Neue Debatte - Beiheft #005 - 04/2017 Christliches Abendland - Nicht verteidigungswert! | Page 11

Es gibt auf dieser Welt keine einzige wirk- lich tolerante Weltreligion. Alle stellen euch einen Gott vor die Nase, der euer Führer und Herr ist und weiß, wo es lang geht und den kleinen Gläubigen letztlich entmündigt. Und da die Götter nicht reden können o- der wollen, gibt es Päpste, Priester, Pasto- ren, Imame, Ayatollahs, Hodschas, Gurus, Dalai Lamas, Rabbis, Brahmanen, Derwi- sche, Erleuchtete, Schamanen, Buddhas, etc. die euch alles Mögliche erzählen, was so ein Gott eigentlich meint. Alles ist historisch entstandenes Religions- equipment, von Menschen meist sehr zweckdienlich ausgedacht und niederge- schrieben zu Zeiten, wo die Menschen noch einen sehr kleinen Wissenshorizont hatten, sprich keine Ahnung von der Welt und ihren Gesetzmäßigkeiten, der Mas- senpsychologie, der Evolution, usw. hatten. Sieht man von den vorstaatlichen, natur- rechtlichen Religionen und Kulten ab, so sind alle Religionen Herrschaftswissen, das auf diese oder jene Weise die Ausgebeute- ten und Unterprivilegierten ruhig und bei der Stange halten, beziehungsweise vor einen bestimmten, gesellschaftlich- politischen Karren spannen soll. Jede zu einer Organisation, zu einem Ap- parat, Kirche und verwalteten Hierarchie geronnene Religion wird automatisch zu einer Stütze des staatlichen Systems, in das sie eingebettet ist. Ohne Staaten und ohne Klassengesellschaft kein Herr- schaftswissen, keine Religion, keine Angst und Verlorenheitsgefühl in einer mich nie- dermachenden Welt, keine Notwendigkeit, in meiner Not von oben Trost zu bekom- men. Liebe PEGIDA-Sympathisanten und AfD-Wähler im Land … Wenn ich bei der Arbeit neben meinen afghanischen Kollegen an der Werkbank stehe, wenn ich mit meinen indischen Kol- legen an einem Softwareproblem knobele, wenn meine Frau die Vorsorge bei den Kindern einer syrischen Flüchtlingsfamilie macht, wenn wir zum Griechen essen ge- hen, dann gehören wir zusammen, dann lernen wir voneinander, dann ist es schön und interessant zu hören, wie er/sie privat lebt, was er/sie erlebt hat und was er/sie so denkt. Da wird die Welt bunt unter gleichen. Und dann schleichst du PEGIDA- Demonstrant durch die Gegend, vertei- digst irgendein Abendland von vor 1000 Jahren und meinst, die anderen nehmen dir Arbeit weg, für die du dir selbst even- tuell viel zu schade wärst. Nein, die Welt- finanzen, die G-7-Staaten, die Großkon- zerne, die Weltbank hat zuerst einmal de- ren Arbeit in ihren Ländern kaputtgemacht, die dortige Wirtschaft ruiniert, die Regime bestochen und am Ende in einem Stellver- treterkrieg ihnen alles zerbombt. Wer nimmt wem die Arbeit weg? Diesel- ben, die diesen Flüchtlingen Arbeit und 11