´s Dorfblattl Haiming
Fortschritt?
D
ie Sonnenstrahlen wärmen,
die Trampoline werden
wieder aus den Garagen geholt, die Gärten auf Hochglanz
poliert – eindeutig, der Frühling ist angekommen.
Klein und Groß erfreut sich
der steigenden Temperaturen
und verbringt viele Stunden im
Freien, bei strahlend blauem
Himmel. Klar, an solchen Tagen
schauen Fotos vom Nachwuchs,
Videos von Freunden oder
Schnappschüsse von unseren
Vierbeiner besonders prachtvoll aus. Mit dem Smartphone
man kann solche Eindrücke immer und überall für die Ewigkeit festhalten. Egal wann und
wo etwas Lustiges, Schönes
oder Interessantes passiert,
wird das Handy gezückt und
geknipst was das Zeug hält.
Jedoch frage ich mich dabei
oft, wie man dadurch den eigentlichen Moment der Freude
erlebt. Keine Frage, es ist toll
wenn ich mir später diese Ereignisse immer wieder zurückholen kann. Aber leider werden
diese wertvollen Augenblicke
meist nur mehr durch ein Handyobjektiv miterlebt und sind
zerrissen vom stresserfüllten
Tippen auf dem Handy, sodass
man ja keine Sekunde versäumt, anstatt einfach zu genießen.
Ich wünsche mir und euch allen,
dass wir wieder viel bewusster
erleben, uns wieder viel intensiver erfreuen und vielleicht
sogar dadurch ein klein wenig
glücklicher und zufriedener
sein können – auch ohne kleinen Touchscreen-Freund und
ich bin der Meinung, dass der
Frühling genau die passende
Jahreszeit dafür ist. Probiert es
aus - legt euch in die blühende
Wiese und erriecht, ja erspürt
sie und verzichtet ganz einfach
einmal ganz bewusst darauf,
auf den virtuellen Auslöser zu
drücken!
Anna Pfausler
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LESERBRIEFE UND NEUIGKEITEN
AN DAS DORFBLATTL
Ehre, wem Ehre gebührt!
Wahl-Schluss...
Beim Lesen der Rundschau vom 6.4.16 fiel mir der
interessante Bericht über Armin Neurauter als
Schibergsteiger (mehrfacher österr. Staatsmeister)
auf. Gleich auf der Nebenseite steht ein Bericht über
die junge Haimingerbergerin Jana Rauth, die bei den
österreichischen Meisterschaften im Bouldern ins Finale
kam und in der U 16- Klasse den 6. Platz belegen konnte.
Beiden möchte ich herzlich gratulieren. Spätestens seit
der Teilnahme von Charly Markt an den olympischen
Spielen in London 2012 frage ich mich, ob es nicht an der
Zeit wäre, auch in unserer Gemeinde einmal die vielen
Spitzenleistungen im Rad-, Tennis-und Schisport, eine
Jugendeuropameisterin in der Rassenkleintierzucht
(Vanessa Leitner 2015) und die vielen, von denen ich
im Laufe der Jahre bewundernd gelesen habe, in aller
Öffentlichkeit vor einem breiten Publikum zu feiern.
In unseren Reihen gibt es Talente, die Haiming auf
Landes-und Bundesebene, zum Teil international
bekannt machen. Mancher mag den einen oder anderen
Titel belächeln, aber hinter allen stecken viele Mühen,
Ausdauer, Enthusiasmus und die Sportler können
zu Recht stolz darauf sein. Ich bin der Meinung, sie
verdienen auch von Gemeindeseite einmal gebührende
Anerkennung dafür.
Petra Gabl
Für mich persönlich war die Wahl eine Qual.
Ist die Haiminger Politik wirklich so simpel gestrickt,
dass unsere Zukunftsversprechen aus Schlammschlachten und Untergriffen bestehen? Es war harte
Knochenarbeit aus den Parteien Visionen, Programme
und Ziele herauszukitzeln, ohne dass die Antworten
in gegenseitigen Beschuldigungen und politischen
Allgemeinfloskeln endeten.
Wenn wir es es nicht mal in einem kleinen Dorf schaffen, respektvoll miteinander umzugehen, wie sollte
dies dann in den "oberen Ebenen" Einzug halten?
Wenn die "Freundschaft" an der politischen Position
scheitert, wenn die Bereitschaft fehlt, mit Andersdenkenden zu reden bzw. zu arbeiten, wenn verschiedene
Meinung zu Beleidigung führt - wie sollte Demokratie
funktionieren?
Wir sind offensichtlich nicht mal fähig, eine "Dorfgemeinschaft" zu schaffen, da wundern wir uns wirklich,
warum eine "Europäische Gemeinschaft" holpert und
erstickt. Wir leben in einer zunehmend globalisierten
Welt und wir bauen Zäune nicht nur gegen Ausländer
sondern um die Gedankenwelt unserer "Clans"...
Kurt Weiß
Baugründe im Forchet
Grundsätzlich begrüße ich die Initiativen einiger engagierten GemeindebürgerInnen, die sich um die Erhaltung des Forchets
bemühen - zum Wohle aller GemeindebürgerInnen von Haiming. Doch sollte von diesen auch überlegt werden, ob es besser ist
den Forchet mehr zu schützen als fruchtbare Wiesen, Äcker und Felder, die ebenso immer weniger werden und wir oder unsere
Nachkommen vielleicht wieder einmal froh sein werden, dass es solche Kulturgründe noch gibt.
Tatsache ist, dass der Forchet nur geringste Erträge abwirft und dies vielleicht alle hundert Jahre in Form von ein paar Raummeter
Holz pro hundert Quadratmeter Grund. Auch ist nicht zu übersehen, dass zur Blütezeit des Waldes gewaltige Wolken an Blütenstaub
durch die Siedlungen wehen und alles mit einem gelben Belag überziehen. Ob die Belastung durch diese Blütenstaubwolken gesund
ist, ist fraglich. Wenn sich die Initiatoren schon so für den Forchet einsetzen, dann wäre es vielleicht auch gut, wenn der Forchet
von den Nutzern, die sich hier in der Freizeit bewegen auch pfleglich behandelt würde. Immer wieder kann man feststellen, dass
diverser Müll achtlos weggeworfen wird, dass das Hundesackerl einfach hinter die nächste Wacholderstaude geworfen wird, dass
man zwischendurch des Öfteren erschrickt, wenn man hinter einer Kurve vor einem nicht angeleinten Hund steht und das ɅՍ