´s Dorfblattl Haiming
KINDERGARTEN, SCHULE, FREIZEIT
AUS DER JUGEND
Waldkindergarten
Kinder und Eltern bedanken sich
D
ie folgenden Zeilen kommen
von der fünfjährigen Luna: „Ich
gehe gerade zum Tor vom Kinder-
garten und lege den Riegel um. Es
ist ein Gittertor wie sie bei Abzäu-
nungen für Kühe gebaut werden.
Die Kühe müssen draußen bleiben
und vor allem wir Kinder drinnen,
sicher ist sicher. Aber hinter dem
Tor bin ich in meiner Welt. Ich freue
mich, wenn schon ein paar meiner
Freunde da sind und die anderen
kommen sicher auch bald. Dann
spielen wir meistens gleich drau-
ßen. Es gibt wundervolle Plätze zum
Spielen, hinter den kleinen Bäumen,
auf den kleinen Felsen, hinter dem
Schuppen und am liebsten sind wir
beim Bachl. Es fließt mitten durch
den Kindergarten. Früher bin ich ein
paar mal hineingefallen; mittlerwei-
le hüpfe ich drüber, steig barfuß hi-
nein, fülle meine Gummistiefel oder
lasse einfach Blätter darin schwim-
men. Im Wald nebenan gibts jeden
Tag etwas zu entdecken. Im Sommer
machen wir auch manchmal ein La-
gerfeuer und wir grillen Würstel. Wir
haben auch ein richtiges Haus. Es ist
nicht nur ein Ort für unsere Jause
und zum Trocknen der nassen Klei-
dung, es ist unser Heim. Wir sitzen
jeden Tag im Kreis beisammen, wir
erzählen und singen, basteln und
malen und haben es lustig. Ab und
zu sitze ich auch bei Annelies, Nina
oder Michi am Schoß; erzähle und
brauche Geborgenheit, alle sind
volle lieb. Diese Zeilen schreibt mein
Papa, ich kann‘s noch nicht so gut,
ich gehe ja noch in den Kindergar-
ten. Aber die voll coolen Sachen darf
er eh nicht schreiben; die sind nur
für uns Kinder. Bald sind Ferien und
Papa hat mir erzählt, mein Kinder-
garten war einmal ein Ferienheim.
Das gibts jetzt nicht mehr. Schade,
ich würde gerne im Sommer hier mit
Annelies, Nina, Michi und Nicole auf
Urlaub sein.“
Aber nicht nur die Kinder, sondern
auch deren Eltern haben einiges
über den Waldkindergarten zu be-
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richten:
Danke für euren Mut etwas Neues
aufzubauen. Danke dafür, dass ihr
dem wunderschönen Platz wieder
Leben eingehaucht habt. Die Tage
bei euch oben waren von Anfang an
einzigartig und ein unvergessliches
Abenteuer und werden uns für im-
mer in Erinnerung bleiben. Schon ab
dem ersten Tag hattet ihr Zustände
wie „dazumal“. Tiefgefrorene Räu-
me mit regelmäßigem Stromaus-
fall, Wasser, das vom Bach geholt
werden musste, Mäuse die mit euch
oben gelebt haben, kaum Spielsa-
chen und dazu noch Baustelle rund
ums Haus. Den Kindern war keinen
Tag langweilig und sie waren voll
engagiert alle notwendigen „kind-
gerechten“ Spielsachen von zuhau-
se mitzunehmen, wie Hammer, Nä-
gel, Bretter usw. Auch für uns Eltern
gab es einiges zu lernen. Wie be-
komme ich das Kind jetzt nach Hau-
se ohne das Auto voll zu versauen
mit Schlamm, nassen Hosen, Schuhe
die nach einem Tag aussahen, wie
wenn sie schon Jahre durchlebt ha-
ben. Vom Geruch gar keine Rede.
ABER genau das hat es ausgemacht
– unsere Kinder konnten Kinder sein
und wurden von euch individuell
und mit vollem Engagement beglei-
tet. Nicht erzogen, nicht gerichtet,
nicht geformt, sondern begleitet
beim Wachsen in ihrer ganzen Viel-
falt. Was für euch nicht immer ein-
fach war. Dafür möchten wir danke
sagen. Für eine Zeit, die, wenn nicht
den Kindern, dann zumindest für
uns unvergesslich und einzigartig
in Erinnerung bleiben wird. Wem
wir auch noch danke sagen wollen,
ist unserer guten Seele vom Wald-
kindergarten - dem Markus. Ein
wunderbarer Mensch, der immer
da ist, wenn tatkräftige Unterstüt-
zung gebraucht wird. Der mit Rat
und Tat euch immer zur Seite steht
und den Waldkindergarten mitge-
staltet – vom ersten Tag an. Lieber
Markus, du gehörst da oben einfach
dazu und du bist uns allen in den
vergangenen Jahren sehr ans Herz
gewachsen und darum ein riesen-
großes Dankeschön für dein gan-
zes Engagement und deine feine,
herzliche Art.
(Text: Fam. Schleich, Karin Zoller
Foto: Annelies Kapeller)
Natur, Umwelt und Tiere mit allen Sinnen zu erfahren steht im
Waldkindergarten an erster Stelle.
Kindergarten Haimingerberg
Kinder als Zirkuskünstler
„M
anege frei“ hieß es kurz
vor Muttertag im Ver-
einssaal Haimingerberg. Die Idee
eine richtige Zirkusshow zu insze-
nieren hatten die Kinder selbst.
Das war dann auch schon der
Beginn einer sehr spannenden
und lustigen Vorbereitungszeit.
Die Kindergartenkinder vom Hai-
mingerberg und Ochsengarten
hatten ihre Familien eingeladen,
bei ihrer sensationellen Zirkus-
vorführung dabei zu sein. Alle
Kindergartenkinder im Alter von
drei bis sechs Jahren hatten sich
lange vorbereitet, um sich als
Artisten, Zauberer, Akrobaten,
Tänzerinnen, Clowns und Löwen
von ihrer künstlerischen Seite
zu zeigen. Auch die Moderation
als Zirkusdirektorin wurde von
der Kindergartenältesten über-
nommen. Die Kindergartenpä-
dagogin Waltraud Neurauter und
Assistentin Anna Mair standen
dem Projekt stets helfend und
unterstützend zur Seite.
Vor zahlreichem Publikum hat-
ten die Kinder großen Spaß ihr
Können unter Beweis stellen zu
dürfen. Es wurde herzhaft ge-
lacht, viel applaudiert und die
Kinder wurden bewundert und
bestaunt. Nach der Vorstellung
haben alle bei Kaffee und Kuchen
noch ausgiebig gefeiert.
(Text: Waltraud Neurauter; Foto:
Bianca Neurauter)
Die stolzen Artisten ließen sich nach der Aufführung kräftig feiern.
Sommer 2018