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Weihnachtsgeschichte -
Von Lea Kneller
Bei Facebook habe ich gerade eine
Nachricht von einer mir unbekannten Maria
bekommen. Sie schrieb mir, dass sie vor
etwa sieben Minuten einen Sohn bekommen
hatte, der Jesus hieße... In Bethlehem
wurde das kleine Kind wohl geboren, aber
wer weiß schon wo dieses Kaff liegt?! Der
Bundeskanzler von dort, so ein Spinner,
wollte alle Leute in den einzelnen Städten
zählen. Wie stellt der sich das vor? Will der
Trottel etwa die ganzen Städte abklappern
und da alle Menschen zählen?
Ihr armes Kind, so berichtete sie mir, liegt in
einem altmodischen Bett, in einem Stall.
Wer weiß, ob das Kleine da lange überleben
wird, so ganz ohne Strom und das ganze
andere Elektrozeug...
Mit dem nächsten Bus kamen mehrere
Bäcker aus der Umgebung, um das
neugeborene Kind zu sehen. Sie erzählten,
dass ihnen ein Engel erschienen sei, um
ihnen von dem neugeborenen Kind zu
berichten. Merkwürdig, dass die dort
überhaupt W-LAN Empfang haben.
Überhaupt ist es äußerst merkwürdig, dass
keiner - außer Maria und den Engeln -
Internetempfang hatte.
Nach zwei Tagen bekam ich wieder eine
Nachricht von Maria. Diesmal teilte sie uns
mit, dass noch drei Typen zu Besuch nach
Bethlehem aus der Antarktis kommen
wollten. Maria schrieb noch, dass die drei
ihren Flieger vor zwei Tagen verpasst hätten
und nun auf den nächsten in vier Tagen
warten müssten. Denen musste der Besuch
wirklich sehr wichtig sein. Ich würde nicht
vier Tage auf einen Flieger warten, nur um
irgendein Kind zu besuchen, ich meine, es
werden ständig irgendwo irgendwelche
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Kinder geboren... Jesus, oder wie der Kleine
heißt, muss schon etwas besonderes sein,
sonst würde doch darum nicht so ein Wirbel
gemacht werden. Ich fragte Maria, wie diese
Leute hießen. Sie antwortete mir nur kurz,
dass sie Kasper, Melchior und Balthasar
hießen. Wahrscheinlich hatte sie gerade mal
wieder Besuch vom irgendwem. Ich nahm
Kontakt zu ihnen auf. Wieder vier Tage
später, fragte ich Maria, ob die drei
Antarktis-Männer schon angekommen
wären. Sie verneinte. Ich war verwundert,
als die Leute am nächsten Tag immer noch
nicht angekommen waren. Also fragte ich
sie, ob sie schon unterwegs waren.
Balthasar antwortete, dass sie leider immer
noch nicht weg gekommen seien, da sie zur
Zeit des Abflugs Geschenke für das Kind
kaufen waren und daher den Flieger wieder
verpasst hätten. Er schrieb mir noch, dass
sie nicht wussten, dass man bei uns
neugeborenen Kindern etwas zur Geburt
schenkt. Bei ihnen zu Hause in der
Antarktis mache man das nicht so... Ich
wurde neugierig, was die Geschenke anging
und fragte, was für Geschenke sie gekauft
hätten. Balthasar antwortete mir, dass sie
sehr stolz auf ihre erstandenen Mitbringsel
wären, dass es aber eine Überraschung
werden sollte. Ich hakte weiter nach.
Schließlich hatte ich Balthasar überzeugt
und er verriet mir unter einigen Vorwänden,
dass Kasper ein Smartphone gekauft hätte,
für die gute Bildung des Kindes. Melchior
wollte ein Bett verschenken, da Jesus bisher
nur in einem sehr altmodischen Bett
geschläft und neugeborene Kinder