KEYnote 39 Deutsch - Frühjahrsausgabe 2020 | Page 10

S E C U R I T Y Lizenzen für Offlinegeräte Industrie 4.0, IoT, IIoT, SaaS, Azure und AWS: In der neuen Welt sind alle Geräte immer online und kommunizieren beliebig mit der Cloud. Während dies für den Büro- und Privatbereich auch weitestgehend gilt, ist dies im industriellen Umfeld noch Zukunftsmusik. Damit steht ein Hersteller von intelligenten Geräten und Steuerungen, der seine Software monetarisieren möchte, vor der Herausforderung, Lizenzen und Lizenzupdates auf Offlinegeräte auszurollen. CodeMeter bietet dazu mehrere Möglichkeiten, die in diesem Artikel beleuchtet werden. Doch nicht ganz offline Wer den Film „Independence Day“ gesehen hat, kann sich sicher an das Zitat „Entschul- digen Sie, Mr. Präsident, das ist so nicht ganz korrekt.“ erinnern. So ist es sehr oft auch mit der Aussage, dass die Geräte komplett offline seien. Schauen wir uns dazu an, wie bei CodeMeter Lizenzen verteilt werden. Allgemein gibt es für die Übertragung von Nachrichten zwei Methoden: Push und Pull. Bei Push werden die Nachrichten von einem zentralen Server auf die lokalen Geräte über- tragen. Der Server bestimmt den Zeitpunkt und stößt die Übertragung an. Auf dem lokalen Gerät läuft ein Dienst (eine permanent laufenden Software), der vom Server, also von außen, angesprochen werden kann, ähnlich dem Webserver, der oft auf solchen Geräten für die Konfiguration läuft. Hier wird aber von der IT der Zugriff aus dem Internet unterbun- den. „Und das ist auch gut so“, wusste nicht nur Klaus Wowereit. Daher bietet CodeMeter 10 keine standardmäßige Implementierung von Push an. Die alternative Push-Möglichkeit ist, dass ein Client (ein spezielle Software) auf dem Gerät die Verbindung zu einem Push-Nach- richten-Server in der Cloud öffnet und sich für Push-Nachrichten anmeldet. Über diesen offenen Kanal werden dann Push-Nachrichten übertragen. Diese Methode erfordert eine per- manent offene Internetverbindung und einen permanent laufenden Client. Diese Methode wird zum Beispiel beim iPhone verwendet. Das Betriebssystem stellt den Client und den Push-Nachrichten-Server dort als Infrastruktur zur Verfügung, so dass nur eine Verbindung offen sein muss. Auch dies ist im industriellen Umfeld eher schwer durchsetzbar. Bei Pull-Nachrichten fragt ein Client auf dem Gerät regelmäßig beim Server nach, ob Nach- richten vorliegen. Dazu wird die Verbindung von innen nach außen aufgebaut, mit dedizierten License Central Firewall Device Device Device und bekannten ausgehenden Datenpaketen zu einem dedizierten Server. Die Antwort wird vom Client verifiziert und verwendet. Das heißt, in diesem Fall ist das Sicherheitsrisiko