Sonntagsblatt 1/2017 | Página 29

Am 04. 03. 1919 trat in Wien die neu gewählte Nationalver - samm lung des Staates Deutsch–Österreich zusammen. Auf die Bezeichnung „Deutschösterreich” wurde verzichtet und der von gewissen Kräften betriebene Anschluss als Sonderbundesstaat an Deutschland wurde zunichte gemacht: Österreich beschritt den Weg in die Erste Republik. Am 04. 06. 1920 wurde der Friedensvertrag mit Ungarn in Ver - sailles, im Schloss Trianon, unterzeichnet. Das historische Ungarn verlor 70 Prozent seines Territoriums und 60 Prozent seiner Be - völkerung. Auf diese Weise wurde auch die Komplexität des Ba nates gesprengt und das einheitliche Gebiet in drei Teile zerstückelt. Nach dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches fand im Wiener Parlamentsgebäude eine Zusammenkunft der Vertreter von Ämtern des Staates, Landes, der Stadt Wien und der Vereini - gungen für Kinder- und Jugendschutz statt. Das „Deutschöster - reichische Jugendhilfswerk” konstituierte sich. Hier handelte es sich nicht um die Bildung eines möglichst großen Komitees mit Ehrenpräsidium, Ehrenausschuss usw., sondern um eine offizielle Arbeitsgemeinschaft, in der jedem Mitglied ein bestimmter Wirkungskreis zufiel. Das Präsidium führte das Staatsoberhaupt Karl Seitz. BEITRITTSERKLÄRUNG Unterzeichnete/r erkläre mich mit den Zielsetzungen der Jakob Bleyer Gemeinschaft einverstanden und beantrage somit meine Aufnahme in die Mitgliedschaft des Landesvereins. Meinen Mitgliedsbeitrag werde ich gerne in Form einer Spende entrichten. Ich nehme zur Kenntnis, daß mir das Sonntagsblatt frei zugeschickt wird, zu dessen inhaltlicher Gestaltung und Verbreitung ich meine Mithilfe zusage. Datum:......................................................................... Unterschrift (leserlich):.................................................... Name: ......................................................................... Adresse:........................................................................ ................................................................................... Tel.:............................................................................. E-Post (E-mail) Adresse:.................................................. Geburtsort u. Datum:...................................................... Fürsorgesektion: Wiener Kinder ins Banat Abstammungsgebiet/Herkunfsort:....................................... Das Ende des Ersten Welkrieges hatte ein ausgeblutetes, verelende- tes und in seiner wirtschaftlichen Leistung schwer getroffenes Land hinterlassen. Angesichts dieser Notlage begann der Verein der Banater Schwaben in Wien mit einer „Hilfsaktion für Wiener Kinder”. Während und nach dem Ersten Weltkrieg, als besonders die Wiener großen Entbehrungen ausgesetzt waren und die Hun - gersnot allgegenwärtig war, kam es zur sogenannten „Kinderhilfs - aktion”, im Zuge derer, zwischen 1916 und 1930, zirka 40 000 Wie - ner hungernde Kinder kostenlose Aufnahme im Banat gefunden haben. In der Generalversammlung des „Vereins der Banater Schwa - ben in Wien” vom 14. Dezember 1919, stellte Rudolf Schiff den An trag, einen Kinderhilfsfond einzurichten, worauf eine eigene Fürsorgesektion entstanden ist. Er scheute keine Schritte, für die Kinder einen längeren Landaufenthalt im Banat zu erwirken, der sie nicht nur körperlich kräftigen, sondern auch seelisch gesund machen sollte. Diese Aktion, ohne jedwelche staatliche oder inter- nationale materielle Hilfe durchgeführt, was das einmalige daran ist, stellte an den Verein schier ungeheure und zuweilen weit über seine Kräfte hinausgehende Anforderungen. Aus diesem Grunde gebührt es, auch der Maßnahmen zu gedenken, die ergriffen wur- den, um das Kinderhilfswerk auf Jahre hinaus zu sichern. Infolge der Dreiteilung des Banat durch den Friedensvertrag von Trianon (4. Juni 1920) stiegen die Anforderungen, die an den Verein gestellt wurden, ins Ungeheure. Um diesen Anforderungen genügen zu können, entwickelte sich der Verein der Banater in Wien zu einem großen Volksverein, der über 800 Mitglieder zähl- te. Alle Mitgliedsbeiträge und Spenden wurden ungekürzt für die Kinderlandverschickung ausgegeben. Im Jahre 1919 wählte der neue Gemeinderat den Gewerk - schafter Jakob Reumann zum ersten sozialdemokratischen Bür - ger meister von Wien. Die vier Jahre seiner Amtszeit waren gleich- zeitig in Österreich die schwersten Jahre der Inflation. Da die Fürsorgesektion des Vereines der Banater Schwaben in Wien Jahr für Jahr vielen hunderten Wiener Kindern eine vorzügliche Erholung ermöglichte, leisteten schließlich auch die Gemeinde Wien und das Ministerium für soziale Fürsorge diesem Wohl - fahrts unternehmen durch nennenswerte Spenden ihren beachtli- chen Beitrag. Wie aus den Annalen des Vereines der Banater Schwaben in Beruf (auch früherer):...................................................... Jakob Bleyer Gemeinschaft e. V. H-2040 Budaörs, Budapesti út 45. Allen Mitgliedern wird das Sonntagsblatt ab sofort und laufend zugeschickt.. Mitgliedsbeitrag (Sonntagsblatt inbegriffen) ist Ihre SPENDE. BESTELLUNG Ich bitte um Zusendung des Sonntagsblattes an: Name:.......................................................................... Anschrift:...................................................................... .................................................................................. Ich erkläre mich bereit, die Kosten des Sonntagsblattes mit einer Spende zu begleichen. Datum:......................................................................... Unterschrift:.................................................................. Jakob Bleyer Gemeinschaft e. V. H-2040 Budaörs, Budapesti út 45. Bestellung auch über E-Post möglich bei: Dr. Georg Kramm [email protected] Sonntagsblatt-Leser wissen mehr! Sag das auch Deinen Bekannten und Freunden! SONNTAGSBLATT Das in jedes ungarndeutsche Haus! (Fortsetzung auf Seite 30) 29