Es ist wie in der Geschichte von Tom Sawyer. Da findet Tom den Weg
durch ein Labyrinth auch mit Hilfe einer Schnur. Zora geht voraus in den
ersten Gang hinein. Dann folgt Carla und ich mache den Schluss. Die
Wände neben uns wechseln immer wieder ihre Farbe. Von Grau zu Grün,
dann zu Braun und von Gelb zu Rot.
Manchmal rinnt Wasser über die Felsen und an der Decke über uns
hängen Tropfsteine. Dann wieder ist Musik zu hören, leise und
geheimnisvoll.
«Guck mal, Kati», ruft Carla mehr als einmal und bleibt stehen.
«Schön», sage ich dann und schiebe sie vorwärts, denn ich möchte nicht
mit ihr in diesem Labyrinth zurückbleiben.
Keine Ahnung, wie lange wir so gehen. Irgendwie verliere ich das
Zeitgefühl. Müde werde ich trotzdem nicht.
Plötzlich hören wir Stimmen. Laute Männerstimmen, die Lieder grölen.
Zora hält den Finger an den Mund. Vorsichtig schleichen wir vorwärts.
Der Gesang wird immer lauter, es riecht nach Rauch und Fleisch, das
gebraten wird.
Am Ende des Ganges wird es hell. Vorsichtig schauen wir um die Ecke.
Vor uns liegt eine grosse Höhle. In ihrer Mitte brennt ein Feuer. Auf
Kisten und Säcken sitzen Männer mit Bärten, in ihren Gürteln stecken
lange Messer und Pistolen. Schmatzend essen und trinken sie, rülpsen
dann und stimmen immer wieder neue Lieder an.