gerecht wird, auch wenn diese seit
Geburt so aussahen.
Ein ähnliches Problem kommt bei den
Frauen auf, die nicht bluten, obwohl
sie eigentlich noch Jungfrau sind. Es
kann nämlich sein, dass ihr Häutchen
einfach dehnbarer ist als das anderer
Frauen oder dass ihr
Jungfernhäutchen vorher schon zuvor
in ihrer Jugend „gerissen“ ist, also
beschädigt wurde, was auch bei
Ak vitäten wie Gymnas k, Vol gieren
oder dergleichen passieren kann.
In patriarchalischen Kulturen wie
diesen ist der Wert der Frau eng
gebunden an ihre Jungfräulichkeit;
ein soziales Konstrukt. Denn, verloren
hat sie nichts. Was ist der Unterschied
zwischen dem ersten Mal Sex haben
und dem ersten Mal Fahrradfahren?
Ins Kino gehen? Verreisen? Klar, es
steckt mehr Verantwortung mit
dahinter, gerade in Bezug auf
mögliche Folgen wie Schwangerscha
oder Geschlechtskrankheiten,
außerdem sollte die betroffene
Person sich unbedingt selbstständig
bereit dazu fühlen und sich nicht,
unter keinen Umständen, von
anderen dazu überreden lassen.
Aber abgesehen davon? Wieso sollte
die Jungfräulichkeit, egal ob das
Mädchen tatsächlich schon Sex ha e
oder nicht, egal wie ihr
Jungfernhäutchen ihr von der Natur
gegeben wurde oder nicht, darüber
entscheiden, wie viel Wert sie ist? Ob
sie „rein“ ist, oder „unrein“, „prüde“
oder „locker“, „respektabel“ oder
eine „Schlampe“?
Es sollte absolut niemanden etwas
angehen, welche Entscheidungen
eine Frau hinsichtlich dessen trifft.
Die Stellung der Frau in der heu gen
Gesellscha , zumindest in den
Industriestaaten, sollte sich bisher
weit genug gewandelt haben, um
dem Mann gleichzustehen und von
solcherlei Trivialitäten‐ die nun
wirklich niemanden außer ihr etwas
angehen –nicht bes mmt werden. Es
liegt ganz bei jedem einzelnen
Individuum, ob überhaupt, wann, wo
und mit wem es sexuell ak v werden
möchte oder nicht. Auch, wenn die
heu ge Gesellscha angesichts
dessen sicherlich schon auf dem Weg
der Besserung ist, ist noch längst
nicht alles perfekt. Das S gma,
welches unterschwellig diesem
Thema beiwohnt, ist noch immer
präsent. Und es wird Zeit, dass es
verschwindet.
Weiteres zum Thema findet ihr hier:
BBC Interview (Aria Ahmadzai, Camelia Sadeghzadeh, 2017)mit einer Frau, die einem Virginity‐Test unterzogen
wurde:
h ps://www.bbc.com/news/world‐asia‐42112827
Amnesty Interna onal Ar kel (2011) über ägyp sche Zwangsjungfräulichkeitsuntersuchungen von weiblichen
Demonstran nnen:
h ps://www.amnesty.de/2011/3/24/aegypten‐demonstran nnen‐zu‐jungfraeulichkeitstests‐gezwungen
Zeit Online Ar kel (Nastaran Nawras, 2017) über afghanische, zwangsverheiratete Frauen und ihre
Jungfräulichkeit:
h ps://www.zeit.de/gesellscha /2017‐10/jungfraeulichkeit‐afghanistan‐ehe‐tradi on‐fluechtlinge
Ar kel der Süddeutschen Zeitung (Harald Hordych, 2016) über den Mythos der Jungfräulichkeit und blu ge
Be laken:
h ps://www.sueddeutsche.de/leben/sexualitaet‐mythos‐jungfraeulichkeit‐heilige‐oder‐hure‐1.3165649
Jetzt Ar kel (Berit Dießelkämper, 2017) über künstliche Jungfernhäutchen:
h ps://www.jetzt.de/koerperbilder/kuenstliches‐jungfernhaeutchen
Internetseite, die künstliches Blut verkau , um Frauen Blutungen in der Hochzeitsnacht zu ermöglichen (Stand:
27.Juli 2018):
h ps://www.virginia‐care.de/de/virginiacare‐blutkapseln‐12h‐2‐stueck.html
Zeit Online Ar kel (Anita Blasberg, 2007) über die frühere Pubertät der heu gen Genera onen:
h ps://www.zeit.de/2007/28/Beginnt_die_Reife_immer_frueher
LGBTQ+- What?!
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