Nationalparkplan Band 2 | Page 95

Tabelle 18: Ausgewählte forstliche Maßnahmen( landeseigene Flächen)
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Verbreitungsschwerpunkt des Feuchtgrünlandes sind die natürlich nährstoffreichen, tiefgelegenen Bereiche der Verlandungsmoore und der Havelniederung sowie grundwassernahe humose Sande. Neben der Bewirtschaftungsintensität hat der Faktor Wasser einen entscheidenden Einfluss auf die Flora und Fauna des Nass- und Feuchtgrünlandes.
Das trockenere Grasland grenzt in der Regel an die äußeren Ränder der Becken und Niederungen oder liegt von diesen völlig losgelöst in den Moränenhochflächen( z. B. nördlich Fitten- und Hinbergsee, Gemarkung Goldenbaum) und wurde vielfach über längere Zeit als Acker genutzt oder ist zumindest ackerfähig und gehört damit nicht zu den sogenannten „ natürlichen Grünlandstandorten“.
Alle im Müritz-Nationalpark aufgenommenen Staudenfluren gehören ebenfalls zu den nutzungsbedingten Vegetationsformen. Hauptsächlich entstanden sie nach Auflassung von Graslandflächen auf entwässerten eutrophen Standorten.
6.1.1 Arten und Lebensgemeinschaften
Vegetation
Durch VOIGTLÄNDER( 1994) wurden innerhalb des Grünlandes fünf Vegetationsformen-Gruppen unterschieden.
Pfeifengras- und Kleinseggen-Rasen
Die Vegetationsformengruppe der mesotrophen bis schwach eutrophen Pfeifengras- und Kleinseggen-Rasen beschränkt sich im Müritz-Nationalpark mit äußerst wenigen Ausnahmen ausschließlich auf die jüngsten Seeabsenkungsterrassen und deren Randzonen. Verbreitungsschwerpunkte sind die Absenkungsterrasse der Müritz( im Bereich des früheren NSG „ Ostufer der Müritz“) und des Zotzensees. Die Böden der Terrassen bestehen entweder aus nährstoffarmen, kalkhaltigen, tonoder torfunterlagerten Seesanden oder Seeverlandungstorfen.
Die weniger als 200 Jahre andauernde Vegetationsentwicklung auf den Absenkungsterrassen verlief grundsätzlich in zwei Richtungen. Bei nur kurzzeitiger oder ganz ausbleibender Weide- und Mähnutzung vollzog sich die Entwicklung recht schnell über Gebüsch- und / oder Vorwaldstadien zu Zwischenwäldern, die sich in einigen Fällen bereits in Umwandlung zu Haupt( Klimax)- wäldern befinden( z. B. Damerower Werder). Bei andauernder, vorrangig extensiver Weidenutzung entwickelten sich allmählich die artenreichen Pfeifengras-Wiesen und Kleinseggen-Rasen, wie sie in weitgehend optimaler Ausbildung noch heute beispielsweise am Ostufer der Müritz( zwischen Schnakenburg und Rederang-Graben, Prälitzsee) zu finden sind.
Typische Arten sind Pfeifengras( Molinia caerulea), Zittergras( Briza media), Hirse-Segge( Carex panicea), Kleiner Baldrian( Valeriana dioica), Gemeines Ruchgras( Anthoxanthum odoratum), Gemeiner Wassernabel( Hydrocotyle vulgaris) und Gemeine Braunelle( Prunella vulgaris), Wiesen-Rispengras( Poa pratensis), Rotschwingel( Festuca rubra), Wolliges Honiggras( Holcus lanatus), Rasenschmiele( Deschampsia cespitosa), Scharfer Hahnenfuß( Ranunculus acris), Sumpf-Hornklee( Lotus uliginosus), Weißklee( Trifolium repens) und Moor-Labkraut( Galium uliginosum).
Die häufigste Vegetationsform der Pfeifengras- und Kleinseggen-Rasen ist der Dreizahn-Pfeifengras-Rasen. Seine kennzeichnenden Arten sind vor allem Dreizahn- Traubenhafer( Sieglingia decumbens), Blaugrüne Segge( Carex flacca), Kriechweide( Salix repens), Herzblatt( Parnassia palustris), Wiesen-Flockenblume( Centaurea jacea), Blutwurz-Fingerkraut( Potentilla erecta), Spitzwegerich( Plantago lanceolata), Gemeines Hornkraut( Cerastium holosteoides), Erdbeer-Klee( Trifolium fragiferum) sowie mit einiger Einschränkung auch Weide- Kammgras( Cynosurus cristatus), Wiesen-Alant( Inula britannica), Großblütiger Augentrost( Euphrasia rostkoviana) und Purgier-Lein( Linum catharticum).
In verschiedenen Ausprägungsformen kommen die Dreizahn-Pfeifengras-Rasen auf den sandig tonigen Flächen der Müritz-Absenkungsterrasse im Bereich der Spuklochkoppel und der Warenschen Wohld vor.
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