´s Dorfblattl Haiming
Manfred Fiegl
Der Mann hinter den Böllerschüssen
D
ie Hl. Barbara ist die Patronin
der Sprengmeister. Im Haus
der Familie Manfred und Anneliese Fiegl in Ötztal-Bahnhof hat eine
schöne, gefasste Holzstatue dieser
Schutzpatronin einen Ehrenplatz.
Sie ist das sichtbare Zeichen des
Dankes der Pfarren Haiming, Haimingerberg und Ötztal-Bahnhof
an Manfred Fiegl für 36 Jahre treue,
ehrenamtliche Mitarbeit. Beim ersten Treffen aller HelferInnen des
gesamten Seelsorgeraumes wurde
Manfred Fiegl in einem würdigen
Rahmen für die langjährige Tätigkeit beim Böllerschießen gedankt
und ihm und seiner Frau Anneliese
die geschnitzte Heiligenfigur und
ein Strauß Blumen überreicht.
Der Sprengbefugte aus dem Ötztal, der sich vor vielen Jahren in
Ötztal-Bahnhof ansiedelte, setzte
sein fundiertes Wissen rund um
das „explosive Material“ 36 Jahre
lang dafür ein, dass Kirchtage und
Prozessionen traditionsgemäß von
Böllerschüssen umrahmt wurden.
Manchem Dorfbewohner wird dieser „Weckdienst“ zur sehr frühen
Morgenstunde in guter, manchem
vielleicht in etwas aufschreckender
Erinnerung sein. Das Abfeuern von
Böllerschüssen soll alle in der Umgebung daran erinnern oder darauf
aufmerksam machen, dass ein hoher Festtag gefeiert wird.
Manfred Fiegl zeichnete sich bei
der Tätigkeit des Böllerns durch
besondere Fachkenntnis, hohes
Verantwortungsgefühl und größte Sorgfalt und Umsicht aus. Stets
achtete er darauf, dass der Platz des
Böllerns gut abgesichert war und
niemand Unbefugter den Bereich
betreten konnte. „Beim Zünden
selbst“ so erzählt er, „ist Gefühl
und Geduld notwendig. Das Risiko
von Verletzungen ist groß, wenn
man nicht fachgerecht vorgeht.“
Die höhere Sicherheit war auch
der Grund, warum Manfred schon
bald, nachdem er vor vielen Jahren
die Aufgabe übernommen hatte,
von der mechanischen auf die elektronische Zündung umstellte. Eine
Hülse, ausreichend Schwarzpulver
und die Batterie seines Autos waren
sein Handwerkszeug beim Böllern.
Nach 36 Jahren hat Manfred Fiegl das Böllern verdienterweise an
jüngere Hände weiter gegeben.
Schon seit einiger Zeit begleitet
er seinen Nachfolger Nikolaus Strigl, genannt Niko, einen ebenfalls
in Ötztal-Bahnhof wohnhaften
Sprengbefugten, bei den Einsätzen.
Manfred ist froh darüber, einen so
guten und verlässlichen Mann gefunden zu haben. Niko erfüllt die
vorgeschriebenen Bedingungen
und möchte, wie Manfred, die Tradition erhalten, die in vielen Dörfern schon verloren zu gehen droht.
Zudem sind beide Männer Mitglied
der Bahnhöfler Schützen und kameradschaftlich verbunden. So bleibt
für den „Böller-Pensionisten Manfred“ oft genug Gelegenheit, sich
mit dem Nachfolger beim Zusammenhocken mit den Schützen von
Fachmann zu Fachmann über das
Böllern zu unterhalten. (Text: chris;
Foto: Margit Neurauter)
P. Camillus, Margit Neurauter, Egon Eiter, Manfred Egger und Pfarrer
Volodymyr (v.l.) bedankten sich bei Manfred Fiegl und seiner Frau Anneliese.
Rund um´s Haus
Gartentipps für den Hochsommer
Chronik
Unkraut im Rasen
Wenn Unkraut im Rasen nicht von Anfang an entfernt wird, kann es sich sehr schnell und unkontrolliert ausbreiten. Eine schon längere Zeit verunkrautete Rasenfläche benötigt sehr viel Aufwand und Geduld, da das Unkraut beim Entfernen größere Löcher in der
Rasenfläche hinterlässt. Es gibt verschiedene Arten um das Unkrautproblem zu lösen. Die billigste und umweltfreundlichste Art ist
das Jäten mit der Hand. Diese erfordert aber meist einen sehr großen Zeitaufwand. Wichtig dabei ist, dass der Rasen öfter gemäht
und kurz gehalten wird, damit Unkräuter keine Chance haben, zu wachsen. Die zweite Möglichkeit wäre ein Dünger mit Unkrautvernichter. Dieser düngt nicht nur den Rasen, sondern lässt auch das Unkraut verschwinden. Der Dünger darf aber nur bei feuchter
Witterung oder ausreichender Wasserversorgung ausgebracht werden, um den Rasen nicht zu verbrennen.
Was kann im Sommer noch im Garten gemacht werden?
Im Obstgarten
Bei Obstgehölzen sollte Anfang August ein Sommerschnitt durchgeführt werden. Dieser reguliert das Wachstum des Baumes und verhindert einen Pilzbefall, da die Blätter durch eine bessere Belüftung
der Krone nach einem Regen schneller abtrocknen. Außerdem reifen die Früchte im Kroneninneren gleichmäßiger aus - durch den
besseren Lichteinfall.
Im Beerengarten
Wer mehrere verschiedene Beerensträucher sein eigen nennen darf,
der wird wissen, dass im Juli die meisten Beeren zu reifen beginnen.
Doch mit welchen Beeren soll man die Ernte beginnen? Es sollten
zuerst die Stachelbeeren gepflückt werden, da diese sehr schnell
den Geschmack verlieren, wenn sie überreif sind. Im Gegensatz dazu
können Ribisel lange am Strauch hängen bleiben.
(Text: Ing. Josef Norz, BSc, Blumenwelt Norz - Tichoff; Foto: chris)
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Sommer 2015