's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2019 - 03/19 | Page 13

´s Dorfblattl Haiming Firmenportrait - „Die Zahnmanufaktur“ Chancen einer modernen Zahntechnologie U Wenn die eigenen Zähne nicht mehr vorhanden sind oder nicht mehr ausreichend eingesetzt werden können, tritt neben Zahnarzt und Kieferchirurg auch ein Zahntechniker auf den Plan. In Ötztal-Bahnhof wurde vor vier Jahren „Die Zahnmanufak- tur“, geführt von den beiden Zahntechniker-Meistern Gerald Föger und Manuel Gassner, eröff- net. Von den sieben Mitarbeitern sind zwei in der Lehre, den Chefs ist es wichtig, gute Kräfte für die Zukunft auszubilden. Der Beruf des Zahntechnikers hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Ein Zahntechniker muss heute gut mit digitalen Medien umgehen können und auch gerne damit arbeiten. Es braucht aber genauso Organisa- tionstalent, Eigenverantwortung und Verlässlichkeit sowie Einfüh- lungsvermögen, Präzision und ein gutes Gefühl für Formen und Farben. „Wir arbeiten mit teuren Materialien und für Menschen. Da braucht es diese Eigenschaf- ten“ so Manuel Gassner, der auf 20 Jahre Berufserfahrung zurück- blickt und den die Kombination aus analogem (handwerklichem) und digitalem Arbeiten fasziniert. „Patienten haben selten Kontakt mit ihrem Zahntechniker“ erzählt Gerald Föger, „die Aufträge wer- den uns von den Zahnärzten übergeben. Wir fertigen Inlays für Zahnfüllungen, Kronen, Teil- und Vollprothesen als Zahnersatz sowie kieferorthopädische, soge- nannte „unsichtbare Schienen“ für Zahnregulierungen an. Auch Implantate sind gefragt, da sie die gesunde Zahnsubstanz be- Gold, diverse Metalllegierungen und Keramik, aber immer öfter auch zukunftsweisende, biokom- patible (= körperverträgliche) Stoffe verwendet, um allergische Reaktionen auszuschließen. Eine besonders leichte und bruchsi- chere Variante ist mit „Valplast“ relativ neu auf dem Markt, „Die Zahnmanufaktur“ arbeitet be- reits damit, es gibt also viele Möglichkeiten, die den Patienten eine hohe Lebensqualität bieten. Gerald Föger und Manuel Gassner (v. l.) sind das Leitungsteam der „Zahnmanufaktur“. sonders schonen und als Halte- rung sowohl für festsitzenden als auch für herausnehmbaren Zahnersatz („Druckknopfprothe- se“) dienen. Für eine Anprobe, eine Sprech- und Bissprobe oder einen Farbabgleich können Patienten bei Bedarf auch in „Die Zahnma- nufaktur“ kommen. Neben den persönlichen Gesprächen gibt es die Kontakte via Handy. Gas- sner zeigt anhand seines Smart- phones, welche Möglichkeiten das digitale Arbeiten in der Zahn- technik inzwischen bietet. „Wir zeigen viele unserer Arbeiten über Social Media wie Instagram oder Facebook, posten Fotos. Daraufhin kontaktieren uns Kol- legen, Zahnärzte und Patienten, auch Fachzeitschriften fragten schon um Fachbeiträge an. Die digitale Welt ist somit eine wich- tige Ergänzung in der Kommu- nikation geworden“ so Gassner. Diese digitale Schiene setzt sich in der Ausarbeitung fort. Die technische Ausstattung in „Der Zahnmanufaktur“ ist auf dem neuesten Stand. Das gewünsch- te Produkt wird bis ins Detail auf dem PC geplant bzw. modelliert und in der Fräsmaschine aus einem kreideartigen Material mit höchster Präzision endgefertigt. Das Rohprodukt ist da. Es wird nun unter dem Mikroskop von Hand geschliffen und mit dem analogen Modell abgestimmt, dann erfolgt die sorgfältige, passende Farbgebung. Nach zehn Stunden bei 1600 Grad im Sinterofen wird das fertige Zahn- ersatzprodukt entnommen und noch einmal geprüft. Dieser Blick hinter die Kulissen mit teuren Maschinen und besonderen Ma- terialien lässt auch nachvollzie- hen, warum Zahnersatz für den Kunden kein „Billigprodukt“ sein kann. „Wenn man für die Pati- enten am Ball bleiben möchte, muss man laufend investieren. Das hat natürlich einen Preis“ er- klärt Gassner, der gerne die gut ausgestatteten Arbeitsplätze der Mitarbeiter zeigt. Diese arbeiten ausschließlich unter dem Mikro- skop, ein Beleuchtungssystem entsprechend dem Tageslicht op- timiert die Raumbedingungen. Für die Produkte werden sowohl die gängigen Materialien Titan, Die Arbeit eines Zahntechni- kers ist heute mehr denn je ein „Netzwerken unter Kollegen“. Man tauscht sich aus, entwickelt neue Ideen und hilft einander auch in gewissen Bereichen aus. „Zusammenarbeit ist eine gute Basis“, so Föger und Gassner, „das zieht sich durch bis in unser Team vor Ort. Ohne unsere wirklich tol- len Mitarbeiter liefe da nichts.“ Bevor also der Zahn der Zeit zu sehr am Gebiss nagt, empfiehlt „Die Zahnmanufaktur“, mit dem Zahnarzt ein Gespräch zu führen. Anschließend landet man unwill- kürlich bei einem Zahntechniker, denn „… alles was im Mund ist und nicht dort gewachsen ist, kommt aus unserem Berufsum- feld“ ergänzt Föger schmun- zelnd. Gassner lädt junge Leute herzlich ein, sich für eine Schnup- perlehre anzumelden. (Text: chris; Fotos „Die Zahnma- nufaktur“) Gassner und Föger (v. l.) kontrollieren die exakte Ausarbeitung einer Krone. Sommer 2019 Seite 13 nsere Zähne und unser Kiefer sind weit mehr als ein Kauapparat zum Zerklei- nern von Speisen. Gesunde, gepflegte Zähne, ein möglichst intaktes Zahnfleisch und ein gut sitzender, schöner Zahnersatz sind wichtige Parameter für die Lebensqualität und das Wohlbe- finden eines Menschen