und Geranium sanguineum. Außerdem wachsen in diesem Vegetationskomplex einige Arten armer Sandäcker wie Arnoseris minima, Veronica dillenii, V. verna und Anthoxanthum puelii.
Auf den Ackerflächen sind Arnoseris minima, Anthoxanthum puelii, Galeopsis ladanum, Hypochoeris glabra, Centaurea cyanus, Consolida regalis und Euphorbia exigua hervorzuheben.
Zu den floristischen Besonderheiten in den Nadelbaumwäldern, insbesondere in den Kiefernbeständen gehören einige Wintergrünarten wie Chimaphila umbellata, Moneses uniflora, Pyrola chlorantha, P. minor und P. rotundifolia, sowie Bärlappgewächse wie Lycopodiella inundata, L. clavatum, Diphasium complanatum, D. tristachyum und Huperzia selago. Weiterhin zu nennen sind Goodyera repens und Linaea borealis. Am häufigsten sind sie in den Erstaufforstungen bzw. in jüngeren Altersklassen.
In den Laubwäldern der Mineralbodenstandorte sind in erster Linie die Waldorchideen wie Cephalanthera damasonium, C. longifolium, C. rubra und Corallorhiza trifida hervorzuheben.
Für die Bruchwälder sind Arten erwähnenswert, die beispielsweise auch in Feuchtwiesen, Mooren, Rieden und Röhrichten auftreten. Dazu zählen u. a. Crepis paludosa, Listera ovata, Angelica sylvestris, Valeriana dioica, Hydrocotyle vulgaris, Ranunculus lingua, Stellaria palustris und Potentilla palustris.
8.1.2 Potenziell natürliche Vegetation( PNV)
TÜXEN( 1957) prägte den Begriff „ potenziell natürliche Vegetation“ und verstand darunter das schlagartige Vorhandensein einer dem realen Standort entsprechenden Klimaxvegetation. Ausdrücklich wurden durch ihn Sukzessionen und anthropogene Standortveränderungen ausgeklammert.
Durch ELLENBERG( 1986) und KOWARIK( 1987) wurde der Begriff weiterentwickelt und auch inhaltlich verändert. STURM( 1991) definierte ihn insbesondere in Anlehnung an KOWARIK neu:
„ Die potenziell natürliche Vegetation soll als Zeiger für ein andauernd sich wandelndes( Entwicklungszeitraum) Ökosystem verstanden werden. Vom Menschen nur durch unvermeidbare indirekte Eingriffe beeinflusst( Entwicklungsbedingungen), setzt sich dieses theoretisch erdachte, zufallsbeeinflusste und multivariable Sukzessionsmosaik aus einem standort- und arealgemäßen Vegetationsspektrum auf aktueller Standortgrundlage zusammen. Namengebend ist die biomassereichste Entwicklungsphase“.
Die Darstellung der potenziell natürlichen Vegetation darf deshalb auch nicht als Darstellung des Nationalpark- Schutzzieles, welches alle Phasen natürlicher Sukzessionsprozesse umfasst, missverstanden werden.
Entsprechend der klimatischen Differenzierung Mecklenburg-Vorpommerns erfolgte durch KOPP( 1991) die Abgrenzung verschiedener Vegetationsgebiete. Im Müritz- Nationalpark dominiert demnach die „ Vegetation des feuchten Tieflandklimas“( Klimastufe a, m).
Die innere Differenzierung dieses Vegetationsgebietes ist durch eine Zuordnung der PNV-Einheiten nach KOPP & JESCHKE( 1992) zu den im Gebiet vorliegenden Stamm- Standortsformen möglich.
Danach ist die potenziell natürliche Vegetation des Müritz- Nationalparks auf allen trockenen bis feuchten Standorten kräftiger bis mäßiger Nährstoffversorgung ein reiner Buchenwald. Auf den ärmeren Standorten tritt an seine Stelle der Stieleichen-Buchenwald bzw. im Endmoränengebiet um Serrahn der Traubeneichen-Buchenwald. Auf nassen Standorten mit kräftiger bis mäßiger Nährstoffversorgung bilden Stieleichen-Erlenwälder und bei ärmeren Nährstoffverhältnissen Stieleichen-Moorbirkenwälder bzw. Moorbirkenwälder die PNV.
Auf sehr nassen Standorten mit kräftiger bis mäßiger Nährstoffversorgung dominieren Erlenwälder, bei ärmeren Nährstoffverhältnissen Moorbirkenwälder. Dauerhaft überstaute, bzw. wassergesättigte Moore sind waldfrei.
Einen Überblick über die im Müritz-Nationalpark zu erwartende potenziell natürliche Vegetation im Zusammenhang mit der Stamm-Standortsform gibt die Tabelle 19( verändert nach KOPP und JESCHKE 1992).
8.2 Ergänzende Angaben zur Fauna
Ergänzend zu den ökosystemaren Darstellungen in den Kapitel IV / 4 – IV / 6 erfolgen hier spezifische Betrachtungen einzelner Arten und Artengruppen:
Für die Spinnenfauna liegen u. a. Angaben für den Bereich Wienpietschseen und das Ostufer Feisnecksee vor( MAR- TIN 1983). Jüngste Untersuchungen erfolgten im Bereich des ehemaligen militärischen Übungsgeländes. Dort konnten 53 Arten nachgewiesen werden, die in der Roten Liste( RL) für Mecklenburg-Vorpommern verzeichnet sind, hinzu kommen acht weitere Arten, deren Vorkommen für Mecklenburg-Vorpommern bisher nicht bekannt war.
Im Müritz-Nationalpark wurden bisher 171 Laufkäferarten nachgewiesen( GÄBLER 1967, MEYER 1993, HAMANN
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