAND

DER AUS WEMEND STAMMENDE IMKER ZOLTÁN ZIMMER ÜBER SEINEN WEG ZUR IM- KEREI , DIE KONKURRENZ AUS CHINA UND DIE KUNST DER BIENENZUCHT
historische Erinnerungen hat , dass wir kaum Menschen finden konnten , die dort geboren wurden .
SB : Die Imkerei ist in Simonfa - wie sind Sie nach Simonfa gekommen ?
ZZ : Ganz einfach : Ich habe meine Frau kennen gelernt , die von hier stammt . Wir haben uns in Fünfkirchen getroffen und dort unser Leben begonnen . Gleichzeitig bin ich wegen der Bienen nach Wemend gegangen , aber dann haben wir uns endlich entschlossen , dass wir hierherkommen . Wir leben jetzt seit sechs Jahren hier . In der Zwischenzeit ist nämlich die Bienenpopulation immer größer geworden , es gab immer mehr Arbeit , so dass das Pendeln nicht mehr funktionierte .
SB : Herr Zimmer , was hat Sie dazu gebracht , Imker zu werden , ist es ein Familienerbe ?
ZZ : Es ist kein Familienerbe , aber wir sind in einer ländlich geprägten Familie aufgewachsen und die Landwirtschaft war ganz natürlich , so hatten wir zu Hause Tiere wie Kaninchen , Hühner , Schweine und Rinder . Ich habe seit meinem neunten Lebensjahr selbst Kaninchen gezüchtet . Dann ging ich auf das Gymnasium in Fünfkirchen , und die Kaninchenzucht in Wemend endete damit , weil ich sie vom Wohnheim aus nicht füttern konnte . Ich war also noch relativ jung und jetzt züchte ich seit über 30 Jahren Bienen . Damals habe ich das natürlich neben der Schule gemacht , und mit der Zeit wurde es ein Vollzeitjob . Am Anfang waren es mein Bruder und ich , die Bienen gezüchtet haben , jetzt ist es praktisch die ganze Familie .
SB : Sie sind aus Wemend - stammen Sie aus einer deutschen Familie ?
ZZ : Das stimmt , ich stamme väterlicherseits aus Hessen , meine Vorfahren ließen sich um 1700 in Ungarn nieder . Der frühere Pfarrer von Wemend , Zsigmond Vajtai , hat Nachforschungen angestellt und das Gebiet identifiziert . Wir untersuchten viele Orte , vor allem Leinbach und Umgebung , denn von dort stammten die Vorfahren der Wemender . Wir stellten dabei fest , dass die Siedlung so wenig
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SB : Können Sie uns etwas über Ihre Arbeit erzählen ? Welche Art von Bienen halten Sie ? Welche Technologie verwenden Sie ? Welche Art von Honig oder anderen Produkten stellen Sie her ?
ZZ : Ja , Honig ist nicht einmal unser Hauptprodukt . Eigentlich züchten wir pannonische Bienen und Bienenköniginnen und verkaufen sie an Imker , die Honig produzieren . Wie kam es dazu ? Es ist ein viel berechenbarerer Prozess als die Honigproduktion . Dafür ist es ein arbeitsintensiver und sehr langwieriger Prozess . Sagen wir , um eine Mutterbiene zu züchten , bis aus der Larve oder dem Ei eine Mutterbiene wird , die verkauft werden kann , dauert es einunddreißig bis vierzig Tage . Und wenn wir irgendwo einen Fehler machen , ist der ganze Prozess verloren . Es ist eine harte Arbeit , aber sie ist auch vorhersehbarer und besser organisiert als die Honigproduktion . Wir arbeiten im Team . Das Team selbst lässt sich auch viel besser planen , wenn es um die Zucht von Bienenmüttern , als wenn es um die Honigproduktion geht . Es ist hektisch , man muss sich bewegen , aber das ist unser Hauptprofil geworden . Daneben gibt es natürlich die Honigproduktion , aber die ist sehr schwankend . Hier vor Ort können wir Bärlauch- , Akazien- und Lindenhonig produzieren . Wenn wir etwas anderes wollen , müssen wir reisen , und das ist eine große Aufgabe , die Übernachtung vor Ort erfordert . Es ist schwierig , die kontinuierliche Aufzucht der Bienen am Tag mit der nächtlichen Wanderung zu koordinieren .
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