nen ‚Sonderstatus’, sondern bloß die gleiche Form der offiziellen
Anerkennung, wie sie auch die Italiener und die Ungarn in Slo-
wenien genießen – nicht mehr und nicht weniger“, so Kapeller
weiter.
„Dies dürfte doch eigentlich für ein Land, das seit 2004 in der
EU ist, Ende 2018 kein Problem mehr sein und Slowenien sollte
gerade in diesem Bereich seinen eigenen ehrlichen – und von
Ressentiments befreiten – Teil zu einem Europa der Menschen-
rechte, der kulturellen Identität und sprachlichen Vielfalt beitra-
gen“, so der VLÖ-Generalsekretär abschließend.
Auszeichnung für die
Außenministerin Österreichs
VLÖ zeichnete Außenministerin Dr. Karin Kneissl mit der
„Goldenen Ehrennadel des VLÖ“ aus
Ein besonderer Veranstaltungshöhepunkt erwartete die zahlrei-
chen Gäste am Mittwochnachmittag, den 19. Dezember 2018,
im Kulturzentrum „Haus der Heimat“: Außenministerin Dr. Karin
Kneissl war der Einladung der VLÖ-Verantwortlichen gefolgt, die
im entsprechenden Rahmen ihren besonderen Dank für die ste-
tige und professionelle Unterstützung des Außenministeriums im
Sinne der Interessen der Heimatvertriebenen und Heimatverblie-
benen zum Ausdruck bringen wollten.
VLÖ-Präsident Dipl.-Ing. Rudolf Reimann und VLÖ-General-
sekretär Ing. Norbert Kapeller freuten sich, zahlreiche Ehren-
gäste im „Haus der Heimat“ begrüßen zu dürfen, darunter den
serbischen Botschafter in Österreich, Nebojša Rodić, Dr. Jakub
Novák (Ständiger Vertreter der Botschafterin der Tschechischen
Republik in Wien), Gesandte Mag. Dr. Susanne Bachfischer
vom BMEIA, Krzysztof Rychter (1. Botschaftssekretär der Bot-
schaft der Republik Polen in Wien), Landtagspräsident a. D. Jo-
hann Herzog, LAbg. aD Dr. Rüdiger Stix sowie die Vertreter des
VLÖ-Vorstandes und der einzelnen Teilorganisationen.
VLÖ-Generalsekretär Kapeller umriss für die österreichische
Außenministerin in seinen einleitenden Worten die wichtigen
Aufgaben des VLÖ und skizzierte ebenfalls die künftigen Her-
ausforderungen des Verbandes, um vor allem das geistige und
kulturelle Erbe der Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen
auch für künftige Generationen zu sichern. Kapeller unterstrich
dabei auch die wichtige Zusammenarbeit mit dem Referat IV.3.a
im BMEIA, welches für die Angelegenheiten der deutschsprachi-
gen Volksgruppen im Ausland und die Restitutionsangelegenhei-
ten zuständig ist und bedankte sich dabei insbesondere bei Ges.
Mag. Dr. Susanne Bachfischer und Ges. Mag. Wolfgang-Lukas
Strohmayer für die stets professionelle Unterstützung. Nicht un-
erwähnt ließ Kapeller dabei freilich die von BM Dr. Karin Kneissl
ermöglichte Förderung der deutschsprachigen Volksgruppe in
Slowenien, die nun jährlich mit einem Betrag von € 70.000,- aus
dem Budget des BMEIA unterstützt wird.
Daran anschließend verliehen die Vertreter des VLÖ-Vorstandes
die höchste Auszeichnung, die der VLÖ zu vergeben hat - die
„Goldene Ehrennadel des VLÖ“ -, an die österreichische Außen-
ministerin, die sich sichtlich über diese Verleihung freute – „Mei-
ne erste Auszeichnung“, wie sie lächelnd anmerkte.
„Die Unterstützung der Anliegen der deutschsprachigen Volks-
gruppen in den Ländern der ehemaligen Donaumonarchie ist im
österreichischen Außenministerium eine wesentliche Aufgabe,
die wir entsprechend wahrnehmen. Ich bin mit vielen Vorsätzen
angetreten, unter anderem auch, dass wir die Nachbarschafts-
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politik so üben, indem wir im Bewusstsein unserer Geschichte
mit einem verständnisvollen, aber auch selbstbewussten Ansatz
handeln“, so die Außenministerin, die am Beispiel Slowenien
auch ihre Bemühungen hinsichtlich der dortigen verfassungs-
rechtlichen Anerkennung der deutschsprachigen Minderheit
abermals unterstrich. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass Bundes-
ministerin Dr. Karin Kneissl Zeit gefunden hat, diese VLÖ-Aus-
zeichnung persönlich im Kulturzentrum „Haus der Heimat“ in
Empfang zu nehmen, sind wir uns doch der vielen Terminver-
pflichtungen unserer Außenministerin bewusst. Wir bedanken
uns außerordentlich für die wertschätzenden und anerkennen-
den Worte, die sie unserem Verband gegenüber ausgesprochen
hat“, so VLÖ-Generalsekretär Kapeller abschließend.
1918: Schicksalsjahr
für die Siebenbürger Sachsen
Vortrag von Herrn Mag. Volker Petri
Zu einem interessanten Vortrag von HR Mag. Volker Petri luden
die Verantwortlichen des Verbandes der deutschen altösterrei-
chischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) am Mittwoch,
den 30. Jänner 2019, in das Kulturzentrum „Haus der Heimat“
ein. Der 2. VLÖ-Vizepräsident Mag. Ludwig Niestelberger, der
durch das Programm führte, freute sich, neben zahlreichen Gäs-
ten siebenbürgisch-sächsischer Abstammung einige VLÖ-Vor-
standsmitglieder - allen voran VLÖ-Präsident Dipl.-Ing. Rudolf
Reimann – und weitere VLÖ-Funktionäre zum Vortrag des ehe-
maligen Bundesobmanns der Siebenbürger Sachsen in Öster-
reich begrüßen zu dürfen.
Herr Mag. Volker Petri, 1947 im siebenbürgischen Heltau/
Cisnădie geboren, dem die Dokumentation und die Fortführung
der siebenbürgisch-sächsischen Kultur in Österreich stets ein
Anliegen ist, ging in seinem Vortrag auf die Folgen des Kriegs-
endes 1918 und der Verträge von Versailles und Trianon ein und
richtete dabei seinen Fokus auf die Minderheiten im damals neu-
en Großrumänien. Insbesondere beleuchtete Petri die damalige
Situation für die Siebenbürger Sachsen in einem zentralistischen
und minderheitenfeindlichen Land.
„Das Kriegsende 1918 veränderte Siebenbürgen und das Leben
der Siebenbürger Sachsen von Grund auf: Die Friedensverträge
von Trianon und Paris-Versailles 1919/20 schlugen Siebenbür-
gen, das rumänische Banat, die Bukowina, Dobrutscha und Bes-
sarabien Großrumänien zu. Die Staatsfläche erhöhte sich von
130.000 km2 auf 295.000 km2 um 227 % und so wurde Groß-
rumänien zum zweitgrößten osteuropäischen Land neben Polen
und zählte 18.057.028 Einwohner. Am 8. Jänner 1919 haben
138 siebenbürgisch-sächsische Vertreter einstimmig für den An-
schluss an das Königreich Rumänien gestimmt. Dies ist aus der
‚Mediascher Anschlusserklärung’ ersichtlich. Am 6. September
1919 haben sie darauf in Schäßburg ihre Wünsche und Erwar-
tungen am 4. Sachsentag in einem 100-seitigen Memorandum
formuliert. Rumänien wusste, dass die Stimme der Siebenbürger
Sachsen bei den Großmächten entscheidend sein konnte“, so
Volker Petri in seinen Ausführungen, der daraufhin Dr. Paul-Jür-
gen Porr anlässlich eines Vortrages im Oktober 2018 zitierte:
„Diese Erklärung der Siebenbürger Sachsen war das Zünglein
an der Waage beim Entscheiden der Großmächte in Versailles
und Trianon. Man kann also ruhig behaupten, dass die Sieben-
bürger Sachsen zu den Gründern von Großrumänien vor 100
Jahren gehörten!“
„Nun konnten die Siebenbürger Sachsen die gemeinsamen Inte-
ressen aller Deutschen Rumäniens vereinen und vertreten. Über
SoNNTAGSBLATT