Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern | Page 43
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Bayern
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zung der eigenen finanziellen Situation („Wie beurteilen Sie Ihre derzeitige finanzielle
Lage?“) verwendet.
Das zentrale Argument der Desintegrationstheorie ist, dass Menschen, die nicht in die
Gesellschaft/eine Gruppe integriert sind, dies durch die Abwertung anderer Minderheiten
kompensieren. Dies wurde mit der Variablen Arbeitslosigkeitserfahrung erfasst.
Für Politische Kultur und Institutionen wurde der Index „Institutionenvertrauen“ herangezogen (siehe oben; hohe Werte = wenig Vertrauen). Menschen, die den demokratischen
Institutionen nicht vertrauen, so die Erwartung dieses Erklärungsansatzes, haben feindseligere Mentalitäten gegenüber Minderheiten.
Um die Robustheit der Modelle zu gewährleisten wurden zusätzlich zu den Erklärungsansätzen auch Variablen, die soziodemografische Merkmale abbilden, aufgenommen: Alter,
Alter2, Geschlecht, Pro-Kopf-Einkommen und Staatsangehörigkeit.
5.3.3
Regressionsergebnisse und Interpretationen
In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Regression in Tabelle 5 interpretiert, also
hinsichtlich ihrer Erklärungskraft, unter Konstanthaltung der anderen erklärenden Variablen, untersucht. Ein positiver Wert in der Tabelle bedeutet, dass das betroffene GMFElement einen höheren Wert annimmt, wenn die entsprechende erklärende Variable um
eine Einheit erhöht wird: Personen mit hohe Werten der erklärenden Variable werten andere stärker ab. Ein negatives Vorzeichen bedeutet somit, dass hohe Werte der erklärenden
Variablen mit niedrigen GMF-Werten einhergehen. Signifikante, also überzufällige Einflüsse
der Variablen sind mit einem oder mehreren * gekennzeichnet (siehe Hinweise unter Tabelle 5). Ein signifikantes Ergebnis lässt sich mit einer Irrtumswahrsch einlichkeit von höchstens 5% auf die Grundgesamtheit, also alle Bürgerinnen und Bürger Bayerns, übertragen.