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Konfirmation: Glaube oder Geld?
Bald ist wieder Ostern und damit Palmsonntag. An diesem besonderen Tag wird dem Einzug Jesus Christi in Jerusalem gedacht.
Außerdem werden unsere - wahrscheinlich sehr aufgeregten - Konfirmanden endlich konfirmiert.
Doch was ist eigentlich Konfirmation? Warum machen die jungen Leute heute noch so etwas? Welche Gründe gibt es, die
Konfirmation überhaupt abzuschließen? Und geht es am Ende eher um den Glauben oder sowieso nur ums Geld?
V ON L EON W ORBS
Gilt dies aber noch heute?
Da dies heutzutage aber eigentlich nicht mehr der Fall
ist, wird der Glaube oftmals vernachlässigt und für
einige nach abgeschlossener Konfirmation und dem
damit einhergegangenen Geldsegen irrelevant.
Schließlich möchte man das Geld unter anderem für
spätere Zwecke sparen, den Führerschein davon
machen oder sich damit einen lang gehegten Wunsch
erfüllen.
Jedoch wird man mit der Konfirmation nicht nur ein
vollwertiges Mitglied der Gemeinde, sondern man
kann auch im Kreis der Gemeinschaft die kirchlichen
Lieder genießen und singen. Außerdem erfährt man
viel über die Religion und deren Bedeutung im
täglichen Leben, darf am Abendmahl teilnehmen, man
betet zusammen in einer Gemeinschaft und findet dort
Trost, wenn dies nötig ist. Allerdings muss man sich
fragen, wie man den Glauben noch interessanter
machen kann, damit die jungen Menschen sich nicht
mehr aus kommerziellen Gründen konfirmieren
lassen, eventuell noch kirchlich heiraten, um dann,
aus steuerlichen Gründen, aus der Kirche auszutreten.
Geschieht dies nicht, so wird die Geldfrage zum
einzigen Grund und der Glaube und christliche
Grundgedanke tritt in den Hintergrund.
Konfirmation (lat. Confirmation) ist eine Art Segnung
und kennzeichnet den Übergang ins „kirchliche
Erwachsensein“. Ab dem dreizehnten Lebensjahr
empfangen Konfirmanden die Segnung sowie einen
Konfirmationsspruch aus der Bibel.
Um die Konfirmation erfolgreich abzuschließen, muss
man einmal wöchentlich (oder teilweise auch am
Wochenende in einem „Blockunterricht“) am
sogenannten Konfirmationsunterricht teilnehmen, in
dem unter anderem hauptsächlich Glaubensinhalte,
Bibeltexte vermittelt und kirchliche Lieder gesungen
werden. Außerdem werden viele Ausflüge und Treffen
mit den Konfirmanden veranstaltet. Weiterhin müssen
etwa 42 Gottesdienste besucht werden.
Früher wurde mit Abschluss der Konfirmation im Alter
von etwa 1 4 Jahren von Familienmitgliedern und
Verwandten Geld gespendet oder (vor allem den
Mädchen) Aussteuer geschenkt, womit die
Absolventen ein Startkapital für ihr weiteres Leben
erwarben. Aus dieser Tradition resultiert die Sitte, dass
der junge Konfirmand auch heute noch Geld für die
Segnung erhält.
Bloß geht es den meisten Konfirmanden leider nicht
um den Glauben (und die
Zulassung zum kirchlichen
“Mitspracherecht“),
sondern vielmehr um das
Geld ihrer Verwandten
und Freunde.
Es ist einerseits richtig,
dass
man
nach
abgeschlossener
Konfirmation
Geld
bekommt, aber dieses
wurde früher mit dem
Erwachsensein
gleichgestellt. Der Eintritt
in
das
Erwachsenendasein ging
oftmals mit der Gründung
eines
eigenen
Hausstandes, bzw. dem
Berufseintritt und dem
damit
verbundenen
Auszug von zu Hause
einher und man benötigte
das Geld zur Anschaffung
von Hausrat oder für die Pastor Grossmann und Leon Worbs in der Stephanusgemeinde Berenbostel.
Miete.
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Foto: L. Worbs