's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2018 - 03/18 | Page 17

´s Dorfblattl Haiming So war es damals ... Texte und Fotos: Johann Zauner 1935 wurden im Ferienheim im Forchet bereits 200 Kinder betreut und am 29. Juli im Rahmen eines großen Dorffestes die Ferienanlage geweiht und zur bleibenden Erinnerung vom „Bund der Jungtiroler“ mit dem Namen „Kanzler- Dr.-Engelbert-Dollfuß-Ferienheim“ benannt. Das Presse-Echo: Um halb 10 Uhr vormittags zog der Festzug vom reichbeflaggten Dorf ins Heim, voran die Schuljugend von Haiming, dann die im Heim untergebrachten Ferienkinder. ... Die Musikkapelle, Schützengilde und eine Abteilung der Heimatwehr bildeten den Abschluss des Festzuges. Neben Piburg war die erste, nächstgelegene Badeanstalt am Petersberger Weiher; die Tiroler Landzeitung berichtete am 20. Juli 1895: „Dem Zusammenwirken einiger Herrn ist es gelungen, in unmittelbarer Nähe unserer Gemeinde eine Schwimm- und Badeanstalt zu errichten, welche allen gerechten Ansprüchen, die an eine solche gestellt werden können, vollkommen entspricht. ... Es steht zu erwarten, dass dieses gemeinnützige Unternehmen stark frequentiert wird, umso mehr als diese Badeanstalt auch eine vorzügliche Lage hat.“ Im Sommer 1929 brach im Westen Tirols ein Aufschrei gegen die neue eröffneten Schwimmbäder wie hier in Oetz los. Von katholischen Vereinen wurde in Petitionen gefordert: 1. Verbot des Familienbades für Jugendliche bis 18 Jahre. 2. Einführung von eigenen Kinderbadestuben, getrennt für Knaben und Mädchen. 3. Einschränkung des Familienbades auf möglichst wenige Stunden des Tages. 4. Ansetzung des Jugendbades auf die für die Jugend günstigsten Stunden des Tages. 5. Das Familienbad soll nicht zu den günstigsten Tagesstunden festgesetzt werden. Im Sommer 1934 gab die große Kinderferienaktion der Vaterländischen Front der Haiminger Schwimmanlage eine neue Bestimmung. Aus dem Tiroler Anzeiger (7. Juli 1934): … Ein Schwimmbad, rings vom Wald umschlossen, das die Gemeinde Haiming vor Jahren als Gemeinschaftsbad für eventuelle Sommerfrischler erbaute, bildet gewissermaßen den Mittelpunkt des Lagers. Um dieses Schwimmbad sind Baracken im Bau begriffen. Das Wirtschaftsgebäude, ein massiver Steinbau ist bis auf den Putz fertig gestellt und birgt in seinem Inneren die Küche, Vorratskammer und einige Wohnräume. Das Mötzer Schwimmbad wurde 1930 von Peter Schranz in Betrieb genommen und blieb über drei Jahrzehnte ein Treffpunkt für Badefreunde im mittleren Oberinntal. Anmerkung: Um wegen des Schwimmbadbesuchs nicht öffentlich angeprangert zu werden, wichen Haiminger Schwimmsportler nach Telfs, Mötz und Oetz aus. In Vergessenheit geraten durfte sein, dass in den frühen 40er Jahren im Weidegebiet der Längentaler Alm vom Pächter der Dortmunder Hütte ein Schwimmbad auf 2000 m Seehöhe errichtet wurde, das bis in die 70er Jahre hinein an heißen Sommertagen Abkühlung bot. Sommer 2018 Seite 17 Bilder aus der Chronik