PRAXIS
VIPERJET XXL
Qualität und Termin gehalten und
mit Praxisbezug ein sehr funktionales aber dennoch edles Jetmodell
erstellt. Diesen Teil erachte ich mindestens genauso wichtig wie einen
hochqualitativen Bausatz als Ausgangspunkt. Eine Bauanleitung mit
Detailbildern und Einstellungen für
den Erstflug waren im Bausatz noch
nicht beigelegt bzw. sind die Daten
bei Tomahawk und/oder Paritech
noch zu erfragen.
Steckung und
Haupt-/Turbinenspant
Für ein Modell in dieser Preisklasse eher unüblich, musste zuerst das
Tragflächen-Steckungsrohr
fixiert
werden, also wurden der Rumpf
samt Höhenruder und Seitenruder
sowie die Flächen zusammengesteckt, fixiert und das Modell kom-
plett vermessen und eingerichtet.
Die vorgerichtete Bohrung für das
Steckzeug hatte bereits gut gepasst,
die Feineinstellungen in Relation zur
Flächenanformung am Rumpf wurden umgesetzt und die Steckungshülse mit dem Spantensatz im Rumpf
verharzt. Der Spant wurde auch zur
Aufnahme des GFK Tanks verwendet, wie in dem Bildbericht sehr gut
zu erkennen. Die Turbinenhalterung
samt Schubrohr wurde auf die neue
Behotec JB220 ausgelegt und vorerst
mit der baugleichen JB180GE realisiert. Die Luftdose und der Tank für
die Rauchanlage wurden seitlich zwischen dem vorderen Turbinenspant
und dem Steckungsspant jederzeit
demontierbar eingebaut.
Rumpföffnungen
Die Lufteinlässe wurden im nächs-
Technischen Daten
Länge
Spannweite
Spannweite HR
Maximale Höhe
Abfluggewicht
3m
3,26 m (mit Winglets)
oder 3,48 m (gerade Aussenfläche)
1,6 m
1,2 m
um die 24 – 24,5 kg
Folgende über Jahre praxiserprobte Hersteller/Komponenten
werden für das Jetmodell gewählt
Turbine
Behotec
neue Leistungsklasse JB220 (220 N Schub)
Doppelempfangsanlage
robbe/Futaba 2x R6014HS
Emcotec DPSI Twin Maxi Pro und LC-Terminal
Kreiselsystem
LF-Technik, GyroBot 900 Wing Jet
Servos robbe/Futaba
5xBLS155(QR/HR/SR)
2xS9157(LK) 2xBLS352(Luftbremse)
1xBLS451(Bugrad )
Rauchanlage
Emcotec Power Smoke 740 HV
Lichtanlage
Emcotec Optotronix Set „ViperJet XXL“
Betankungsventile
Emcotec Fuel/Smoke
Kabelverbindungen
Emcotec Wing Connector EWC
Akkus
Emcotec 2x EMC 2S-4000 (RC Empfang)
Emcotec 1x 1S-2200 (Licht)
Kokam 1x 3S-3200 (Turbine)
Daten Turbine JB220 (gemessen bei 22°C und 958mbar)
Durchmesser
133 mm
Länge
343 mm
Gewicht
1.648 g
Schub
211N @ 123k UPM; 8,82N @ 35k UPM
Temperatur
700°C @ 123k UPM
Verbrauch
720ml/min @ 123k UPM
Der korrigierte normierte ISA Wert (15°C, 1013mbar)
Schub
228N @ 123k UPM; 9,56N @ 35k UPM
12 prop 1/2013
ten Schritt angepasst, Spalten verkittet und verschliffen. Die Naca Haube
in der Rumpfwand zur kontrollierten
Belüftung des Triebwerkes wurde
ebenfalls dem Original gemäß umgebaut und von der geraden Kante
in eine geschwungene Ausführung
überführt. Weiters wurde die zweite
ovale Luftöffnung, welche nicht im
Bausatz als Zubehör zur Verfügung
steht, in CFK von Modellbau Kager
erbaut und integriert. Die jeweils 4
Lüftungsöffnungen an der Rumpfspitze wurden ausgeführt und mit
einem feinmaschigen Gitter innen
versehen. Der Bugfahrwerksspant
wurde in diesem Bereich vor dem
Einbau schwarz lackiert, um keine
Sicht durch die Öffnungen zu erlauben.
Ruder, Servoeinbau
und Steckungssystem
Die Ruder wurden angeschlagen,
die geschlossenen Flaps zum Thermoausgleich an der Stirnseite angebohrt und die doppelt ausgeführten
Ruderhebel aus dem Zubehörset
montiert und sorgfältig verklebt. Um
die Freigängigkeit der Landeklappen
über den gesamten Drehbereich zu
gewährleisten, musste an der unteren
Flächenschale innen eine Aussparung ausgenommen werden.
Die Luftbremse in Form von 2 Aluteilen an der Rumpfunterseite musste
eingebaut werden. Dazu wurde von
Modellbau Kager eine drehbare Aufnahme der Alubremse samt ServoBefestigungsrahmen konstruiert, da
das gelistete Zubehör noch nicht verfügbar war.
Die Servoeinbauten erfolgten wie
bei Großmodellen üblich liegend
auf vorgerichteten stabilen Servorahmen in Holz verschraubt, am QR,
LK und HR mit der Flächenschale
verschraubt. Die Anlenkungen mit
Schubgewindestangen in 3 mm und
Kugelgelenken in Alu mit 3mm sowohl am verstärkten metallischen
Servoarm sowie auf der Seite des
doppelt ausgeführten Ruderhornes
vorgenommen. Die Lagerung des
SR-Servos musste im Ruder erstellt
werden, eine einseitige Anlenkung
wurde umgesetzt.
Als
Servokabel-Steckungssystem
zwischen den Übergängen zum
Rumpf wurden bei allen steckbaren
Elementen (Fläche, HR und SR) das
neue EWC System von Emcotec verwendet. Eine saubere aber vor allem
auch sichere Lösung mit zweifach
verriegelten Servokabel-Steckungen
mit geringem Durchgangswiderstand wurde hiermit umgesetzt. Dies
garantiert eine sichere Verbindung
über lange Betriebszeiten und damit
bestmögliche Verfügbarkeit der Servo - Steckverbindungen.
Lichtanlage
Für die ViperJet wurden beide verfügbaren Außenflächen bestellt und
so auch eine Variante mit Winglet realisiert. Die Lichtanlage wurde dort
mit dem typischen 3-er Landescheinwerfer und den Positionsleuchten
eingebaut. Die Aussparung für die
gelieferten Landescheinwerfer aus
dem Viper XXL Set war zu klein dimensioniert und musste ausgeschnitten und neu verkastet werden. Leider
ist die originale Aufnahme der Positionsleuchte am Seitenruder nicht
angeformt, womit diese Beleuchtung
bei meinem Modell entfiel. Die Gläser für die Scheinwerfer an der Fläche
wurden passend geliefert. Das ACL
wurde letztendlich nicht originalgetreu am Rumpfrücken montiert, da
ich nicht auf diesen Effekt verzichten
wollte – bei einem „Formula RC“
Jet spielt das Thema scale keine große Bedeutung, es geht vielmehr um
hohe Funktionalität, Betriebssicherheit, Design/Effekte und letztendlich
um das Thema Schauflug.
Fahrwerk
Das seitens Tomahawk gelieferte
Fahrwerk entspricht allen Anforderungen an ein Modell dieser Klasse
und hinterlässt schon vor dem Erstflug einen sehr präzisen, stabilen,
originalgetreuen und damit sehr professionellen Eindruck. Der Einbau
erfolgte ohne Probleme auf den vorgerichteten Spanten in der Fläche,
die Lage in einer Fläche musste mit
einer Unterlegscheibe etwas korrigiert werden, der Bugfahrwerksspant
war entgegen anderen Baumustern
von Tomahawk noch einzubauen.
Die Bugfahrwerksklappe wurde zur
Verstärkung mit CFK überzogen,
zweifach mit GFK-Klappenscharnieren gelagert und über den Fahrwerksspant mit einem Servo direkt
angesteuert. Die Halterung des Bugradservos am Fahrwerk musste
nachbearbeitet / zur Rumpfdecke
abgeschrägt werden, um ein vollständiges Einfahren im Rumpf zu ermöglichen. Weiters wurde beim Bugfahr1/2013 prop
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