´s Dorfblattl Haiming
Firmenportrait - Raftingunternehmen „faszinatour“
Marcel Pachler ist begeisterter
Outdoorsportler und leitet die
Firma faszinatour und den Tiroler
Raftingverband
V
om Spätherbst bis in den
Vorfrühling sprudelt und
fließt das Wasser des Inns wie für
sich allein durch das Oberland.
Das ändert sich mit dem 1. Mai,
denn da beginnt die Rafting- und
Kajaksaison. Das bekannte Bild
der bunten Boote mit fröhlichen
Gästen an Bord gehört wieder
dazu, wenn man von den Brü-
cken auf den Fluss schaut. Dabei
wissen sich die Gäste in guten
Händen, denn die Bootsführer,
auch Raftguides genannt, wur-
den gut ausgebildet und geprüft.
Schließlich vertrauen sich jedes
Jahr Menschen aller Altersgrup-
pen den Bootsführern an, um
den Inn und seine Umgebung
einmal aus anderer Perspektive
und hautnah am oder auch im
Wasser zu erleben. „Etwa 40 Leu-
te werden jährlich über den Tiro-
ler Raftingverband ausgebildet“,
weiß Verbandsobmann Marcel
Pachler.
Pachler ist nicht nur Obmann
des Tiroler Raftingverbandes,
er leitet auch sein Outdoorzen-
trum „faszinatour“ an der Alten
Bundesstraße in Haiming. „faszi-
natour“ wurde 1986 als eine der
ersten Rafting-Anbieter in un-
serer Region von Werner Vetter
und Karl-Heinz Siegl gegründet.
Man lernte den Abenteuersport
in Übersee kennen und setzte
ihn hier in Tirol um. „Das war
anfangs nicht ganz einfach“, so
Marcel Pachler, „denn viele re-
deten mit und es brauchte gute
Kompromisse.“ Doch es gelang,
bis heute herrscht sehr gutes Ein-
vernehmen zwischen den Out-
doorunternehmen in der Region,
den Behörden und den Fischern
mit ihren Interessen. In Haiming
sind neben Wiggi Rafting, Feel
free Touristik, Refugio Otto Ha-
bicher und Fankhauser Rafting
noch viele weitere Outdoor-Un-
ternehmen im Gemeindegebiet
ansässig.
Von der Einstiegsstelle in Imst
geht die Fahrt durch die atembe-
raubend schöne Imster Schlucht
bis zur Ausstiegsstelle in Hai-
ming/Magerbach, wo begeis-
terte Gäste meinen, das hätten
sie eigentlich schon viel früher
probieren sollen. Aber auch in
Tösens, auf der Sanna und auf der
Ötztaler Ache, dem „Prunkstück
des Raftings“, bietet „faszinatour“
Touren an. Kinder ab sechs Jah-
ren dürfen mit Begleitung ins
Boot. Die umsichtigen Bootsfüh-
rer finden für jede Gruppe die
passende Schwierigkeits- und
Abenteuerstufe.
Neben dem Kerngeschäft der
Rafting- und Kajaktouren gehört
Canyoning, Biken und Klettern
zum Angebot. Im Outdoorzen-
trum „Platschnassstadl“ können
Spaß im Raftingboot ist für alle Altersgruppen mit unterschiedlichem
Abenteuerfaktor zu haben.
Firmenevents und andere Grup-
pentreffen abgehalten werden,
das Ambiente zum Essen, Feiern
oder Chillen/Genießen ist eine
gute Ergänzung zum Sportan-
gebot. Dadurch können die Auf-
enthalte der Gäste in Haiming
verlängert werden.
Selbst beim Canyoning können
heute schon viele mitmachen
und sich ausprobieren, wenn sie
gut gesichert und angeleitet eine
Schlucht mit Wasser in abenteu-
erlicher Form überwinden. Das
Fahren mit dem Mountainbike
und das Klettern sind weitere
Highlights für die Freizeitsportler,
die vorwiegend aus Deutschland
sowie aus anderen EU-Staaten
und aus aller Welt nach Haiming
kommen.
„Wir bieten seit 30 Jahren ein
nachhaltiges Tourismusangebot
an“, so Marcel Pachler. „In bei-
den Bezirken Imst und Landeck
sichern wir ca. 600 Arbeitsplätze
im Angestelltenverhältnis“, so der
Obmann des Verbandes. „Wenn
unsere Saison Mitte Oktober
endet, können die Mitarbeiter
bereits im Wintertourismus star-
ten. Das ist unser Beitrag gegen
Saisonarbeitslosigkeit und dies
wird vom AMS auch bestätigt.“
Derzeit ziehen dunkle Gewit-
terwolken am Horizont der
Raftingfirmen auf. „Wenn das
TIWAG-Projekt der Innstufe
Imst-Haiming tatsächlich umge-
setzt wird, dann kann Rafting in
dieser Form mit Sicherheit nicht
mehr angeboten werden“, ist
Pachler besorgt. „Es entsteht der
Eindruck, als wären sich Regio-
nalpolitiker und Behörden nicht
bewusst, was hier für die Tou-
rismusregion Haiming auf dem
Spiel steht.“ Dies unterstreicht
Pachler mit den Gästezahlen im
Mai/Juni und im September/Ok-
tober, denn es seien die Rafting-
Gäste, die in diesen Zeiten die
Saison verlängern.
Zu den Gefahren des Outdoor-
sports bezieht Marcel Pachler
klar Stellung. „Wer mit unseren
Unternehmen unterwegs ist,
wird professionell eingekleidet
und von Fachpersonal sicher
durch das Abenteuer begleitet.
Wir sind im Einkl ang mit der Na-
tur tätig und respektieren die Vo-
raussetzungen, die die Natur uns
vorgibt. Es bleibt ein minimales
Restrisiko wie immer im Leben.
Das ist unser Weg, die herrliche
Landschaft dieser Region be-
hutsam für den Tourismus zu
nützen.“
„faszinatour“ steht zudem für
Ausbildung. In der firmeneige-
nen Akademie werden die kom-
petenten Guides und Trainer für
den Outdoorsport umfassend
ausgebildet. Weil „faszinatour“
auch über den Tellerrand schaut,
hat Marcel Pachler 2004 ein
Schulprojekt in der Dominika-
nischen Republik ins Leben ge-
rufen und mit Spendengeldern
finanziert. Hier erhalten heute
250 Mädchen und Buben die
wichtige Grundbildung für ein
selbstbestimmteres Leben. Ein
schönes Zeichen dafür, wie das
Wohlbefinden der Urlaubsgäste
in Haiming und deren Spenden
den Kindern in einem armen
Land eine Zukunftsperspektive
gibt.
(Text: chris; Fotos: faszinatour)
Canyoning wurde in den letzten Jahren zu einem wichtigen weiteren Standbein
für die Branche.
Frühjahr 2017
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Naturerlebnis verbunden mit Abenteuer und Spaß