´s Dorfblattl Haiming
Firmenportrait - Nagele Mechatronic
Tüfteln, Bauen, Reparieren, Programmieren
„M
In unserer Gemeinde haben wir
mit „nagele mechatronic“ einen
innovativen Betrieb, dessen Fir-
menchef Andreas Nagele sich
selbst als Tüftler und Bastler seit
dem Kindergartenalter bezeich-
net. Als Jugendlicher erweckte
er unzählige Kassettenrecorder,
Plattenspieler und Radios zu neu-
em Leben.
Neben der Mechanik ist die
Elektrik Nageles Steckenpferd,
er absolvierte eine Lehre in In-
nsbruck und war nach dem Bun-
desheer (ABC Zug) noch einige
Zeit als Elektriker tätig. Später
begann er bei der Firma „Felder
Group“ in Hall i. T. das Gelernte an
Holzbearbeitungs-und Sonder-
maschinen anzuwenden. „Felder
Group“ vertraute ihm schon bald
nach der Einstellung die Aufsicht
über den umfangreichen Maschi-
nenpark an. Später leitete er die
Lehrlingsabteilung und gab sei-
ne berufliche Begeisterung an
junge Leute weiter.
Das Programmieren lernte er in
WIFI-Kursen und durch die lehr-
reiche Praxis bei „Felder Group“.
Andreas absolvierte die Meister-
prüfung in Elektrik und Mecha-
tronik und ebnete sich den Weg
in die Selbständigkeit. Im März
2004 meldete er das Gewerbe
an. Sein Traum hatte sich erfüllt,
er war Chef der eigenen Firma.
„Nun gilt es, immer dran zu blei-
ben“ so Nagele, „denn in meinem
Arbeitsbereich, vor allem bei den
Computersteuerungen, gibt es
ständig Neuerungen.“
Ein Mechatroniker muss sich laut
Nagele für Elektrik, Technik und
Computerprogrammierung inte-
Andreas Nagele und Sohn Fabian präsentieren hier einen Mähroboter für Sportplätze.
ressieren. Es braucht Fingerspit-
zengefühl für feinste Arbeiten,
aber auch Bereitschaft für das
Grobe. Oft steht man mitten im
Dreck, um Großmaschinen wie-
der einzurichten und man trägt
viel Verantwortung, weil diese
Maschinen oft sehr teuer sind.
„Das macht es auch schwer, Mit-
arbeiter zu finden“ so Nagele. In
seinem Team gibt es einen ge-
ringfügig angestellten Mitarbei-
ter, seine Lebensgefährtin Anita
Köll kümmert sich um das Büro.
Der Firmenstandort ist in der Kal-
kofenstraße 30.
Nagele hat ein gutes Netzwerk an
Partnerfirmen in der Region. Oft
sind dies ebenfalls Einzelunter-
nehmer, die mit Handschlagqua-
lität, ausgezeichnetem „Know
how“ und verlässlicher Zusam-
menarbeit punkten. Davon pro-
fitiert der Kunde, ist Nagele über-
zeugt. Er hat viele Stammkunden,
auch im Industriebereich. Hier
hat er beispielsweise, Holzbear-
beitungs-Roboter zu program-
mieren, damit diese Bretter strei-
chen und stapeln oder er sorgt
dafür, dass Roboter Dachisolie-
rungen aufwickeln und verpa-
cken. Ein weiteres Standbein ist
die exakte Einstellung von Pro-
dukten in der Sicherheitstechnik
von Maschinen beispielsweise
Laserscanner, Not-Aus-Kreise
und Sicherheitsabschaltungen.
Vor etwa zehn Jahren entdeckte
Nagele sein Interesse an Rasen-
mährobotern. Den ersten instal-
lierte er in seinem Privatgarten,
der läuft heute noch problemlos.
Nagele besucht Interessenten
immer vor Ort, um das Gelände
zu erkunden und das Gras zu
prüfen. Es gibt Mähroboter für
alle Lagen von der Ebene bis zum
Steilhang. Der Kunde bekommt
ein Angebot für das komplett in-
stallierte, betriebsbereite Gerät.
An der Grenze der zu mähenden
Fläche wird ein Kabel etwa 5 cm
tief eingelegt. Die Ladestation
wird aufgestellt, und die neuen
Besitzer werden auf das pro-
grammierte Gerät eingeschult.
„Das ist eine unkomplizierte Sa-
che für den Anwender“, so Na-
gele, dem ein gutes Service am
Herzen liegt. „Die Bedienung
ist einfach, lediglich der Garten
sollte beim Mähen aufgeräumt
sein. Sonst kann das Gerät ka-
putt werden oder Störfaktoren
wie der Gartenschlauch müs-
sen dran glauben“, weiß er aus
Erfahrung. Die empfohlene Be-
triebsdauer von maximal vier
Stunden pro Tag kann aufgrund
minimaler Betriebsgeräusche
auch in die Nachtstunden gelegt
werden. Tiere sind kein Problem,
Kleinkinder und aktivierte Robo-
ter passen nicht zusammen. Je
komplizierter das Gelände und
je mehr „Hindernisse“ da sind,
desto stärker muss das Gerät
sein und umso aufwändiger ist
die Programmierung. Nagele ar-
Herbst 2019
beitet mit mehreren Gärtnereien
zusammen, so auch mit der Gärt-
nerei Wammes.
Andreas Nagele hat bisher an die
900 Rasenmähroboter installiert
und sieht darin den künftigen
Schwerpunkt seines Betriebes.
Bald entsteht ein Onlineshop für
Ersatzteile und Zubehör. Auch
wenn jetzt die Zeit dafür ist, den
Garten winterfest zu machen,
denken doch viele bereits an
den Frühling und überlegen die
Anschaffung eines Roboters als
Arbeitserleichterung. Interessier-
te können sich unverbindlich mit
Fragen an Andreas Nagele (Tel.
0699 11988913) wenden.
Sohn Fabian ist 13 Jahre alt und
teilt die Begeisterung seines
Vaters. Beide sind bei der „Mini
Dampf Barwies“ aktive Vereins-
mitglieder und tüfteln an alten
Lokomotiven, Waggons und
Gleisanlagen. Mit einer großen
Lego-Sammlung ist dafür ge-
sorgt, dass der Stoff zum Basteln
bei den Nageles nie ausgeht.
An dieser Stelle möchte sich An-
dreas Nagele bei seiner Familie
und seinen einzigartigen Freun-
den bedanken, denn man ist
immer füreinander da. Ebenso
geht sein Dank an seine Mitar-
beiter, Partner und Kunden für
das starke Vertrauen! Mit diesem
Background freut sich Nagele auf
viele weitere gute und hoffent-
lich gesunde Arbeitsjahre!
(Text: chris; Foto: Grüneis)
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echatronik“ ist eine rela-
tiv junge Berufsbezeich-
nung, die durch die Zusammen-
schau von Mechanik, Elektronik,
Steuerungstechnik und Informa-
tik einen Gesamtarbeitsbereich
bildet. Der Beruf kann über eine
Lehre, eine HTL-Ausbildung oder
ein Studium erlernt werden, Me-
chatroniker werden vor allem für
Industrieanlagen und für diverse
technische Arbeiten angefragt.