Die Zyklotron-Resonanz ist also in der Lage, bedeutende biologische Wirkungen zu erzielen.
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Haben Sonnenstürme eine Wirkung auf Psyche und Physis? Die Forschung der Bio- Physiker gibt hierauf bislang keine befriedigende
Antwort, da die entsprechenden Messungen oft zu unterschiedlichen, ja widersprüchlichen Ergebnissen führen. Der Bio-Physiker Dieter Broers glaubt nun, die Ursache dafür gefunden zu haben: So genannte Zyklotron-Resonanzen – Schwingungsvorgänge körpereigener Ionen aufgrund elektromagnetischer Wechselfelder – führen zu einer veränderten Hirnchemie. Neurotransmitter und Hormone ändern ihr normales Verhalten, was sich wiederum auf Stimmungen, Emotionen und Allgemeinbefinden auswirkt.
Von Dieter Broers, Unterlembach( Österreich)
Die Biochemiker Dr. Susan Bawin und Dr. W. Ross Adey( Loma Linda Universität / USA) berichteten 1978, dass die Befeldung von Kulturen lebender Nervenzellen mit 16 Hertz Wechselfeldern zu einer messbaren Zunahme der aus den Zellen austretenden Kalzium-Ionen( Ca ++) führte. Als danach andere Labors versuchten, dieses Ergebnis zu verifizieren, bestätigten sie zwar, dass elektromagnetische Wechselfelder im niederfrequenten Bereich( ELF) tatsächlich zu einem Austritt von Kalzium-Ionen führten, bei ihnen trat jedoch dieser Effekt bei einer anderen Frequenz ein. Meine Hypothese lautet: Dieser scheinbare Widerspruch kann durch die örtlich unterschiedlichen geomagnetischen Feldstärken erklärt werden. Die von Bawin und Adey gefundenen biologischen Effekte treten immer dann auf, wenn genau definierte Magnetfelder mit den „ passenden“ elektromagnetischen Feldern auf ein Objekt einwirken. Dieser – bedauerlicherweise immer noch sehr unbekannte – Effekt kommt durch die sogenannte Zyklotron-Resonanz 1 zustande. Das Zyklotron-Resonanz-Modell( ICR = Ion Cyclotron Resonance) wurde von Abraham R. Liboff 2( Oakland-Universität, Rochester / Michigan / USA) entwickelt. Zyklotron- Resonanz entsteht, wenn Ionen( also geladene Teilchen) sich in einem statischen Magnetfeld wie dem Erdmagnetfeld bewegen. Das Feld lenkt die Ionen seitlich ab, sodass diese auf einer Kreisbahn bewegt werden. Auf diesen Kreisbahnen werden die Elektronen festgehalten, sofern zusätzlich elektromagnetische Felder einwirken. Bei Resonanzfrequenzen wird deren Energie auf die Ionen übertragen, wobei jede Ionenart ihre charakteristische Frequenz hat. Die Resonanzfrequenz ist bei gegebenem Ladungs- Masse-Verhältnis immer dieselbe.
Biologische Wirksamkeit
Im Grunde kann jedes künstliche oder natürliche elektromagnetische Wechselfeld zu einer Zyklotron-Resonanz führen, da wir auf der Erde ständig von unserem Erdmagnetfeld umgeben sind. Durch die induzierten kreisförmigen Bewegungen der Ionen in unseren Zellen entsteht eine biologische Wirkung, die entsprechend der Resonanzfrequenz unterschiedlich ist. Durch die so gesteigerte Energie, mit der sich die Ionen bewegen, werden die Eigenschaften der Zellmembran sowie die Größe der Poren und damit die Barriere-Funktion verändert. Liboff geht davon aus, dass Störungen bei Lebewesen in einem sich verändernden Geomagnetfeld mit Zyklotron-Resonanz zu erklären sind. 3 Er hat hierfür Ionen innerhalb des Erdmagnetfeldes in Verdacht, die mit den endogenen Feldern der Lebewesen in Resonanz gehen. Die Zyklotron-Resonanz ist also in der Lage, durch sehr schwache elektromagnetische Felder und im Zusammenwirken mit dem geomagnetischen Feld bedeutende biologische Wirkungen zu erzielen. Betrachten wir die biologisch wichtigen Natrium-, Kalzium-, Kaliumund Lithium-Ionen. Sie tragen unter anderem zur Steuerung und Anre-
Die Zyklotron-Resonanz ist also in der Lage, bedeutende biologische Wirkungen zu erzielen.
raum & zeit 198 / 2015 3