´s Dorfblattl Haiming
Ein Blick in die Geschichte
Der SV Ötztal mit Haiminger
"Verstärkung": Hintere Reihe von
links: Kassier Litsch, Kern, Norkovic,
Schwarz, Kilasch, Schlatter, ?. Mitte:
Gomboc, Hiel. Vorne: Bair, Popp, Trs,
Zboril.
S
chon wenige Monate nach
Ende des 2. Weltkrieges erwachte das Haiminger Vereinsleben. Besonders im volksdeutschen Flüchtlingslager scharten
sich in der harten Zeit des Wiederaufbaues Sportbegeisterte
zusammen, um der Lagerjugend
Abwechslung durch sportliche Betätigung zu ermöglichen. Mit Hilfe
das französischen Lagerleiters Raymond Ghyoot konnte der Wunsch
nach einem eigenen Sportplatz
in der "Oberen Gmua" umgesetzt
werden. Mit großem Einsatz gelang es, das Gelände bespielbar zu
machen und schon am 14.7.1946,
also ziemlich vor genau 70 Jahren,
wurde der Platz mit einem großen
Fest eingeweiht.
Die legendäre "Weiße Elf" (die
Dressen bestanden aus weißen
Hosen und weißen Unterhemden
auf denen eine 11 aufgenäht war)
sorgte schon bei ihren ersten
Auftritten für Furore. In Freundschaftsspielen zeigte sie ihre großartige Technik - mit spielerischer
Leichtigkeit wurden renommierte
Mannschaften wie Telfs und Kufstein besiegt. Wenn die "Weiße
Elf" vom Lager in Richtung Fußballplatz aufbrach, wurde sie von
vielen Lagerbewohnern begleitet.
Mit dem Anpfiff gestalteten sich
die folgenden neunzig Minuten zu einem beeindruckenden
Schauspiel - exzellente Fußballer
wie Kern, Krippels, Becker, Schuhmacher, Stumpf, Korell usw. glänzten durch ihre Spielkunst. Da die
Lagermannschaft nicht am offizi-
ellen Spielbetrieb des Tiroler Fußballverbandes teilnehmen durfte,
wurde am 31.7.1948 der SV Ötztal
gegründet. Als Funktionäre stellten sich Haiminger zur Verfügung,
die den Verein nach außen vertraten - somit wurde die Teilnahme
des SV Ötztal am Meisterschaftsbetrieb ermöglicht. Der erste Ausschuss setzte sich wie folgt zusammen: Richard Markart (Obmann),
Johann Kasparek sen. (ObmannStv.), Hubert Eiter (Schriftführer),
Hans Becker (Schriftführer-Stv.),
August Angeben (Kassier), Julius
Horvath (Kassier-Stv.) und Emil
Kleinheinz (Sektionsleiter Fußball).
Neben Fußball wurde noch in den
Sektionen Damenhandball, Tischtennis, Leichtathletik und Schilauf
das Vereinsleben emsig gepflegt.
Schon ein gutes Jahr vorher, nämlich am 12.2.1947, gründete man
auch in Haiming einen Sportverein. Zum ersten Obmann des SV
Haiming wählten die Mitglieder
Franz Götsch, als Stellvertreter
fungierte Konrad Pohl.
Der Mitgliedsbeitrag des SV Ötztal
betrug monatlich einen Schilling,
die Einschreibgebühr drei Schilling. Das erste Meisterschaftsspiel
brachte mit einem 1:8 gegen Reutte die erste Ernüchterung für den
jungen Verein. Aber schon das
zweite Spiel gegen Vils konnte
mit 5:2 gewonnen werden. Auch
abseits des Rasens zeigten sich
die Spieler und Funktionäre des
SV Ötztal sehr ideenreich und
agil. Weihnachtsfeiern, Kameradschaftsabende, Orangenball, Krapfenball - im Lager war was los.
Bei einer außerordentlichen Generalversammlung am 16.7.1949
erfolgte ein erster Obmannwechsel. Neuer Obmann wurde Siegfried Mariacher, als Sektionsleiter
Fußball wurde Franz Kern gewählt.
Zum Meisterschaftsspiel gegen
Vils (1:1) fuhren die Fußballer mit
einem offenen Lastwagen, was
den Spielern nicht gut getan haben soll. Nur Kobsa zeigte sich
unbeeindruckt und schoss einen
Elfmeter so har \