SchollZ 6/2023 Nr. 28 | Page 53

Christopher Street Day

ÜBERTRIEBENE PARTY ODER SINNVOLLE DEMONSTRATION ?

Der Christopher Street Day

In Hannover und in Städten rund um die Welt findet jährlich im Juni der sogenannte „ Christopher Street Day “ ( CSD ) statt . Dabei werden mehrere Demonstrationen und Paraden für Gleichberechtigung und Toleranz veranstaltet . Die Meinungen der Außenstehenden zur Pride Parade sind geteilt und einige Gegner der Veranstaltung empfinden sie als übertriebenes und unnötiges Versperren der Straßen . Wieso aber wird der CSD überhaupt gefeiert ? Was sind die Forderungen der Demonstranten und sind die Paraden tatsächlich unnötig ?
TEXT JANA ENGEL
Die Geschichte des CSD reicht bis in die 1970er Jahre , in denen erstmals queere Personen für ihre Rechte auf die Straße gingen . 1969 verschafften sie sich mit den „ Stone Wall Aufständen “ Sichtbarkeit . In der „ Christopher Street “ in New York City kam es zu den bekanntesten Aufständen gegen Polizeigewalt an queeren Menschen . Auf diese
Aufstände wird mit dem Namen des CSD angespielt . Damals waren die Forderungen ungenau und allgemein . Sie wollten Sichtbarkeit für Menschen mit unterschiedlichen Sexualitäten und mehr Sicherheit . Da die Gesellschaft heutzutage viel toleranter ist als früher und Aktivisten zahlreiche Erfolge für die LGBTQ + Community erzielt haben , kommt für
Außenstehende eventuell die Frage auf , wieso es den CSD noch heute gibt . Sie meinen , queere Personen hätten in Deutschland die gleichen Rechte wie alle anderen und bräuchten keine Angst vor Gewalt haben . Der CSD Hannover fordert eine lange Liste an Veränderungen in Gesellschaft und Politik . Unter anderem sollen keine geschlechtsverändernden Operationen
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