Die Lieder handeln vom Meer, von Schiffen, die versenkt werden und
Schätzen, die auf fernen Inseln ruhen und nur darauf warten, entdeckt
zu werden.
«Wer sind die?», will ich wissen.
«Piraten», flüstert Zora.
«Sind die gefährlich?»
«Sicher. Wenn die uns erwischen, hängen sie uns am Mast auf.»
«Dann hauen wir besser ab», sagt Carla ängstlich.
«Nee», flüstert Zora und zeigt auf einen Gang, der hinter den Männern
weiterführt, «wir müssen auf die andere Seite.»
Carla schaut in die Höhle hinein. «Das mache ich nicht!»
«Willst du lieber hier bleiben?»
Sie schüttelt den Kopf.
«Na also.» Zora geht auf die Knie. Carla folgt ihr und ich mache mit dem
Buch den Schluss. Hintereinander kriechen wir der Höhlenwand
entlang. Am Anfang sind wir noch im Schatten. Dann, als wir uns den
Männern nähern, wird es heller. Mein Herz schlägt bis hinauf zum Hals
und ich habe das Gefühl, als müsste man dies hören. Vorsichtig
bewegen wir uns von einer Deckung zur nächsten.
«Wisst ihr noch», ruft einer der Piraten und hebt sein Glas, «als wir die
Magdalena trafen?»
«Die Magdalena», schreien die anderen, «der Teufel soll sie holen.»
«Das Deck voller Kanonen», ruft einer, «und alle sind auf uns gerichtet.
Sie knallen uns eine volle Breitseite gegen Mast und Segel, ein
Durcheinander aus Stoff und Seilen fällt auf unser Deck, fast hätten sie
uns erledigt.»
Ein Pirat mit einer Narbe im Gesicht steht auf. «Da habe ich das Steuer
herumgerissen, ihr habt die Segel gerafft, plötzlich waren wir hinter der
Magdalena. Und da war es um sie geschehen.»