Magazine Feb. 2014 | Page 19

Aufwertungsgewinne Vereinfacht ausgedrückt wird der Wert einer Immobilie aus den Mieterträgen hochgerechnet (kapitalisiert). Dabei gilt: Je tiefer das aktuelle Zinsniveau, desto höher ist der Wert der Immobilie. Wenn nun der Immobilienbesitzer diese Wertsteigerung in seiner Bilanz berücksichtigt, indem er das Objekt zum gesteigerten Wert einsetzt, entsteht ein Ich würde eine solche Investition sehr, sehr detailliert und Aufwertungsgewinn. Dies ist aber eine rein buchhalteri- differenziert prüfen. Es gibt sicher noch gute Opportunitäten, zum sche Grösse. Solange die Immobilie nicht verkauft und Beispiel wenn man an einer guten Lage ein langfristig vermiete- somit der Gewinn nicht realisiert wird, entstehen aus der tes Gebäude findet. Aber grundsätzlich mahne ich zur Vorsicht. In Wertsteigerung keine Einnahmen. ami den letzten Jahren wurden sehr viele Aufwertungsgewinne (siehe Box) verbucht, dank denen gute Erträge ausgewiesen und hohe Ausschüttungen und Dividenden bezahlt werden konnten. Das wird nicht immer so weiter gehen. Gute Eigenkapitalquote ist wichtig. Was passiert, wenn die Hypothekarzinsen stark steigen? müsste, wie ist die Verkehrserschliessung? Wo sind die Schulen, Das hängt natürlich davon ab, ob der Immobilienbesitzer die Hy- wie sieht das Freizeitangebot aus? Wie ist die Versorgungssitua- pothekarzinsen langfristig fixiert oder abgesichert hat. Falls nicht, tion im Alter, wie weit weg liegen die Läden?» Ich glaube, dass wird das bei Privatpersonen verfügbares Einkommen auffressen in Zukunft gerade die peripheren Aussengemeinden mit vielen – bei den professionellen Investoren dasselbe in Blau. Tendenziell Einfamilienhäusern, die schlecht erschlossen sind, mehr Proble- werden steigende Zinsen die Wirtschaft abwürgen. In einer sol- me mit der Bewertung und mit dem Wiederverkauf dieser Häuser chen Situation kommt es darauf an, wie gut die Substanz ist. Das bekommen werden als Orte, die gut erschlossen sind. heisst, es braucht das richtige Objekt am richtigen Ort, sodass die Entscheidend ist also die Lage. An guten Standorten gibt es heute Mieterträge weiterhin stimmen. Zudem muss die Eigenkapital- noch attraktive Investitionsmöglichkeiten für Wohnimmobilien. quote genügend hoch sein. Wer dies alles erfüllt, ist stark genug, Ja, vor allem für Stockwerkeigentum. Dieser Markt ist auch stärker gewachsen als jener für Einfamilienhäuser. Kritischer dürfte die Lage bei den Geschäftsimmobilien sein. um auch Hochzinsphasen durchhalten zu können. Wie ist bonainvest diesbezüglich aufgestellt? Bei einer Bilanzsumme von 206 Millionen Franken (Mitte 2013) Die Angst in Bezug auf die Geschäftsräume teile ich. Ich gla Չ