Neue Debatte - Beiheft #005 - 04/2017 Christliches Abendland - Nicht verteidigungswert!

NEUE DEBATTE THE MAGAZINE BY THE PEOPLE FOR THE PEOPLE B E I H E FT Nr. 5 23.02.2017 Reinhard Paulsen D AS CHRISTLICHE A BENDLAND – NICHT VERTEIDIGUNGSWERT Das „Abendland“ ist weder besonders christlich, noch ist es verteidigungswert. Der His- toriker Reinhard Paulsen schreibt über die Entstehung des ideologischen Kampfbegriffs, mit dem die ausgebeuteten Schichten gegeneinander aufgehetzt werden. Da sind sie auf die Straße gegangen, die Dresdener Wutbürger, wütend darüber, wie sie vom politischen Establishment ab- gehängt und von dessen Propaganda- medien manipuliert werden. PEGIDA Bildungsverzerrte Wutbürger vor den Karren gespannt nen, sondern im Gegenteil genau die ideo- logischen Grundlagen dieses Staates ver- teidigen, von dem sie sich eigentlich verra- ten fühlen. Unser christliches Abendland: Von den Nazis über die CDU bis zu Pegida Aber dieses Establishment hatte seine Ei- sen in Form einer Rechtsaußen- Verdummungs-Politriege im Feuer. Lutz Bachmann ließ diese Dresdener Wutbür- ger schnell ins Vereinsregister als PEGIDA eintragen, als „Patriotische Europäer ge- gen die Islamisierung des Abendlandes“. Schon waren alle Demonstranten vater- ländisch-europäische Verteidiger des christlichen Abendlandes gegen den Islam. Ich schwöre, dass wohl die allermeisten der PEGIDA-Demonstranten keine Vorstel- lung davon haben, was sie da eigentlich verteidigen. Sie werden nicht wissen, dass „christliches Abendland“ immer ein äu- ßerst dehnbarer ideologischer Kampfbe- griff war, um Wut auf erwünschte Gegner abzulenken und zu kanalisieren. Sie wissen nicht, dass sie sich damit kein bisschen gegen das Establishment aufleh- Wahlplakat der CDU von 1946. (Wikipedia/CC BY-SA 3.0 DE)