´s Dorfblattl Haiming
„Stillstand ist der Tod einer Tourismus-Region”
Alois Burkert ist seit kurzem
hauptverantwortlicher Vertreter
unserer Gemeinde im Ötztal Tourimus.
A
m 3. Dezember 2015 übernahm Alois Burkert die
Verantwortung für den Ortsausschuss Haiming des Tourismusverbandes Ötztal. Nun
traf sich das Dorfblattl mit dem
Ochsengartner Gastronom zum
Gespräch:
Stell dich bitte den Haimingerinnen und Haimingern vor, die
dich vielleicht noch nicht persönlich kennen!
Ich wurde 1960 in Zams geboren.
Meine Eltern bewirtschafteten
von 1962 bis 1982 den Alpengasthof Lüsens im Sellraintal.
1979 wurde mit dem Bau des
Gasthof Burkert in Ochsengarten begonnen, der 1982 eröffnet
wurde. Ich selbst war dann nach
meiner Lehre zum Koch im Hotel
„Grauer Bär“ in Innsbruck noch
zehn Jahre Hüttenwirt auf dem
Westfalenhaus. 1994 habe ich
den Betrieb von meinen Eltern
übernommen. Seit damals arbeite ich auch schon als Funktionär
im Tourismusverband mit. Unsere beiden Söhne Michael und
Stefan arbeiten im Betrieb mit,
unsere Tochter Bettina ist diplomierte Krankenschwester in Innsbruck. Ich bin gerne in der Natur,
im Sommer beim Bergsteigen
und im Winter beim Skitouren
gehen.
Du führst mit deiner Familie seit
mehr als zwanzig Jahren erfolgreich einen Tourismusbetrieb.
Wie hat sich die Branche in den
letzten Jahren verändert?
Wir waren früher im Winter extrem abhängig von Kühtai. Mit
dem Bau der Ochsengartenbahn
im Jahr 2000 hat sich hier in
Ochsengarten alles sehr positiv
entwickelt. Wir sind sicher noch
nicht am Ende der Entwicklung
angekommen, da ist Sommer
wie Winter noch sehr viel Potential da, aber wir sind sicherlich
auf einem sehr guten Weg hier
heroben. In der Vergangenheit
wurde Touristikern oft vorgeworfen nur auf ihre Gäste zu schauen,
heute ist in der Bevölkerung ein
anderes Bewusstsein vorhanden.
Die Einheimischen sind dem Tourismus gegenüber, der für den
Wohlstand in unserer Region verantwortlich ist, positiv eingestellt
und wissen, dass diese Infrastruktur auch ihnen selbst zugute
kommt. Ein einfaches Beispiel ist
hier der öffentliche Nahverkehr –
nur durch den Tourismus wurden
die Seitentäler so gut erschlossen, wie sie es heute sind. Der Erhalt der Natur ist sicherlich sehr
wichtig, unsere ganze Branche ist
abhängig davon, aber eine sinnvolle Weiterentwicklung muss
in allen Bereichen möglich sein,
denn Stillstand ist der Tod einer
Region, wofür es auch zahlreiche
anschauliche Beispiele gibt.
Durch die Zugehörigkeit zum
Tourismusverband hat sich in
den letzten Jahren in Haiming
Einiges getan. Was sind für dich
die wichtigsten Projekte diesbezüglich?
In den letzten Jahren war die
private Investition in die Area47
sicherlich ein Anschub für den
Sommertourismus hier am
Taleingang. Wichtig sind aber
auch der Klettersteig in der
Geierwand, der Waldspielplatz
hier in Ochsengarten, das Projekt Apfelmeile, das Widiversum
oder der gemeinsame Skipass
und Shuttle-Verkehr mit Kühtai
sowie der Wander- und Skibus
von Haiming über das Sattele zu
uns nach Ochsengarten.
Manche meinen, dass der Tourismusverband zu sehr auf die Orte
ganz hinten im Tal fokussiert ist.
Wie siehst du das als Ortsvertreter?
Der Wechsel in den großen Verband Ötztal Tourismus war für
uns alle Neuland und auch mir
war davor nicht ganz wohl bei
der Sache. Heute bin ich aber
überzeugt davon, dass der einzig richtige Weg der von großen
Destinationen ist und da hilft uns
ein starkes Zugpferd wie Sölden.
Natürlich sind wir auf