Klartext November 2012 | Page 5

Volksabstimmung 5 Ausbau der staatlichen Allmacht im Tierseuchengesetz Das Tierseuchengesetz führt zu einer enormen Zentralisierung und Internationalisierung. Doch wenn Bürokraten statt Tierhalter über ihre eigenen Tiere entscheiden, dann ist dies ein unhaltbarer Angriff auf die Freiheit und wird die Kosten für das Land und die Bürger in die Höhe treiben. E in Blick in die Änderungen des Tierseuchengesetzes lohnt sich. Total werden 23 Artikel neu geschrieben und fast alle davon beginnen mit Worten wie „Der Bundesrat erlässt“, „Der Bund bestimmt“, „Der Bundesrat legt fest“. Das zeigt, worum es auch bei dieser Vorlage geht: Machtverschiebung. genmasses wird seitens des Bundes nicht genügend Beachtung geschenkt. Es ist viel einfacher, zunächst ausgiebig die Angst zu schüren, um dann freie Bahn für flächendeckende, massive Eingriffe wie Zwangsimpfungskampagnen oder ebenfalls teure Präventionskampagnen zu haben. Föderalismus wird geschwächt Sowohl die Bürgerinnen und Bürger wie auch die Kantone verlieren mit dieser Gesetzesvorlage an Kompetenzen und Eigenverantwortung. Sie ist wie viele Gesetzesänderungen der letzten Zeit auf die Schwächung des Föderalismus ausgelegt. Noch bedenklicher ist aber, dass gleichzeitig mit dem Abbau des Föderalismus auch hier eine immer stärkere Orientierung an den Gesetzen und Regeln der EU angestrebt wird. Zuerst konzentriert man Kompetenzen beim Bund und seinen Behörden und anschliessend gibt man diesen die Kompetenz, das Ganze in Absprache mit den Bürokraten der EU mit den Gesetzen der EU in Einklang zu bringen. Überhastete Eingriffe des Bundes Die Vorlage wird damit begründet, man müsse in Zukunft schneller reagieren können. In der Vergangenheit zeichnete sich der Bund aber viel eher durch überweil die übrigen Parteien dieses Vorge- hasteten Aktivismus und unverhältnishen willig absegnen. mässige Zwangsmassnahmen aus. Ohne dass etwas passiert ist, werden bereits für Vorschriftenflut statt Mitspracherecht hunderte Millionen Franken Impfstoff Durch einen übermässigen Ausbau von eingekauft, Präventionskampagnen geVorschriften und eine Einschränkung ih- startet und teure Experten eingestellt. rer Mit- oder Einspracherechte werden Tierhalter – egal ob Nutztier- oder Haus- Nein zum Tierseuchengesetz tierhalter – entmündigt. Ich bin zudem Natürlich müssen Tierseuchen wirksam überzeugt, dass die wirklichen Gefahren bekämpft werden und das wurden sie nicht von den Tierhaltern in der Schweiz bisher – mit dem bestehenden Recht – ausgehen, und dass diese durchaus in der auch erfolgreich. Mit einem Nein lehnen Lage und willens sind, ihre Tiere vor Ge- wir nicht eine vernünftige Handhabung fahren zu schützen. von Tierseuchen ab, sondern wir geben dem Bundesrat eine Chance, eine besseEbenso problematisch ist, dass viel zu re Revision des Tierseuchengesetzes zu wenig klar definiert und geregelt ist, erarbeiten, welche mehr Rücksicht auf wann eine Seuche vorliegt bzw. wann die unser Land, den Föderalismus sowie eine vorgesehenen drastischen Massnahmen Kultur der Eigenverantwortung und der gerechtfertigt wären und ausgelöst wer- Selbstbestimmung nimmt. Deshalb stimden müssen. Dieser zugegebenermassen men Sie am 25. November NEIN zum nicht einfachen, aber umso wichtigeren revidierten Tierseuchengesetz. Aufgabe der Transparenz und des Auvon Nationalrat Lukas Reimann, Wil (SG) Beinahe in jeder Vorlage, die man uns im Parlament und in der Politik präsentiert, wird heute der Mechanismus eingebaut, dass Bund und Verwaltung praktisch im Alleingang völkerrechtliche Verträge abschliessen können. Allein schon aus diesem Grund empfehle ich, diese Vorlage abzulehnen. Normalerweise kommen solche Fragen gar nicht erst vor das Volk, Die Delegierten der SVP Schweiz haben die Parole am 27. Oktober 2012 gefasst. Die SVP empfiehlt die NEIN-Parole. Mehr Informationen: www.tsg-referendum.ch