's Dorfblattl Haiming - Digitalausgabe Dorfblattl Haiming Frühjahr 2018 - 02/18 | Page 15

´s Dorfblattl Haiming Firmenportrait - „neurauter frisch“ Vom Eiermann zum Lebensmittel-Großhandel A lles begann 1960, als Albert und Emma Neurauter eine Junghennenaufzucht mit Eier- verkauf in der Brunau ins Leben riefen. Mit dem „Eiermann-Auto“ wurden Handel, Gastronomie und Privathaushalte beliefert, ein Fixpunkt war der tägliche Stand in der Innsbrucker Markthalle. Als ältester Sohn half Peter schon als Bua im administrativen und wirtschaftlichen Bereich. Vater Albert war für Produktion, Ablauf und neue Ideen zuständig. Im Alter von 18 Jahren stieg Peter Neurauter in den Betrieb, vorerst im Bereich um „Henne und Ei“ ein. Wegen des nicht artgerechten Haltens der Hen- nen suchte er bald nach einer parallelen Geschäftsidee. Peters Geschwister Beate und Christian waren ebenfalls einige Zeit in der Firma tätig. Anfang der 70er waren die Gast- häuser voll und die arbeitsinten- siven Pommes waren der neue Renner. Peter Neurauter streckte seine Fühler aus und entdeckte Pommes als Frischware bei der Inzinger Firma Tollinger. In Ko- operation belieferten Eiermann und Tollinger die Gastronomie mit küchenfertigen Pommes. Die Küchenchefs waren großteils begeistert, manche Hotelies öff- neten ihre Türen, andere lehnten die Vorfertigung als einen An- griff auf die Handwerksarbeit in der Küche ab, um später doch darauf zurückzugreifen. Der EU-Beitritt 1995 forderte Veränderungen für die Wettbe- werbsfähigkeit auf dem vergrö- ßerten Markt, was dem Haimin- ger Unternehmen bestens ge- lang. Auf Anfrage des deutschen Bo-Frost-Unternehmens kam es zu einer Kooperation, von 1995 bis 2005 belieferte Neurauter mit 120 Bo-Frost-Autos Kunden in Tirol, Vorarlberg und Salzburg direkt zum Haus. Durch diese Ex- pansion kam es 1995 zur Über- siedlung in das Firmengebäude in der Olympstraße. 2015 ende- te diese Kooperation in gutem Einvernehmen, bis 2019 bleibt Bo-Frost eingemietet, dann wird „neurauter frisch“ diese Räume selbst nutzen. Das ehemalige Firmengebäude von Obst Wit- ting gehört seit einigen Jahren ebenfalls zu „neurauter frisch“. Das Unternehmen wuchs mit dem steigenden Tourismus mit. Neue Produkte und ein Liefer- radius „Bodensee – Achensee – Kalterersee“ waren positive Entwicklungen. „Wer innovativ ist, zahlt auch Lehrgeld“ so Fir- menchef Peter Neurauter, „doch meist haben wir den richtigen Weg erkannt.“ 1986 aß man hier- zulande an Fischen vor allem Fo- relle, Fischstäbchen und Dorsch. Neurauter wagte sich an das An- gebot von frischem Fisch und schaffte die Herausforderung, das sensible Produkt Fisch in vielfältigster Art frisch zu den Kunden zu bringen. Dies war da- mals eine kleine Sensation. Der freie Warenhandel in der EU er- leichterte die Einfuhr. Direkt von Frankfurt aus wird Frischfisch bis heute dreimal wöchentlich direkt nach Ötztal-Bahnhof ge- liefert. Viele Jahre war Pionier Neurauter fast der einzige An- bieter von frischem Fisch. Wenn sich etwas gut etabliert hat ist es bei Peter Neurauter an der Zeit, sich Neues zu überle- gen. Vor drei Jahren wurde das Sortiment um Käse erweitert. 500 teils sehr exklusive Käsesor- ten aus ganz Europa lagern stän- dig im Kühlraum des Betriebes, davon 180 aus Tirol. Auch sehr kleine Betriebe mit speziellen Käsesorten aus vielen Ländern liefern ihren Käse zum weiteren Vertrieb. Beim Durchblättern des Kata- loges von „neurauter frisch“ fin- det man eine bemerkenswerte Fülle an tiefgekühlten und fri- schen Köstlichkeiten. Der Begriff „Fertiggericht“ ist für Peter Neu- rauter positiv besetzt, wichtig ist die Unterscheidung zwischen Billig- und Qualitätsprodukten. „Gute Zutaten und sorgfäl- tige Verarbeitung machen ein fertiges Gericht zu einem Ge- schmackserlebnis auf hohem Niveau, durch Frost haltbar ge- macht“ ist Neurauter überzeugt. „neurauter frisch“ ist ein Lebens- mittelgroßhandel, derzeit kann aus logistischen Gründen kein Detailverkauf angeboten wer- den. Bei Restaurantbesuchen werden unsere Leser mit großer Wahrscheinlichkeit bereits Pro- dukte aus dem Sortimen