Nationalparkplan Band 1 | Page 49

Folgende Aufgaben stehen dabei im Vordergrund :
• Information über das Gebiet und seine Besonderheiten ,
• Lenkung von Besucherströmen durch ein Angebot von Wanderwegen , Beobachtungsmöglichkeiten und Führungen ,
• Sensibilisierung der Besucher und Anwohner für die Ziele des Nationalparks ,
• Vermittlung von Wissen , insbesondere über ökologische Zusammenhänge .
Dazu muss ein System zur Besucherlenkung , -betreuung und -information entwickelt werden , das aus folgenden Elementen besteht :
• mindestens ein Jugendwaldheim für die Kinder- und Jugendarbeit ( vgl . Kap . 6.3.2 ),
• ein hochqualifizierter Nationalparkdienst ( vgl . Anlage 7 ),
• Informationsstellen ( vgl . Kap . 6.3.3.4 ),
• Eingangsbereiche ( vgl . Kap . 6.3.3.4 ),
• ein Wegesystem mit Besuchereinrichtungen ( Aussichtspunkte , Beobachtungseinrichtungen , Beschilderung , etc .) ( vgl . Kap . 6.3.3.1 u . 6.3.3.4 ),
• Informationstafeln ( vgl . Kap . 6.3.3.4 ),
• Informationsmaterial ( Faltblätter , Wanderführer , Broschüren etc .),
• Rad- und Wanderkarten , die einer ständigen inhaltlichen Aktualisierung unterliegen .
Das System der Besucherlenkung , -betreuung und -information einschließlich der Palette der touristischen Angebote ist fortlaufend hinsichtlich seiner Funktionsfähigkeit und Effizienz sowie vor dem Hintergrund des Schutzzweckes zu prüfen und im Bedarfsfall zu modifizieren bzw . maßvoll zu ergänzen und weiter zu entwickeln . Dies ist die gemeinsame Aufgabe der Landkreise , der Gemeinden , der Privatanbieter und des Nationalparkamtes . Eine besondere Rolle kommt dabei dem Zweckverband der Müritz-Nationalpark-Anliegergemeinden zu , um die gemeindlichen Aktivitäten zu koordinieren .
6.3.1 Information und Öffentlichkeitsarbeit
Durch Öffentlichkeitsarbeit und Bereitstellung von Informationen sollen möglichst viele Menschen über die Ziele des Nationalparks und über die Arbeit des Nationalparkamtes Kenntnis erhalten . Dabei ist durch hohe Transparenz das Vertrauen und Interesse für diese Ziele bei Einheimischen und Gästen zu erhöhen .
Öffentlichkeitsarbeit ist eine Querschnittsaufgabe , die alle Mitarbeiter des Nationalparkamtes betrifft . Ziel ist es dabei , die Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft nach innen und außen zu erhöhen . Darüber hinaus ist Öffentlichkeitsarbeit die Grundlage für den Bildungsauftrag des Nationalparks und notwendiger Bestandteil der Besucherlenkung ( vgl . 6.3.2 u . 6.3.3 ).
Zur Vermittlung von Informationen kommen je nach Zielgruppe und Botschaft alle Medien in Betracht . Insbesondere moderne Medien und das Internet ermöglichen es , Informationen schnell und breit zu streuen , die Informationen original zu verwenden und von einseitiger Information zum Dialog zu kommen . Voraussetzung ist allerdings die notwendige technische Ausstattung der Verwaltung und eine gut strukturierte und organisierte Öffentlichkeitsarbeit .
Folgende Formen gehören zum Standard der Informationsund Öffentlichkeitsarbeit . Sie sind jeweils an die Erfordernisse der Zielgruppen , an die Zeit und den Stand der Technik anzupassen und ggf . zu erweitern :
• Betreuung vor Ort durch den Nationalparkdienst ,
• Führungen und Exkursionen ,
• Informationseinrichtungen , Ausstellungen ,
• Informationstafeln im Gelände ,
• Publikationen ( Faltblätter , Broschüren , Poster , Nationalparkzeitung u . s . w .),
• Fachvorträge und Diskussionsrunden ,
• Tagungen , Seminare , Workshops ,
• Projekttage für Schulen , Schüler-Arbeitsgemeinschaften ,
• Nationalparktage ,
• Aktionsstände , Beteiligung an Dorffesten ,
• Beteiligung am Europäischen Tag der Parke ,
• Beteiligung an Messen ,
• Werbung , Marketing ,
• Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden ,
• Bürgerversammlungen ,
• Beratung , Beantwortung von Anfragen ,
• Hauswurfsendungen ,
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