´s Dorfblattl Haiming
HAIMING
Gemeinde
AUS DER GEMEINDE
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Dankbar gemeinsam feiern
E
ine gute Ernte ist eine Grundlage für ein gutes Leben.
Neben der sorgfältigen Auswahl von Pflanzen und Samen,
dem Einsatz der menschlichen
Arbeitskraft und dem nötigen
Fachwissen gibt es viele Faktoren, die vom Menschen nicht
zu beeinflussen aber eine wichtige Voraussetzung für das gute
Gedeihen sind. Gutes Wetter
ohne außergewöhnliche Kapriolen, ein fruchtbringender Boden
und ausreichend vorhandenes
Saatgut sind solche Komponenten, auf die wir Menschen nicht
wirklich Einfluss haben.
So war und ist es im religiös geprägten Umfeld eine für viele
Menschen wichtige Tradition,
im Herbst ein Erntedankfest zu
feiern und für all die Früchte des
Feldes, für die reiche Nahrung
und das gesicherte Überleben
Gott zu danken. Auch in unseren
Pfarren sind diese Dankgottesdienste Ende September/Anfang
Oktober mit einer Gestaltung des
Altarraumes oder einer Erntekrone ein fixer Bestandteil des kirchlichen Jahreskreises. Agapen und
Feiern im Anschluss daran lassen
aber auch die Dorfgemeinschaft
wieder erstarken. Ein ErntedankUmzug hat sich als Brauch in Haiming jedoch nie durchgesetzt.
Dies mag ein wenig verwunderlich sein, denn Haiming hat eine
sehr starke Bindung an bäuerliche Produkte in großer Vielfalt
und eine lange Tradition dazu.
Konventionell und biologisch
wirtschaftende Bauern sorgen
für ein beeindruckendes Angebot an essbaren Köstlichkeiten.
Schon lange sind die Oberländer Kartoffeln bekannt für ihre
Qualität, der Haiminger Apfel
ist ein weitum gefragtes Obst.
Bei den Haiminger Markttagen
und durch den Ab-Hof-Verkauf
Liebevoll gerichtet und bunt präsentierten sich die anlässlich des
Erntedankfestes hergerichteten Wagen.
an manchen Bauernhöfen ist die
Bevölkerung bestens versorgt.
Da ist Dankbarkeit ein wertvolles
Gut und die Segnung der Früchte
beim Gottesdienst ist ein starkes
Zeichen für das Vertrauen der
Menschen dafür, dass der göttliche Segen Wachstum und Ernte
begleitet hat.
Zu diesem Dank ist in den letz-
ten Jahren aber auch ein anderes
Bewusstsein dazu gekommen.
Es ist der Dank für die Ernte der
guten Entwicklungen im Leben,
der Dank für die tägliche Arbeit,
für Freundschaften, für Gesundheit und all die Dinge, die wir
uns nicht für alles Geld der Welt
kaufen könnten. (Text erfö; Foto:
Hedy Haslwanter)
Haiming hat sich durchgesetzt
Autobahn-Schildbürgerstreich zu Ende
M
it der Eröffnung der zweiten
Röhre des Roppener Tunnels
2010 hat die Asfinag die Hinweisschilder auf der Autobahn ohne
irgendwelche Grundlage oder
Rücksprache ausgetauscht. Aus der
Anschlussstelle „Haiming“ wurde
damals „Ötztal“. Seit Jahren schwelt
nun der Konflikt zwischen der Gemeinde Haiming und der Asfinag
wegen der Beschriftung der Schilder.
Seitdem kämpfen Bürgermeister
Josef Leitner und Anton Raffl um
die Wiederherstellung der früheren
Beschriftung. Ein Gutachten beim
Leiter des Instituts für Öffentliches
Recht an der Uni Innsbruck gab der
Gemeinde Recht.
Das beeindruckte die Asfinag aber
überhaupt nicht und man ließ ver-
lauten, dass man nichts ändern
wolle (Bericht im Dorblattl 04/14,
Seite 6). Nun hat sich aber auch das
Verkehrsministerium der Meinung
von Gutachter Prof. Karl Weber angeschlossen. Die jetzige Beschilderung
sei widerrechtlich, fasst der Bürgermeister das Ergebnis des Gutachtens
zusammen.
„Im Infrastrukturministerium hat
man uns eindeutig und klipp und klar
Recht gegeben. Es hat so zu sein, wie
es jetzt kommen soll. Nämlich dass
auf diesem Wegweiser „Haiming“
angebracht werden muss, weil es in
ganz Österreich so ist“, erklärt Bürgermeiter Josef Leitner. Anschlussstellen müssen immer den Namen
der nächstgelegenen Gemeinde enthalten. Im konkreten Fall ist „Ötztal“
bekanntlich keine Gemeinde.
Hier bei der Autobahnauffahrt Telfs-West hat man das Schild nie ausgetauscht.
So wird in Zukunft wieder überall „Haiming Ötztal“ stehen.
Bei der Beschilderung habe man
sich laut Asfinag-Sprecher Klaus Fink
jetzt auf einen Kompromiss mit der
Gemeinde geeinigt: „Wir sind übereingekommen, dass die Änderung
dahingehend zu realisieren ist, dass
„Ötztal“ umgeändert wird auf „Haiming Ötztal““, sagt Klaus Fink von
Herbst 2015
der Asfinag. 15 Tafeln müssen nun
ersetzt werden. Wieviel das kostet,
das werde noch erhoben, sagt Fink.
Die Kosten trägt auf jeden Fall die
Asfinag, also der Steuerzahler. Noch
in diesem Jahr sollen die neuen Hinweisschilder montiert werden. (Text
und Foto: mams)
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