Ein/e Student/in (20) berichtet:
„Als ich mich anfing mit LGBTQIAP+
(oder was auch immer das aktuelle,
möglichst alle‐umfassende Akronym
ist) zu beschä igend begann, bin ich
sehr schnell auf die Thema k von
Gender gestoßen.
Gender, das hat auch etwas damit zu
tun, wie man sich fühlt, wie man sich
iden fiziert und nicht damit, wie
man sich verhält. Ich ha e noch nie
das Gefühl, wirklich ein Mädchen zu
sein, auch wenn ich die pinke Version
von Lego ha e (die mit den Feen,
denn Feen, Märchen und Mythologie
sind toll!) und mit Schleich‐Pferden
gespielt habe, denn die fand ich
ebenfalls ästhe sch sehr schön.
Zumindest unter anderem. Ich habe
auch mit dem normalbunten Lego
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SchollZ
gespielt, mich gerne dreckig gemacht
und auf dem Schulhof gerau . Ich
mag Ac onfilme und fahre gerne
Auto, auch wenn ich rückwärts
einparken doch lieber vermeide.
Aber das alles hat nichts damit zu
tun, was für ein Geschlecht ich habe
oder mit welchem ich mich
iden fizieren. Kinder sind Kinder und
spielen erst einmal mit allem, bis
ihnen beigebracht wird, was sie
lieber zu mögen haben und was
nicht.
Gemerkt, dass ich nicht "wirklich
Mädchen" bin, habe ich auf dem
Gymnasium, als ich meine Mu er
mir einmal enge Jeans gekau hat
und mir die Mädchen gesagt haben,
es würde mir sehr gut stehen, ich
mich aber darin furchtbar unwohl
gefühlt habe. Oder als wir
Musikvideos drehen mussten und ich
von meiner Gruppe mit Make‐Up
zugeklatscht und mir enge Tops
gegeben wurden, die ich zu tragen
ha e und dafür dann von der ganzen
Klasse gelobt wurde. Aber auch darin
fühlte ich mich furchtbar unwohl.
Enge Jeans wiederum mag ich heute.
Mi lerweile trage ich auch keine
Kleidung mehr, in der ich mich
unwohl fühle. Meine Pullover sind
alle oversized und die meisten aus
der Herrenabteilung, ebenso wie
meine T‐Shirts. Ich trage auch einen
Binder, das ist etwas, das die
Oberweite reduziert, dadurch, dass
es sehr eng ist. Transmänner tragen