ganz wesentlich erhöhen. Spezialisten waldfreier Stadien verschwinden jedoch in kürzester Zeit. So treten z. B. neben den hygrophilen Laufkäferarten Pterostichus diligens und Pterostichus minor in degradierten Armmooren auch Waldarten, wie die Goldleiste( Carabus violaceus) auf( HAMANN 1993).
Die lebendgebärende Kreuzotter( Vipera berus) und in trockneren Partien die Waldeidechse( Lacerta vivipera) sind typische Vertreter der Reptilien in diesem Lebensraum, während Amphibien weitgehend fehlen( JESCHKE 1986).
Mit zunehmender Bewaldung der Moore stellen sich waldbewohnende Vogelarten wie Buchfink( Fringilla coelebs), Fitislaubsänger( Phyloscopus trochilus) und Singdrossel( Turdus philomelos) ein.
– Wälder eutropher mineralischer und organischer Nassstandorte
Vegetation
Erlen-Bruchwälder
Eine häufige und landschaftsprägende Waldform innerhalb der Seebecken und Niederungsgebiete bilden die Erlenund Erlen-Eschen-Bruchwälder. Sie gehören zu den natürlichen Waldformationen des Müritz-Nationalparks und treten in Abhängigkeit von den jeweiligen Standortbedingungen in zahlreichen unterschiedlichen Ausbildungsformen auf.
Relativ selten sind die Quell-Erlen-Bruchwälder. Ihre Verbreitungsschwerpunkte liegen in den Randbereichen der Becken und Niederungen mit angeschnittenen Grundwasserleitern. In Karte 3 wurden nur solche mit eindeutig erkennbarem Quelleinfluss dieser Einheit zugeordnet. War dies nicht der Fall, wurden sie zu den Erlen-Bruchwäldern nasser Standorte gestellt. An Hand der vorhandenen Vegetation lassen sich die Quell-Erlen-Bruchwälder in Schaumkraut( Cardamine amara)- und Sumpfseggen( Carex acutiformis)-Erlen-Bruchwälder untergliedern. Bei gestörtem Wasserhaushalt( Entwässerung) kann auch die Brennnessel stark eindringen.
Die häufigste Form bilden die Erlen-Bruchwälder nasser Standorte. Die hauptsächlichen Vorkommen liegen im Bereich der Verlandungs- und Ufergürtel der Gewässer. Sie sind vielfach mit anderen Gehölzen( Birken, Eichen) durchsetzt. Manchmal ist auch eine deutliche Zonierung erkennbar, dabei wachsen die Erlen direkt entlang der Uferkante, die Birken auf der Terrassensohle und am Böschungshang Birken-Eichen- oder Eichen-Kiefern-Wälder.
Die Untergliederung der Erlen-Bruchwälder hängt wesentlich von den Basen- und Nährstoffverhältnissen und zusätzlich von den hydrologischen Bedingungen( z. B. Höhe und Dauer von Überstauungen) ab. So lassen sich auf nährstoff- und basenarmen Standorten ein seltener Torfmoos( Sphagnum)-, auf mesotrophen Standorten ein Sumpflappenfarn( Thelypteris palustris)- und auf nährstoffreichen Standorten ein Großseggen( Carex)- Erlen- Bruchwald unterscheiden. In der Übergangszone zu Erlen- Eschen-Wäldern bzw. auf leicht entwässerten Standorten kommt mehrfach auch ein Mädesüß( Filipendula ulmaria)- Erlen-Bruchwald vor. Bei stärkeren künstlichen Wasserspiegelabsenkungen entwickelt sich häufig ein Brennnessel( Urtica dioica)- Erlen-Bruchwald. Auf nährstoffreicheren Flächen mit tieferen Grundwasserständen, die nicht mehr oder nur noch in Ausnahmefällen überstaut werden, haben sich wiederholt Frauenfarn( Athyrium filix-femina)- Erlen-Bruchwälder herausgebildet.
Der größte zusammenhängende Erlen-Bruchwaldkomplex innerhalb des Müritz-Nationalparks befindet sich im Bereich des Caarp- und Woterfitzsees. Hier wurde neben der Schwarz-Erle( Alnus glutinosa) vielfach auch die Grau-Erle( Alnus incana) angebaut.
Nördlich des Specker Sees wächst auf weniger eutrophen Torfböden ein relativ naturnaher Sumpflappenfarn-Sumpfseggen-Erlen-Bruchwald, der zu den wertvollsten Erlen- Bruchwäldern zählt.
Erlen-Eschen-Wälder
Dieser Kartierungseinheit wurden nicht nur die echten Erlen( Alnus glutinosa)- Eschen( Fraxinus excelsior)- Wälder, sondern alle anderen eschenreichen Wälder und Gehölze feuchter bis frischer Standorte zugeordnet. Ihre Verbreitung im Müritz-Nationalpark konzentriert sich hauptsächlich auf einen schmalen Saum der äußeren Randzonen der Seebecken und Niederungen mit nährstoffreichen flachgründigen Torfböden, oder stark humosen Mineralböden mit hochliegenden Grundwasserständen oder schwachem Quellwassereinfluss.
Soziologisch sind sie mehrheitlich den Flattergras( Milium effusum)- Erlen-Eschen-Wäldern zuzuordnen. Seltener und ausschließlich auf Torfböden treten auch Mädesüß( Filipendula ulmaria)- Erlen-Eschen-Wälder auf.
Flechten und Moose
In den Erlenbruchwäldern kommen relativ wenige Flechten vor. Typisch für diesen Lebensraumtyp sind Arten wie Lepararia incana, Cladonia coniocrayea und Cladonia digidata, seltener Parmelia sulcata und Platismatia glauca( LITTERSKI 1994).
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