Prop Magazin 2/2013 | Page 20

PRAXIS VIPERJET XXL onieren, alle am Prüfstand voreingestellten Werte haben auch im eingebauten Zustand entsprochen und die Turbine lief sauber hoch und demonstrierte eine bisher von dieser Baugröße noch unbekannte Schubleistung. Die üblichen Testphasen mit Reichweitentest bei stehender und laufender Turbine sowie Ruderendkontrolle konnten ebenso ohne Auffälligkeiten abgeschlossen werden. Erstflug Viperjet XXL von Tomahawk/Paritech mit BEHOTEC JB220 und Bauservice bei Modellbau Kager Finale Vorbereitungen zum Erstflug am 15.06.2012 Nach dem Fertigstellen und vor dem Erstflug wurde der Schwerpunkt ausgewogen und das Gesamtgewicht ermittelt. Das versicherungstechnisch bedingte Maximalabfluggewicht von 25kg stellte bei dieser Dimension von Jetmodell eine echte HerausBericht forderung dar. Udo Dettelbacher Ich habe mir zum Ziel ge- 36 prop 2/2013 steckt, ohne eine Einzelzulassung für Modellflugzeuge über 25kg auszukommen und mit dem überaus gewichtsoptimierten Bausatz - Paritech hat diesbezüglich ganze Arbeit geleistet - mit knapp 25 kg zu fliegen. Dies gelang durch Nutzung der 5,2 l Tankanlage aus dem Originalzubehör, jedoch ohne Cockpitausbau, welcher Mitte Juni 2012 noch immer nicht lieferbar war. Die komplette Rauchanlage und das „GyroBot 900 Jet“ mussten zur Gewichtseinsparung leider wieder ausgebaut werden. Somit konnte ich mit der Behotec 220 (1.648 g) als „gewichtsoptimierte“ Turbine mit 220 N Schub, der Tankanlage mit max. 5,2 l und Hoppertank sowie dem „Extra“ einer verbauten Lichtanlage neben den Standardkomponenten für RC das Gewichtslimit knapp halten. Da in der Rumpfspitze Gewicht benötigt wird, wählte ich 2 RC-LiPo Akkus mit jeweils 4000mAh. Trotzdem benötigte ich noch 450 g Blei am Bugfahrwerksspant. TEIL 2 - Flugbericht „Jet- und Design Performance im Maßstab 1:2,6“ Im ausgewogenen Zustand gem. Schwerpunktangabe von Paritech konnte ich unter dem Bugrad bei absolut waagrechter Positio nierung des Jets im vollgetankten Zustand 1.205 g und im treibstoffleeren Zustand 515 g messen. In dieser Konfiguration ging es nun zum Erstflug. Als Flugplatz wählte ich meinen Heimatflugplatz in St.Johann i. Rosental/Kärnten, welcher mir über Jahrzehnte bekannt ist und mit einer Betonstartbahn von 150 x 10 m und einer 250 m Rasenpiste hervorragende Voraussetzungen bietet. Der Turbinentestlauf der Behotec JB220 konnte nicht besser funkti- Am 15.06.2012 rollte ich unter besten Voraussetzungen zum Start des Erstfluges meiner ViperJet XXL. Es bestand nahezu Windstille, der Jet hatte am Anfang der Startbahn Aufstellung genommen, die Landeklappen wurden in Startstellung (ca. 1/3 des Gesamtausschlages) gefahren und ich fuhr das Gas langsam bis Vollgas hoch. Die Viper rollte schnurgerade und mit rasch zunehmender Geschwindigkeit über die Startbahn und nach ca. 80m begann ich bei ausreichender Geschwindigkeit leicht am Höhenruder zu ziehen. Ein schnurgerades „in sich“ Abheben war die Folge und die Begeisterung stand mir nach diesem ersten Bilderbuchstart ins Gesicht geschrieben. Nun wurden Fahrwerk und Klappen eingefahren und es war rasch erkennbar, dass die Ausschläge exakt meinem persönlichen Bedarf entsprachen. Es waren im Zuge der ersten geflogenen Positiv- und Negativfiguren nur minimale Trimmeinstellungen vorzunehmen, die Rolleigenschaften um die Längsachse waren als sehr neutral zu bezeichnen und auch zum eingestellten Schwerpunkt gab es keinen Veränderungsbedarf. Die brandneue Turbine Behotec JB220 bestach durch hohe Dynamik und mehr als ausreichende Leistungsreserven trotz 25 kg Abfluggewicht. In Sicherheitshöhe konnte eine unkritische Überzieheigenschaft ermittelt werden, welche sich lediglich durch ein Folgende Einstellungen wurden gem. Angabe von Paritech vorgenommen Schwerpunkt: 315-320mm von Nasenleiste Fläche gemessen HR innen gemessen: +32 / -40mm (Expo 20%) QR außen gemessen: +28 / -25 mm (Expo 20%) Landeklappen innen gemessen: -110 mm (Startstellung -40 mm) 2/2013 prop 37