te Frau mit Bart ist sie dem Gottmenschen noch ähnlicher als die Mutter Gottes . Das lange Gewand der Gekreuzigten und goldene Schuhe symbolisieren einen vollkommenen Lebensweg . Im Mit - telalter eine erwählte Eigenschaft auch homosexueller Männer .
Auch der spanische Mädchenname Conchita , der sich von concepsion ableitet (,‚ Unbefleckte Empfängnis ”), drückt das katholische Dogma der ewigen Jungfräulichkeit aus .
Wenn das nicht merkwürdig ist ?
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Traurig aber wahr
Der ungarndeutschen Jugend ist die deutsche Sprache zur Fremd - sprache geworden . In den deutschen Nationalitätenschulen Un - garns finden wir kaum noch Kinder mit deutscher Muttersprache . Wir beweinen diesen Umstand und versuchen vergebens Abhilfe zu schaffen . Dabei hoffen wir stets auf Hilfe aus dem Mutterland . Doch auch diese bleibt wirkungslos . In dieser verzwickten Lage sehen wir uns im donauschwäbischen Lager um . Vielleicht gibt es da gute Beispiele . In den Nachbarländern , in Übersee . Schließlich haben wir doch auch einen Weltdachverband der Donauschwaben . Was unternimmt dieser zur Rettung unserer Muttersprache ?
Stolz sind wir auf unsere Landsleute in Amerika – USA und Kanada . Wie reden die miteinander ?
Hier die Antwort auf die Frage : zu Weihnachten erreichten uns von dort ( von landsmännischen Führungskräften ) nachstehende donauschwäbische Grußworte ( Wünsche ): Merry Christmas and a happy New Year – Tony Thank you Tony ! I would like to wish you and Inge and everyone on your list the same , a very Merry Christmas and a Happy and Healthy New Year . I am hoping that we can all get together periodically and catch up with each others news . – All the very best , Erika
To All : We wish all the best to all of you now , and for the next year and beyond .
Also , so schauen wir aus . Merkwürdig ? Traurig !
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Merkwürdige Sprache
Man hört und liest gar oft das Wort GUTMENSCH , – man stellt fest , dass es sich um einen neuen Begriff handelt , aber Frage : Was ist ein GUTMENSCH ? Antwort : Das Gegenteil von einem guten Menschen . Warum ? Nun , wer es wissen will , möge sich melden . Wir ha - ben eine Erklärung dazu . *
Wußten Sie
dass die Hauptfigur der Operette „ Mária fô - hadnagy ” („ Oberleut nant Maria ” von Huszka Jenô ) eine Deutsche war ?
Ja , merkwürdig ist das Schicksal der Maria Lebstück , die 1830 in Agram als Tochter von Michael Lepstück geboren , einem dort ansässigen Kaufmann deutscher Abstammung . Mit etwa 13 Jahren kam sie nach Wien um bei ihrem Onkel aufzuwachsen . Bei Ausbruch der Revolution 1848 schloss sie sich unter dem Namen Karl als Mann verkleidet zunächst als Legionär den Juristen-Corps an . Im März und Oktober 1848 machte sie die Revolution in den Reihen der Wiener Studenten mit . Nach Niederwerfung des Wiener Auf - standes flüchtete sie nach Ungarn , und schloss sich der „ deutschen Legion ” an und kämpfte gegen die Kaiserlichen weiter , so bei den Tiroler Jägern , wo sie sich in der Schlacht bei Ká polna einen Streifschuss am Kopf zuzog . Hier , auf dem Schlacht feld bei Ká - poIna wurde sie von dem Heerführer der Honvéd zum Leutnant
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befördert . Dann trat sie in die Österreichisch – Habs bur gische- Kavallerie im 9 . Husaren-Regiment ein . Wegen ihrer be son deren Leistungen bei einem Pulvertransport von Scotnok nach Komorn wurde sie zum Oberleutnant befördert . An der Bela gerung Ofens nahm sie schon als Oberleutnant teil . Zwischenzeitlich konnte Maria heimlich heiraten und wurde schwanger . Als man aufgrund der Schwangerschaft merkte , dass Oberleutnant Karl eine Frau war , kam sie mit ihrem Mann in Kriegs gefangenschaft nach Arad , wo sie ihr Kind Paul Jonak im Gefängnis zur Welt brachte . Ihr Mann wurde zu 20 Jahren Fes - tungshaft verurteilt , wo er gestorben ist . Maria wurde nach Kroa - tien ausgewiesen . Nach etwa drei Jahren kehrte sie nach Ungarn zurück , wo sie ihren zweiten Mann , den Leutnant und Freiheits - kämpfer Julius Pasche heiratete .
Maria ist 1892 in Újpest in Armut gestorben . Auf ihrem Ster - bebett erzählte sie ihre Lebensgeschichte , die von Mór Jókai aufgezeichnet wurde . Zuletzt erhielt sie vom Landesverein der Honvéd eine Pension .
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Wie wahr !
Die Aussage von Landsmann Josef Manz aus Baaja , Vorsitzender des Kultur- und Medienausschusses der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen „ Säen müssen wir von oben , und der Samen muss dann auf fruchtbaren Boden fallen , um gut zu gedeihen ” machte mich hellhörig . Weise und wahre Worte ! Und es fiel mir nachstehendes Gedicht / Lied ein :
DIE SAAT
Durch den Acker ernst und friedlich lenkt ein Mann den schweren Pflug , und er säte unermüdlich edlen Samen wohl genug . Dein sei Sonne , Luft und Regen , ruft er , Same , wert wie Gold ! Doch von oben kommt der Segen , Gott nur weiß , was ich gewollt .
Was er pflanzte , war nur Wahrheit , war des Friedens grünes Reis , ja , er wollte Licht und Klarheit , Freiheit in des Rechts Geheiß ; Huld und Treue , Bruderliebe , regen Sinn fürs Vaterland , Schutz für edle Geistestriebe als der Zukunft Unterpfand .
Alle Edlen , Weisen , Guten segnen diesen Ackersmann , dessen Arme niemals ruhten , bis er Frucht fürs Volk gewann . Ja , sein Name wird nicht sterben in der treuen Völker Rat , und die Nachwelt wird noch ernten Jakob Bleyers heil ’ ge Saat .
( Das Gedicht wurde bei der Kranzniederlegung am Grabe Jakob Bleyers am 7 . Dez . 2008 von Sandra Titanilla Fuchs aus Schambek vorgetragen . – Ursprünglich wurde dieses Gedicht mit Noten von Johann Herold aus Máza vor beinah 20 Jahren an die Jakob Bleyer Gemeinschaft eingesandt . Es wurde dann auch vom Chor des Vereins einstudiert und gesungen .)
Das Gedicht muss uns alle doch zum Nachdenken bewegen . Es