TEST
HYPERION, KI-84 HAYATE
KI-84 Hayate von Hyperion
D
ie Nakajima Ki-84 Hayate
(jap. ?????????,
Yon-shiki sentoki „Hayate“, dt. Jagdflugzeug Typ 4 „Sturmwind‘“), alliierter Codename: Frank,
war im letzten Jahr des Pazifikkrieges
das leistungsfähigste Jagdflugzeug
der japanischen Heeresluftwaffe.
Wie die von Nakajima hergestellten
Vorgängermodelle, war auch die
Ki-84 ein freitragender GanzmetallTiefdecker mit Einziehfahrwerk und
luftgekühltem Sternmotor.
Die Ki-84 erreichte ähnliche
Flug-
leistungen wie
ihre Gegner, z. B. die Chance Vought
F4U o der auch die North American
P-51. Während die Höchstgeschwindigkeit nicht ganz das Niveau der
US-amerikanischen Jäger erreichte,
war die Ki-84 durch ihr geringes Gewicht deutlich wendiger und konnte
auch besser steigen. Das Leistungspotential des Typs konnte allerdings
mangels hochoktanigen FlugbenText
Patrick Kilga
Fotos
Sabrina Kilga
zins nicht voll ausgeschöpft werden. Gegen Ende des Krieges stand
der japanischen Heeresluftwaffe
nur niederoktaniges Flugbenzin zur
Verfügung, das den verwendbaren
Ladedruck und damit die Motorleistung begrenzte.
Japan benötigte dieses Flugzeug
in den letzten Monaten des Krieges
so dringend, dass geplant wurde, in
unterirdischen Fabrikanlagen monatlich 200 Stück dieses Typs herzustellen.
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1/2013
Zum Modell
Per Zufall entdeckte ich bei einem
Fachhändler im Internet eine KI-84
Hayate von Hyperion in ARF-Bauweise mit 1437mm Spannweite und
einer Länge von 1283mm.
Zum Kauf des Modells waren
dann folgende Punkte für mich aus-
schlaggebend:
stark preisreduziert, E-Flugmodell in
ARF Holz-/GFK-Bauweise inkl. mechanischem Einziehfahrwerk und ein
eher seltenes Modell im Vergleich zu
den „üblichen“ Warbirds wie Spitfire, Mustang, Corsair und Co.
Das Modell ist in 2 Farben erhältlich, nämlich in Silber und Olivgrün.
Da die silbrige Variante nochmals
deutlich günstiger war als die olivgrüne Version, wurde der Baukasten
der silbrigen Maschine umgehend
bestellt, zudem mir dieses Farbschema auch mehr zusagte.
Wenige Tage später konnte ich den
Baukasten bereits zu Hause empfangen. Das Modell wird in einem weißen Karton ohne jegliche Aufdrucke
mit Bildern oder sonstigen technischen Daten geliefert.
Beim Öffnen des Kartons fiel auf,
dass alle Einzelteile wie Rumpf,
Tragflächenhälften, Höhenleitwerk
und Kleinteile inkl. Einziehfahrwerk
sauber in Folie verpackt wurden. Die
Tragflächenhälften in Holz-Rippenbauweise sind absolut faltenfrei mit
Qualitätsfolie bespannt, ebenso das
Höhenleitwerk, welches ebenfalls
aus Holz besteht. Beim Betrachten
des doch bulligen GFK-Rumpfes,
bei dem unzählige Nieten und Beplankungsstöße nachgebildet sind,
kam ich aus dem Staunen nicht mehr
heraus – der Rumpf ist absolut perfekt lackiert, ohne jeglichen Farbnebel oder sonstige Lackeinschlüsse.
Würde man so eine Lackierung in Eigenregie machen wollen, wäre man
unzählige Stunden mit Schleifen,
Abkleben und Lackieren beschäftigt.
Schön, dass auch das Seitenruder aus
GFK besteht und sowohl farblich als
auch maßlich perfekt zum
Rumpf passt.
Neben
einem
Kleinteilebeutel, bei dem auch ein
wunderschöner, blau lackierter AluSpinner beigepackt ist, runden ein
Dekorbogen, das mechanische Einziehfahrwerk, sowie eine Bauanleitung mit ein paar schwarz/weiß Skizzen den Baukastenumfang ab.
Begonnen wurde
mit dem Bau
der Tragfläche.
Zuerst wurden sämtliche Öffnungen (Einziehfahrwerk, Servodeckel
f. Querruderservos und Servo f.
Einziehfahrwerk) mit Hilfe eines
Lötkolbens von der Folie befreit.
Somit ergeben sich saubere Kanten
an den entsprechenden Öffnungen,
die gleichzeitig schön versiegelt sind.
Anschließend wurden die Querruder mit Hilfe der beiliegenden Fliesscharniere mit Epoxy in die Tragfläche eingeklebt. Die Querruderservos
werden verdeckt montiert, indem
sie auf die beiliegenden Servodeckel
liegend befestigt werden. Die Deckel
mit den montierten Servos werden
dann in die Tragfläche geschraubt.
Eine schöne Lösung, die heute oftmals angewendet wird, da z.B. im
Falle einer Wartung das Servo jederzeit wieder problemlos ausgebaut
werden kann.
Das beiliegende Einziehfahrwerk
macht einen sehr stabilen Eindruck
und wurde in die Tragfläche geschraubt, nachdem die Gestänge in
den Mechaniken eingehängt wurden. Bei den Schachtabdeckungen
aus Kunststoff, die noch ausgeschnitten und eingeklebt werden müssen,
ist Vorsicht angesagt. Hier sollte
wirklich nur eine gute, neuwertige
Schere zum Einsatz kommen, da es
sonst unschöne Lackabsplitterungen
geben kann. Zudem ist es sinnvoll,
die Schachtabdeckungen entgegen
der Anleitung erst ganz zum Schluss,
nachdem das Fahrwerk sauber justiert wurde, einzukleben.
Da ich auf einer Graspiste starte und
lande wurden die beiliegenden, kleinen Moosgummiräder gegen schöne
Scale-Räder von Robart ausgetauscht, deren Größe
so gewählt wurde
(D64mm),
dass
sie gerade noch
in die Schachtabdeckungen
passen.
Diese Größe ist aber nur
dann möglich, wenn wirklich alles ganz genau einjustiert und die
Schachtabdeckungen
genauestens
eingeklebt werden. Andernfalls muss
bei Verwendung größerer Räder auf
die Schachtabdeckungen verzichtet
werden.
Beim ersten Versuch, die Tragfläche auf den Rumpf zu schrauben,
stellte ich fest, dass die beiliegenden
M3 Schrauben zu klein waren, da im
Rumpf M4 Einschlagmuttern eingeklebt wurden. Ein Griff in die Restekiste behob dieses Problem schnell
und somit wechselte ich die M3
Schrauben gegen M4 Schrauben aus.
Weiters fiel auf, dass die Schrauben
beim Festschrauben der Tragfläche
trotz Verwendung von passenden
Beilagscheiben, unschöne Abdrücke
in deren Oberfläche entstehen lassen. Somit wurde aus 2mm Sperrholz ein passendes Auflagebrettchen
erstellt.
tigt wurden, konnten die Servos für
Höhe und Seite in das dafür bereits
herstellerseitig eingeharzte Servobrett geschraubt und die Ruder angelenkt werden.
Da ich nicht den empfohlenen Motor von Hyperion mit der Bezeichnung Z4025-B10 einsetzte, sondern
einen Power 46 von E-Flite, musste
ich in den Motorspant entsprechende Löcher bohren, sowie die beim
Motor beiliegenden Einschlagmuttern einkleben. Da die Motorhaube
nicht abnehmbar, sondern Teil des
Rumpfes ist, muss der Motor von
vorne, durch die Öffnung der Motorhaube, befestigt werden.
Auf Grund der großen Öffnung
der Motorhaube, die direkten Einblick auf Motor, Akku, etc. gewährt,
habe ich den kompletten inneren
Bereich der Haube schwarz lackiert.
Anschließend verklebte ich mit viel
Gefummel eine zufällig passende
Motorattrappe, die ich noch in meinem Bestand hatte.
Beim Ausschneiden der Kabinenhaube gilt übrigens das gleiche wie
bei den Schacht- abdeckungen der
Tragfläche, auch hier ist eine scharf e, neuwertige Schere Pflicht, um
Lackabsplitterungen zu vermeiden.
Da ein Flieger selten ohne Pilot fliegt,
habe ich noch einen passenden, japanischen Piloten inkl. Rückenlehne
ins Cockpit eingebaut.
Nachdem das Modell fertig zusammengebaut war, wurde ein 5S 4000er
LiPo durch den abnehmbaren Deckel
auf der Rumpfoberseite auf dem Ak-
Anschließend
widmete ich mich
dem Bau des Rumpfes.
Nachdem das Höhenleitwerk in
den Rumpf eingeklebt und anschließend die Ruder wiederum mit den
beiliegenden Fliesscharnieren befes1/2013
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