– die „ Obere Havel“ zwischen Kratzeburg und der Schleuse Zwenzow.
Die Benutzung motorgetriebener Wasserfahrzeuge ist im Nationalpark nicht gestattet. Das Wasserwandern erfolgt vorrangig mit Kajak, Kanu und Faltbooten. Insbesondere die „ Obere Havel“ wird durch Wasserwanderer stark frequentiert. Saisonale Spitzen sind die Wochenenden um Himmelfahrt und Pfingsten. Anhand der Ergebnisse des durch das Nationalparkamt für das Jahr 2001 durchgeführten Besuchermonitorings ergeben sich für die Zähltage die in der Abbildung 11 dargestellten Durchschnittswerte.
Weitere Hinweise zum Boots- und Besucheraufkommen auf der Wasserwanderstrecke „ Obere Havel“ und insbesondere zur Entwicklung über die Jahre ergeben sich aus den Zählungen an der Schleuse Zwenzow( vgl. Abb. 12). Sie wurden bzw. werden täglich innerhalb der gesamten Schleusensaison durchgeführt. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Zählungen richtungsunabhängig erfolgen, d. h. sie enthalten Boote und Personen, die in das Nationalparkgebiet fahren, als es auch verlassen. Dennoch lässt sich hieran eine deutliche Zunahme des Boots- und Besucheraufkommens erkennen.
3.2.2.3 Besuchereinrichtungen
Eingangsbereiche sind eine Kombination einzelner Elemente der Besucherinformation und-lenkung( Parkplatz, Informationstafel, Eingangstafel, Wegweiser und Wanderwegebeschilderung als Mindestausstattung). Sie sind Ausgangspunkte für das „ Erlebnis Nationalpark“.
Der touristische Kraftfahrzeugverkehr soll zielgerichtet zu den Eingangsbereichen geführt und dort aufgefangen werden. Sie sollen deshalb vorzugsweise an eine Ortslage am Rande des Nationalparks gebunden sein.
In Ergänzung der genannten Kombination können eine Nationalparkinformation( vgl. Kap. V / 4.1.1), Sitz- und Rastgelegenheiten sowie Fahrradständer, Toiletten und eine ÖPNV-Haltestelle vorhanden sein.
Im Müritz-Nationalpark sind derzeit 16 z. T. unterschiedlich ausgestattete Eingangsbereiche vorhanden. Sie befinden sich in den Ortschaften Waren( Müritz), Federow, Groß Dratow, Bocksee, Ankershagen, Kratzeburg, Userin, Zwenzow, Blankenförde, Schillersdorf, Boek, Fürstensee, Zinow, Carpin, Grünow und Herzwolde.
Informationstafeln stellen ein wichtiges Element der Information und Besucherlenkung dar. Die an ausgewählten Punkten am und im Gebiet stehenden und mit einem Kartenausschnitt ausgestatteten Tafeln dienen der Information und Orientierung der Nationalparkbesucher.
Sie weisen u. a. auf Wanderrouten, Führungstermine, geschichtliche Hintergründe und Sehenswürdigkeiten hin. Derzeit sind über das Nationalparkgebiet verteilt ca. 130 Informationstafeln vorhanden.
Beobachtungseinrichtungen ermöglichen schöne Aussichten auf die unterschiedlichen Landschaftsräume des Nationalparks und dienen der ungestörten Tierbeobachtung. Bei den punktuell an Rad- und Fußwanderwegen angebundenen Einrichtungen werden Aussichtstürme, Beobachtungsstände, Aussichtsplattformen und Sichtschirme unterschieden. Neben diesen errichteten Beobachtungsmöglichkeiten erschließt das touristische Wegesystem auch im Gelände vorhandene natürliche Aussichtspunkte.
Rastplätze sind punktuell an Wanderwege und Wasserwanderstrecken angebunden und unterschiedlich ausgestattet( Sitzgruppe oder Bänke, Schutzhütte, Fahrradständer, Informationstafel).
Der Naturerlebnispfad im Serrahner Teil des Nationalparks führt unter dem Titel „ Der lange Weg zum Urwald“ über mehrere Stationen vom Eingangsbereich Zinow bis zur Nationalparkinformation in Serrahn.
Moorstege machen den schwer zugänglichen Lebensraum Moor für Besucher erlebbar und schützen gleichzeitig die trittempfindliche Moorvegetation. Derzeit gibt es drei Moorstege im eigentlichen Sinne( Wienpietschseen, Priesterbäker See, Serrahnsee). In einigen Fällen( z. B. Rederangsee, Schnakenburg) gewährleisten sie auch bei vor allem im Frühjahr erhöhten Wasserständen den Zugang zu Beobachtungseinrichtungen. Eine Darstellung der Besuchereinrichtungen ist in Karte 4 enthalten.
4 Information und Bildung
4.1 Informations- und Öffentlichkeitsarbeit 4.1.1 Informationsstellen und Ausstellungen
Informationsstellen sind wichtige Anlaufpunkte und Schnittstellen zwischen Nationalparkbesuchern und dem Nationalpark. In Neustrelitz besteht seit 1997 das Nationalpark-Zentrum mit einer größeren Ausstellung und Informationseinrichtung. In den Eingangsbereichen Boek, Federow, Friedrichsfelde und Kratzeburg, sowie in den Orten Schwarzenhof und Serrahn befinden sich weitere Nationalpark- Informationen, die durch das Nationalparkamt betrieben bzw. betreut werden. Im Eingangsbereich Waren( Müritz) sowie in Speck und Userin gibt es drei Informationsstellen auf privater Basis.
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