Nationalparkplan Band 2 | Page 143

3.1.10 Organisationsformen der Tourismuswirtschaft
Die Belange des Tourismus werden in den Landkreisen Müritz und Mecklenburg-Strelitz sowohl von den Wirtschafsförderungsgesellschaften als auch von den Planungsämtern wahrgenommen. In beiden Kreisen wird dem Tourismus ein hoher Stellenwert zugeordnet. In den Städten ist die Tourismusentwicklung dem Bauamt oder der Wirtschaftsförderung zugeordnet. Die Amtsgemeinden Amt Waren-Land, Amt Penzliner Land, Amt Rechlin, Amt Neustrelitz-Land, Amt Mirow, Amt Wesenberg, Gemeinde Feldberger Seenlandschaft verfügen i. d. R. über ein Sachgebiet Tourismus. Allgemein ist Tourismusförderung jedoch eine freiwillige Aufgabe der Gemeinden.
Fremdenverkehrsverbände /-vereine, Tourist-Informationen
Die Nationalparkregion liegt im Verbandsgebiet des Regionalen Fremdenverkehrsverbandes Mecklenburgische Seenplatte e. V. mit Sitz in Röbel. Dieser Verband ist einer der sieben Regionalverbände, die im Landesfremdenverkehrsverband zusammengeschlossen sind. Eine wesentliche Aufgabe der Regionalverbände ist das Innen- und Außenmarketing für die jeweilige Region.
Auf lokaler Ebene haben sich Fremdenverkehrsvereine gebildet, deren Aufgabenfelder, Strukturen und Mitgliedsstärken sehr unterschiedlich sind. Sie übernehmen i. d. R. das Marketing und die Werbung auf lokaler Ebene, sowie die örtliche Zimmervermittlung und Gästebetreuung. Teilweise betreiben sie Tourist-Informationsstellen.
Einige Tourist-Informationen werden kommunal betrieben, in Neustrelitz existiert z. B. eine städtische Informationsstelle. In Waren( Müritz) wird die Tourist-Information von der Kur- und Tourismus GmbH betrieben.
In der Nationalparkregion bestehen folgende Fremdenverkehrsvereine, bzw. Tourist-Informationen: Fremdenverkehrsverein „ Müritzkreis“ e. V., Röbel / Müritz Verkehrsverein Waren e. V., Waren( Müritz) Fremdenverkehrsverein „ Penzlin“ e. V., Penzlin Fremdenverkehrsverein „ Havelquellseen“ e. V., Kratzeburg Fremdenverkehrsverein „ Im Land der Seen und Wälder“ e. V., Mirow Fremdenverkehrsverein „ Seen- und Havellandschaft“ e. V., Wesenberg Fremdenverkehrsverein „ Seenlandschaft Serrahn-Wanzka“, Blankensee Fremdenverkehrsverein „ Feldberger Seenlandschaft“ e. V., Feldberg Fremdenverkehrsverein „ Südliche Müritzregion“ e. V., Rechlin
Touristen-Information Röbel / Müritz Waren( Müritz) Information Tourist-Information Mirow Informationsbüro Wesenberg Stadtinformation Neustrelitz Verkehrsbüro Feldberg Tourist-Information Penzlin
3.2 Tourismus und Erholung im Nationalpark
3.2.1 Art und Umfang des Besucherverkehrs
3.2.1.1 Besucheraufkommen
Seit 1999 wird durch das Nationalparkamt ein Besuchermonitoring durchgeführt, um quantitative und qualitative Informationen zum Besucheraufkommen im Schutzgebiet zu erhalten. Dabei werden an ausgewählten Punkten und festgelegten Tagen die Besucher gezählt sowie ihre Aktivitäten registriert um daraus Daten zu Art und Umfang des Besucherverkehrs im gesamten Gebiet des Müritz-Nationalparks abzuleiten( vgl. Kap. IV / 9). Nachfolgend sollen insbesondere die Ergebnisse des Jahres 2001 dargestellt werden. Danach dominieren in Bezug auf die Aktivitäten eindeutig die Radwanderer, gefolgt von Wanderern und Bootstouristen( Wasserwanderer)( vgl. Abb. 7). Eine vergleichbare Situation wurde auch in den anderen Jahren festgestellt.
Der Jahresverlauf des Besucheraufkommens ist vor allem im Frühjahr und Herbst stark vom Witterungsverlauf abhängig. So blieb der Wert zu Ostern 2001deutlich unter dem des Vorjahres. Ursache dafür war offensichtlich das sehr kühle Wetter. Auch in der Nachsaison gab es bei vergleichbarer Tendenz ein etwas niedrigeres Besucheraufkommen, als im Jahr 2000, wo die Witterung im Herbst für den Tourismus außerordentlich gute Voraussetzungen bot. Dadurch wurden 2001 insgesamt ca. 10.000 Besucher weniger registriert, als im Vorjahr( s. u.).
Die höchsten Werte erreichen die Besucherzahlen- wie auch in der Nationalparkregion( vgl. Kap. 3.1.2)- in den Monaten Juni bis August, wobei der insgesamt größte Wert wiederum Anfang Juni( Pfingsten) festgestellt wurde( vgl. Abb. 8).
Bei differenzierter Betrachtung der Besucherzahlen nach den Aktivitäten zeigen sich saisonale Unterschiede( vgl. Abb. 10). Abgesehen von Ostern und Pfingsten ist die Zahl der Wanderer relativ konstant. Vom Frühjahr bis zum Spätherbst ist mit täglich ca. 500 Wanderern zu rechnen. Für die Radfahrer beginnt die Saison etwa im Mai. Danach steigen die Zahlen sprunghaft an, Anfang September gehen sie ebenso schnell wieder zurück.
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