Goldilocks Tablet Ausgabe 14 | Page 7

MÄRZ 2023 LONGEVITY

TITELSTORY

Not ok , Boomer

Cornelia Schwertner ist eine der Gründerinnen dieses Hamburger Fintechs , das seine App die „ smarte Lesebrille beim Banking “ nennt . Einfach , weil man ab einem bestimmten Alter halt etwas mehr Unterstützung braucht – und ihr Unternehmen will sie bieten . Ihre Zielgruppe nennen sie bei Brygge „ Menschen in der zweiten Hälfte ihres Lebens “. „ Bei diesen Menschen geht es nicht mehr um den langfristigen Vermögensaufbau “, erzählt uns Cornelia im Gespräch . „ Es geht eher darum , wie man Vermögen sinnvoll wieder abbaut , wenn es da ist . Sonst geht es eher darum , wie man bis zum Monatsende durchhält .”

Diesen Menschen bieten die Macherinnen von Brygge nicht etwa ein neues Konto , sondern eine auf Open Banking basierende App , in der ein vorhandenes Konto – zum Beispiel von einer Sparkasse – eingebunden wird . Sicherlich eine gute Entscheidung , schließlich sinkt statistisch gesehen mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit , dass jemand sein Girokonto wechselt .

Foto : unsplash , Foto Sushi , Sean Sinclair

Auf der Brygge-Website ist zu lesen , dass 70 Prozent der Menschen ab 60 Jahren noch nicht den Schritt ins Online-Banking gegangen sind . Angesichts des drastischen Filialsterbens der vergangenen Jahre bedeutet das für die Zielgruppe auf kurz oder lang ein Problem .