Wirtschaftswege im Wald
In der Intensität und Qualität der Erschließung durch Fahrwege nehmen die Wälder Deutschlands weltweit eine Spitzenposition ein. Der hohe Standard der Walderschließung mit mehr als 40 lfd. m / ha ist ein Kennzeichen der modernen Forstwirtschaft.
Wie in Kap. IV / 5.3.3 dargestellt, geht die Zielsetzung des Nationalparks jedoch grundsätzlich in eine andere Richtung: Hier wird mittelfristig die Entwicklung vom Wirtschaftswald zum Naturwald angestrebt. Aufgrund der Großflächigkeit bilden die Wälder im Nationalpark den Grundstock zum Erhalt und zur Entwicklung großer ungestörter Lebensräume. Bezogen auf die Erschließung ist deshalb eine schrittweise Verringerung der Wegedichte anzustreben.
Vor diesem Hintergrund wurde für das Teilgebiet Serrahn ein neues Erschließungskonzept erarbeitet. Insbesondere ging es darum, das vorhandene Wegenetz grundsätzlich der Situation bei der Waldbehandlung anzupassen, eine Mehrfacherschließung zu unterbinden und eine Gebietsberuhigung zu erreichen. Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Wegedichte um fast 50 % reduziert werden konnte. Daraus ergibt sich eine Verringerung der Anzahl „ zerschnittener“ Teilräume von bisher 317 auf nunmehr 109( vgl. Tab. 37).
Die revierweise Planung zeigte, dass es kein allgemeingültiges Patentrezept für die Erschließung gibt. Jedes Revier hat seine spezifischen Rahmenbedingungen bezüglich zukünftiger Waldbehandlung, Jagd, bestehender Zonierung und Eigentumsverhältnisse, Brandschutz, Freileitungen und nicht zuletzt aufgrund der Geländegegebenheiten.
Im Rahmen der Waldbehandlungsplanung für das Teilgebiet Müritz soll auch hier ein aktuelles Waldwegekonzept erstellt werden. Die Wegeplanung ist ein Prozess, der in regelmäßigen Abständen wiederholt werden muss. Spätestens dann, wenn sich die o. g. Rahmenbedingungen geändert haben.
6 Ver- und Entsorgung
6.1 Versorgung
Energieversorgung
Kraftwerksstandorte existieren im Nationalpark und dessen näherer Umgebung nicht.
Zwischen Neustrelitz und dem Teilgebiet Serrahn verläuft eine 380 KV-Trasse, die von Fürstenberg kommend in Richtung Neubrandenburg führt. Der geringste Abstand zum Nationalparkgebiet beträgt etwa 500 Meter. Diese Leitung gehört zum überregionalen Verbundsystem, sie hat für die Energieversorgung der Region keine Bedeutung.
Das Nationalparkgebiet wird von zwei oberirdischen 110 KV-Trassen auf einer Gesamtlänge von 32 km durchquert. Sie wurden 1936 errichtet. Es handelt sich zum einen um die Verbindung zwischen den Umspannwerken Fürstenberg- Waren( Müritz)( im Abschnitt Useriner Mühle bis Federow 22 km), zum anderen um die Verbindung vom Abzweig bei Henningsfelde bis zum Umspannwerk Neustrelitz( 10 km). Sie bilden die Grundlage für die regionale Stromversorgung.
Beide 110 KV- Leitungen wurden in den Jahren 2000 bis 2002 unter Beibehaltung der Trassen vollständig erneuert. Dabei wurden die Belange hinsichtlich des Fischadlerschutzes beachtet und wiederum Nisthilfen installiert.
In den Umspannwerken wird der Strom auf Mittelspannung( 20 KV) transformiert. Die Energieversorgung des Nationalparkgebietes und seines Umfeldes erfolgt über die Umspannwerke in Fürstenberg, Neustrelitz, Röbel und Waren( Müritz). Von dort wird der Strom über ein weit verzweigtes Netz von 20 KV- und Niederspannungsleitungen bis zu den Abnehmern, d. h. zu allen Orten, Wohnplätzen und zu weiteren Abnahmestellen verteilt. Auch dieses Netz verläuft größtenteils oberirdisch.
Tabelle 37: Ergebnisse des Erschließungskonzeptes für das Teilgebiet Serrahn
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Quelle: Nationalparkamt Müritz( 2000)
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