´s Dorfblattl Haiming
Firmenportrait - „Die Zahnmanufaktur“
Chancen einer modernen Zahntechnologie
U
Wenn die eigenen Zähne nicht
mehr vorhanden sind oder nicht
mehr ausreichend eingesetzt
werden können, tritt neben
Zahnarzt und Kieferchirurg auch
ein Zahntechniker auf den Plan.
In Ötztal-Bahnhof wurde vor
vier Jahren „Die Zahnmanufak-
tur“, geführt von den beiden
Zahntechniker-Meistern Gerald
Föger und Manuel Gassner, eröff-
net. Von den sieben Mitarbeitern
sind zwei in der Lehre, den Chefs
ist es wichtig, gute Kräfte für die
Zukunft auszubilden.
Der Beruf des Zahntechnikers hat
sich in den letzten Jahren enorm
gewandelt. Ein Zahntechniker
muss heute gut mit digitalen
Medien umgehen können und
auch gerne damit arbeiten. Es
braucht aber genauso Organisa-
tionstalent, Eigenverantwortung
und Verlässlichkeit sowie Einfüh-
lungsvermögen, Präzision und
ein gutes Gefühl für Formen und
Farben. „Wir arbeiten mit teuren
Materialien und für Menschen.
Da braucht es diese Eigenschaf-
ten“ so Manuel Gassner, der auf
20 Jahre Berufserfahrung zurück-
blickt und den die Kombination
aus analogem (handwerklichem)
und digitalem Arbeiten fasziniert.
„Patienten haben selten Kontakt
mit ihrem Zahntechniker“ erzählt
Gerald Föger, „die Aufträge wer-
den uns von den Zahnärzten
übergeben. Wir fertigen Inlays
für Zahnfüllungen, Kronen, Teil-
und Vollprothesen als Zahnersatz
sowie kieferorthopädische, soge-
nannte „unsichtbare Schienen“
für Zahnregulierungen an. Auch
Implantate sind gefragt, da sie
die gesunde Zahnsubstanz be-
Gold, diverse Metalllegierungen
und Keramik, aber immer öfter
auch zukunftsweisende, biokom-
patible (= körperverträgliche)
Stoffe verwendet, um allergische
Reaktionen auszuschließen. Eine
besonders leichte und bruchsi-
chere Variante ist mit „Valplast“
relativ neu auf dem Markt, „Die
Zahnmanufaktur“ arbeitet be-
reits damit, es gibt also viele
Möglichkeiten, die den Patienten
eine hohe Lebensqualität bieten.
Gerald Föger und Manuel Gassner (v. l.) sind das Leitungsteam der
„Zahnmanufaktur“.
sonders schonen und als Halte-
rung sowohl für festsitzenden
als auch für herausnehmbaren
Zahnersatz („Druckknopfprothe-
se“) dienen.
Für eine Anprobe, eine Sprech-
und Bissprobe oder einen
Farbabgleich können Patienten
bei Bedarf auch in „Die Zahnma-
nufaktur“ kommen. Neben den
persönlichen Gesprächen gibt
es die Kontakte via Handy. Gas-
sner zeigt anhand seines Smart-
phones, welche Möglichkeiten
das digitale Arbeiten in der Zahn-
technik inzwischen bietet. „Wir
zeigen viele unserer Arbeiten
über Social Media wie Instagram
oder Facebook, posten Fotos.
Daraufhin kontaktieren uns Kol-
legen, Zahnärzte und Patienten,
auch Fachzeitschriften fragten
schon um Fachbeiträge an. Die
digitale Welt ist somit eine wich-
tige Ergänzung in der Kommu-
nikation geworden“ so Gassner.
Diese digitale Schiene setzt sich
in der Ausarbeitung fort. Die
technische Ausstattung in „Der
Zahnmanufaktur“ ist auf dem
neuesten Stand. Das gewünsch-
te Produkt wird bis ins Detail auf
dem PC geplant bzw. modelliert
und in der Fräsmaschine aus
einem kreideartigen Material mit
höchster Präzision endgefertigt.
Das Rohprodukt ist da. Es wird
nun unter dem Mikroskop von
Hand geschliffen und mit dem
analogen Modell abgestimmt,
dann erfolgt die sorgfältige,
passende Farbgebung. Nach
zehn Stunden bei 1600 Grad im
Sinterofen wird das fertige Zahn-
ersatzprodukt entnommen und
noch einmal geprüft. Dieser Blick
hinter die Kulissen mit teuren
Maschinen und besonderen Ma-
terialien lässt auch nachvollzie-
hen, warum Zahnersatz für den
Kunden kein „Billigprodukt“ sein
kann. „Wenn man für die Pati-
enten am Ball bleiben möchte,
muss man laufend investieren.
Das hat natürlich einen Preis“ er-
klärt Gassner, der gerne die gut
ausgestatteten Arbeitsplätze der
Mitarbeiter zeigt. Diese arbeiten
ausschließlich unter dem Mikro-
skop, ein Beleuchtungssystem
entsprechend dem Tageslicht op-
timiert die Raumbedingungen.
Für die Produkte werden sowohl
die gängigen Materialien Titan,
Die Arbeit eines Zahntechni-
kers ist heute mehr denn je ein
„Netzwerken unter Kollegen“.
Man tauscht sich aus, entwickelt
neue Ideen und hilft einander
auch in gewissen Bereichen aus.
„Zusammenarbeit ist eine gute
Basis“, so Föger und Gassner, „das
zieht sich durch bis in unser Team
vor Ort. Ohne unsere wirklich tol-
len Mitarbeiter liefe da nichts.“
Bevor also der Zahn der Zeit zu
sehr am Gebiss nagt, empfiehlt
„Die Zahnmanufaktur“, mit dem
Zahnarzt ein Gespräch zu führen.
Anschließend landet man unwill-
kürlich bei einem Zahntechniker,
denn „… alles was im Mund ist
und nicht dort gewachsen ist,
kommt aus unserem Berufsum-
feld“ ergänzt Föger schmun-
zelnd. Gassner lädt junge Leute
herzlich ein, sich für eine Schnup-
perlehre anzumelden.
(Text: chris; Fotos „Die Zahnma-
nufaktur“)
Gassner und Föger (v. l.) kontrollieren die exakte Ausarbeitung einer Krone.
Sommer 2019
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nsere Zähne und unser
Kiefer sind weit mehr als
ein Kauapparat zum Zerklei-
nern von Speisen. Gesunde,
gepflegte Zähne, ein möglichst
intaktes Zahnfleisch und ein gut
sitzender, schöner Zahnersatz
sind wichtige Parameter für die
Lebensqualität und das Wohlbe-
finden eines Menschen