´s Dorfblattl Haiming
Lebensbild - Mario Kuprian
Das Rennfahren seit dem Seifenkistl im Blut
getriebe notwendig. Am wichtigsten ist aber die hydraulische
Handbremse um den Drift bei
teilweise 130 km/h einzuleiten.
Chronik
Das örtliche Seifenkistenrennen war der Start der Rennfahrerkarriere von
Mario Kuprian.
Folgender spannender Bericht
eines sehr schnellen Mannes erreichte das Dorblattl:
„E
inige können sich vielleicht
noch an das SeifenkistenRennen in Ötztal-Bahnhof,
Ambergstraße erinnern. In den
80igern hat der ortsansässige
Motomop Club Ötztal Bahnhof diese Rennen veranstaltet.
Ich wohnte damals und heute
direkt an der Rennstrecke und
habe schon als kleiner Stopsel
die etwas größeren Kinder um
ihre Seifenkisten beneidet. Das
ganze Dorf war auf den Beinen,
und wenn die Kinder ihre Rennläufe absolviert hatten, durften
die Väter mit den Seifenkisten
vom Schilcher starten. Als ich
dann etwa acht Jahre alt war,
baute mir mein Papa Peter Kuprian meine erste Seifenkiste,
um am Rennen teilzunehmen.
Damals konnte ich nicht ahnen,
dass dieses Ereignis mein ganzes
Leben beeinflussen würde. Ich
bin mit Autos auf der SchilcherTankstelle bei meinem Onkel
Ein Nissan 200SX ist das aktuelle
Arbeitsgerät von Tschuppi.
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Hans Kuprian groß geworden,
wo ich die Fliegen von den Windschutzscheiben geputzt und mir
so mein erstes Taschengeld verdient habe. Nach meiner Mechanikerlehre beim Autohaus Mair
und Erhalt des Führerscheines
durfte ich endlich auch richtige
Autorennen fahren. 1998 baute
ich meinen ersten Rennwagen
und fuhr bei europaweiten Tourenwagenrennen auf Internationalen Rennstrecken mit. Ob
Hockenheimring, Nürburgring,
Oschersleben, Lausitzring, Salzburgring und der heutige Redbullring. Ich habe sie mit Freundin Carolin alle bereist und war
mehrfach am Podest - auch ganz
oben.
2010 nahm ich das erste Mal bei
einem Driftrennen am Hockenheimring teil und war sofort
von dieser Art des Motorsports
infiziert. Etwas zu kontrollieren,
dass eigentlich außer Kontrolle
scheint, ist für einen Rennfahrer
das Schwierigste, aber auch das
Schönste, was es gibt. 2010, 2011
und 2012 war ich bei der DriftChallenge am Hockenheimring
dabei und driftete gegen die
Elite Europas. Damals noch mit
meinem BMW E30, der eigentlich
nicht für´s Driften gebaut wurde.
Ein Driftauto unterscheidet sich
erheblich von einem Tourenwagen, da ein Driftauto nie gerade
fahren soll, sondern immer in
Querfahrt ist. Es sind spezielle
Achsen, Fahrwerk und Lenk-
2015 entschloss ich mich in der
Driftchallenge-Austria an den
Start zu gehen. Ich wollte wissen, wie ich bei einer Staatsmeisterschaft abschneiden würde.
Mir war klar, dass ich das nicht
alleine stemmen konnte und
suchte mir einen zuverlässigen
Partner. Diesen fand ich bei der
Auto-Tuning-Schmiede in Ötztal Bahnhof. Die Firma AMP ist
dort seit 2011 ansässig und veredelt Straßenfahrzeuge wie auch
Rennwagen aller Marken.
Bernhard Auer und Marian Marth
von AMP bauten einen speziell
zum Driften gemachten Nissan
200SX Turbo mit den besten
Teilen, die am Markt erhältlich
sind, neu auf. Fahrwerk, Bremse, Überrollkäfig, Sportsitze, HGurte, Heckspoiler, Achsschenkel, Lenkung, Differential und
vieles mehr wurden im Driftauto
verbaut oder verändert.
Die sechs Rennen, die in NÖ,
STK, OÖ und Kärnten auf ÖAMTC Fahrsicherheits-Strecken
ausgetragen werden, starteten
im April 2015 am Wachauring,
wo wir als Newcomer gegen die
Größen des Driftssports mit keinerlei Erfahrung mit dem neuen
Auto zurechtkommen mussten.
Von 47 Startern konnten wir uns
auf Anhieb den 12. Platz sichern.
AMP hatte über den Winter super gearbeitet. Im Laufe der Saison konnten wir nach Platz acht
und sieben sogar einen 3. Platz
beim Finale im September 2015
am Wachauring sichern. Bestes
Newcomer-Team 2015 und Platz
acht in der Staatsmeisterschaft
waren der Lohn für die Arbeit.
Nun wussten ich als Rennfahrer
und AMP als Tuner wo wir standen, und wussten, wir können als
Team noch viel erreichen. 2016
treten wir wieder mit neuem Motor und einigen Modifikationen
in der Driftchallenge-Austria an.
AMP verfügt mittlerweile über
einen eigenen Leistungsprüfstand auch für Allradfahrzeuge
und einen AchsgeometriePrüfstand mit Radlastmessung.
Diese Ausstattung ist einzigartig im Oberland und für eine
Tuningfirma das Nonplusultra.
Auch Typisierungen von Fahrzeugumbauten und Steuergeräteoptimierung werden direkt in
der Werkstatt in Ötztal Bahnho