's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Sommer 2017 - 03/17 | Page 18

Aus alten Urkunden
Pater Rochus Quaschinski
Silbernes Ehrenzeichen der Diözese Innsbruck
´ s Dorfblattl Haiming
Chronik
Der Kultur auf der Spur: Bluamen-G ´ schichten

Margariten blühen von Mai bis in den Oktober hinein. Sie wachsen im Tål an Wegrändern, auf mageren Wiesen – auf der Huaminger Ålm und auf den Bargwiesn bis über die Waldgrenze hinauf. Diese mehrjährigen krautigen Pflanzen können – je nach Bodenbeschaffenheit und Höhenlage – eine Wuchshöhe von 20 bis 80 cm erreichen. Die Blüten haben Durchmesser zwischen 4 und 6 cm. In deren Mitte strahlt ein gelb-oranges Köpfle, aus dem dicht aneinander strahlend weiße Blütenblätter sprießen. Trotz – oder wohl auch wegen ihrer bescheidenen Pracht ist sie zu einem Symbol für die reine, unberührte Natur geworden. Wird ein Strauß mit Margariten an einen lieben Menschen überreicht, kann dies als Kompliment an seine Ehrlichkeit und Natürlichkeit aufgefasst werden. Und: Die Margarite ist wohl das beliebteste Orakel unter den Blumen – zumeist für Madlen. Beim Abrupfen der Blütenblätter fragen sie: Er måg mi, er måg mi it!- oder ganz poetisch: Er liebt mi: Von Herzen, mit Schmerzen, a bissle, går it ….. Die Wortgruppe, die beim Abzupfen des letzten Blattes gesagt wird, gilt als Orakelspruch. Zu erwähnen ist weiters: Madlen mit an Margariten-Kranzle werden immer ein gutes Fotomotiv bleiben. Die Bedeutung, die man Blumen auch heute noch in vielfältiger Weise beimisst, zeigt sich am Kraiterbuschn, der alljährlich am Hoachn-Frauetåg( 15. August) in der Kirche geweiht wird. Am häufigsten werden dazu gesammelt: Königskerze, Johanniskraut, Kamille, Rittersporn, Eisenhut, Kugeldistel, Wermut, Wohlgemut, Goldrute und Schafgarbe. Früher habe sich die Anzahl der Kräuter nach heiligen Zahlen gerichtet: 7( Schöpfungstage), 9( 3x3 – die Dreifaltigkeit), 12( Apostel) und 14( Nothelfer).( Text: Johann Zauner)

Aus alten Urkunden

Strittige Weiderechte anno 1427

Seite 18 Sommer 2017

In der kürzlich stattgefundenen

Mitgliederversammlung des „ Kulturraum Haiming-Ötztal“ wurden Projekte aufgezeigt, mit denen sich der Verein in nächster Zeit beschäftigen wird. Dazu gehört auch, der Bevölkerung die gesicherten Urkunden aus dem Gemeindearchiv ab dem Jahr 1427 sichtbar zu machen. In den letzten Ausgaben im Dorfblattl wurde bereits über einige Themen aus diesen Urkunden berichtet, dies soll nun auf Wunsch vieler Kulturinteressierter fortgeführt werden. So geht aus einer Urkunde vom Dez. 1427( Erchtag nach St. Niklastag) folgender Vergleich zwischen der ganzen Gemeinde Haiming( en) und den Nachbarn vom Haimingerberg( Silzerberg) hervor: Wegen strittiger Weiderechte auf dem Höpperg( Heuberg) klagen die Haiminger Nachbarn von Höpperg( Haiberg), Mittelberg, Larchet( Lärchach), Grün( Gerün) und Höpperg( Hawberg). Die Klage wurde bereits bei Hans Freundsberg sel., den bei Graf Ulrich von Matsch, Graf zu Kirchberg, in Vertretung für Frau Dorothe Freundsberger geb. Goldeck eingebracht. Es wird entschieden, dass die
Höpperger die Weide in dem Forchet( Forchach) zu genannten Zeiten besuchen, jedoch nicht über das Schrofenegg( Schrofeneck) und über die Mähder des Mairhofes, über den Rastbichl( Rastbühel) und über das Pruggmahd( Prukmahd) hinaus in das Erlach gehen sollen. Die von Mittelberg, von Larchet und Grün fahren über den Mü( h) lberg. Die Höpperger sollen mit ihren Schafen den Kirchweg und weiter zwischen dem Lahnbach( Laimbach) und den Gallstein( Gällenden Stein) benutzen.( Text: Anton Raffl)
Pater Rochus Quaschinski

Außergewöhnlicher Bergkurat

Am 2. Juli feierte eine große

Festgemeinde das 40. Weihejubiläum der Marienkirche in Kühtai. Altdekan Josef Tiefenthaler würdigte zu diesem Anlass auch das Wirken von P. Rochus Quaschinski(+ 1983), der über ein Vierteljahrhundert den Fremdenverkehrsort als Seelsorger betreut hatte. Besonders dankte er ihm für geleistete Vorbereitungsarbeiten und für die Spende der Pfarre Ochsengarten zum Kirchenbau in der Höhe von 120.000 Schilling.( Text: Johann Zauner, Karl Hofer)
Ohne Pater Quaschinski würde es das Kirchlein in Kühtai in dieser Form nicht geben.( Foto: Karl Hofer, Repro: Manfred Wegleiter)
Silbernes Ehrenzeichen der Diözese Innsbruck

Hohe Auszeichnung

Für ihre besonderen Verdienste rund um Pfarre, Kirche und Widum wurde Herrn Egon Eiter und Herrn Hermann Maurer am 28. April 2017 das Silberne Ehrenzeichen der Diözese Innsbruck verliehen. Im Bild Diözesanadministrator Jakob Bürgler, Egon Eiter, Hermann Maurer und Regens Roland Bluemberger( v. links). Mehr Informationen finden sich im Pfarrbrief / Sommer 2017.( Text: chris; Foto: Diözese Innsbruck / Zimmermann)