Sonntagsblatt 1/2015 | Page 24

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derheiten ( AGDM ) in der FUEV ( Föderalistische Union euro - päi scher Volksgruppen ) fand vom 26 – 28 . November 2014 in Ber - lin statt . Geleitet wurde die Tagung vom Vorsitzenden , Dr . Kolo - man Brenner ( Ungarn )
Zielsetzung der Jahrestagung 2014 war es , den aufgenommenen Dialog mit MdB Hartmut Koschyk , Beauftragter der Bundes - regierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten , fortzuführen . Ausgangspunkt war das anlässlich der Jahrestreffen 2011 und 2012 erarbeitete strategische Konzept der deutschen Minderheiten . Aus Kroatien nahm Renata Trischler , aus der Slowakei Ondrej Pöss und aus Serbien Rudolf Weiss teil .
Ermöglicht wurde neben der Zusammenkunft mit weiteren Abgeordneten auch die Teilnahme an der Konferenz „ Charta Sprachen in Deutschland – Ein Thema für alle ” in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin .
( Aus : Der Eckart , Heft Januar 2015 )
Deutsche in Slowenien
Eine interessante Statistik hat der Alpenländische Kulturverband Südmark in seiner Zeitschrift Lot und Waage 1114 veröffentlicht .
Demnach leben in Slowenien 1800 – 3000 Angehörige der deutschen Minderheit . Rund 13 000 Slowenen leben in Kärnten und der Steiermark . Diese bzw . deren Vereine und Organisationen erhalten von der Republik Osterreich 1,2 Mio . Euro pro Jahr und 2,6 Mio . Euro Unterstützung aus Slowenien . Im Unterschied dazu fördert Slowenien die Vereine der nationalen Minderheiten im eigenen Lande nur mit knapp 22 000 Euro pro Jahr , wovon 45 – 60 % an deutsche Vereine gehen . Aber auch Osterreich sind die sloweniendeutschen Organisationen nicht viel Geld wert : Ganze 40 100 Euro pro Jahr .
Deutsche lehnen Kriegsschuld ab
Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Kriegsschuld am Ersten Weltkrieg , die im Artikel 231 des Versailler Diktats unterschrieben werden mußte , ab . Eine Umfrage des Meinungsforschungs - instituts Forsa im Auftrag der Illustrierten Stern ergab , daß 58 Prozent der Deutschen die Verantwortung für den Ausbruch des Krieges allen Beteiligten zurechnete , nur 19 Prozent gaben dem Deutschen Reich die Hauptschuld , neun Prozent wiesen sie einer anderen Nation zu . Die Deutschen Politiker bestehen aber auf Deutschlands Schuld .
Nordschleswiger
Die Liebe zur deutschen Sprache
Die deutsche Minderheit setzt 2015 unter anderem die deutsche Sprache auf die Tagesordnung – wobei Deutsch bei der Volksgrup - pe in Nordschleswig eigentlich immer im Mittelpunkt steht .
Der Besuch des Expertenkomitees der EU-Kommission 2014 in Dänemark hat allerdings neuen Schwung in die Sprachendebatte gebracht . Gepaart mit dem neuen Selbstvertrauen der Deutschen in Nordschleswig hat dies dazu geführt , dass die Minderheit – berechtigt – neue Forderungen stellen wird .
Es geht aber nicht nur darum , die in der europäischen Spra - chencharta stehenden Rechte für sich zu beanspruchen und umzusetzen . Die deutsche Minderheit in Nordschleswig muss auch die deutsche Sprache für sich wieder erfinden .
Deutsch ist nämlich nicht nur unsere Sprache : Bisher hatte die Minderheit mehr oder weniger ein Monopol auf die deutsche Spra che , doch jetzt soll in Kindergärten in Tondern schon deutsch gespielt werden , in dänischen Schulen ist das Deutschangebot Pflicht ab der fünften Klasse , und in einigen nordschleswigschen
Mehrheitsschulen fängt der Deutschunterricht schon in der Vor - klasse langsam an .
Die deutsche Minderheit begrüßt diese Entwicklung in der Mehrheitsbevölkerung , zeigt sie doch eine neue Offenheit und ein Entgegenkommen Deutschland und der deutschen Sprache ge - genüber .
30 Stunden Deutschunterricht jährlich in der fünften Klasse kön nen sich natürlich nicht mit einem deutschen Schul- und Alltag an unseren Minderheitenschulen messen . Aber es bedeutet im - merhin , dass in Zukunft nicht nur wir in der Minderheit Deutsch können , sondern dass auch eine neue Generation von jungen Dänen das Der – Die – Das beherrscht . Sie lernen die deutsche Spra che von Grund auf und nicht wie vorherige Generationen durch Sesamstraße und Bundesliga vor dem Fernseher .
Die neue dänische Liebe zur deutschen Sprache ist eine einmalige Chance für den Landesteil Nordschleswig und für Dänemark insgesamt . Aber es zwingt auch die deutsche Minderheit dazu , sich mit der eigenen Sprache auseinanderzusetzen und zu überlegen , wie sie in Zukunft neue Akzente setzen kann .
Pressedienst des Verbandes der Volksdeutschen Landsmannschaften Österreichs ( VLÖ ) 15.12.2014
Forum Heimat : Prominent besetzte Podiumsdiskussion im „ Haus der Heimat ”
„ Die Erlebnisgeneration diskutiert ”
Nationalratspräsident aD Univ . -Prof . Dr . Andreas Khol , Bundes - minister aD Karl Blecha und Bundesminister aD Dr . Harald Ofner diskutierten am Donnerstag , den 11 . Dezember , im „ Haus der Hei - mat ” in Wien
„ Der VLÖ lud am vergangenen Donnerstag , den 11 . Dezember 2014 , zu einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion unter dem Motto » Die Erlebnisgeneration diskutiert « in das Haus der Heimat ein – als Podiumsgäste diskutierten der ehemalige Natio - nalratspräsident Univ . -Prof . Dr . Andreas Khol , Bundesminister aD Karl Blecha und Bundesminister aD Dr . Harald Ofner ”, berichten VLÖ-Bundesvorsitzender Dipl . -Ing . Rudolf Reimann und VLÖ-Generalsekretär Ing . Norbert Kapeller , der diese Dis - kussion im Rahmen der VLÖ-Veranstaltungsreihe „ Forum Hei - mat ” als Moderator leitete .
„ In teils sehr bewegenden Worten schilderten die Diskutanten ihre eigenen Kindheits- und Jugenderlebnisse während des Zweiten Weltkrieges und die furchtbaren Ereignisse im Zuge der Vertreibungen , so wie etwa Karl Blecha – für den im Rahmen der Kinderlandverschickung ein Aufenthalt in der Batschka vorgesehen war – und er später selbst auf donauschwäbische Flüchtlinge traf ”, so Dipl . -Ing . Reimann , selbst gebürtiger Donauschwabe .
„ Sehr nachdenklich stimmten auch die Worte von BM aD Harald Ofner , der unter anderem auch über die Gräueltaten im Sudetenland , wie zum Beispiel über das Massaker in Aussig an der Elbe berichtete sowie die Ausführungen von Univ . -Prof . Dr . Andreas Khol , der in sehr persönlichen Worten über die eigenen familiären Erlebnisse sprach ”, ergänzen Reimann und Kapeller .
Abseits der persönlichen Erlebnisberichte wurde auch der politischen Komponente im Zuge der Diskussion breiter Raum gewidmet und so unterstrich VLÖ-Bundesvorsitzender Reimann seine Einschätzung wörtlich mit Nachdruck : „ Wir erinnern uns an die Abstimmung im österreichischen Parlament zurück , wo hinsichtlich der Aufnahme sowohl von Tschechien als auch der Slowakei in die EU unsererseits vergeblich darauf gehofft wurde , dass diese Staaten – aufgenommen in die europäische Wertege - mein schaft – auf Augenhöhe über die Unrechtsgesetzgebung und
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