Plötzlich wird mir schlecht und ich bekomme fast keine Luft mehr.
„Was ist, Schwesterchen?“ Mägi schüttelt mich. „Kannst du es kaum
erwarten, bis dich ein französischer Prinz küsst?“
„Ich muss los.“ Schnell hole ich den Rucksack aus dem Zimmer und
schlüpfe in die Sandalen. „Bis heute Abend.“
Sven
Vor vier Wochen verteilte unser Lehrer ein Blatt.
„Mein Bruder Max und ich führen ein Segellager auf dem Mittelmeer
durch“, erklärte uns Herr Pletscher.
„Wo startet die Reise?“ Jonas öffnete seinen Atlas.
„In Marseille. Wer hat Lust auf Abenteuer?“, fragte der Lehrer.
„Meine Eltern haben kein Geld für so etwas“, sagte Murat, „aber ich
würde gerne mitgehen.“
„Wir möchten, dass alle die 400 Franken Kursgeld selber verdienen, mit
Kinderhüten, Autowaschen, Rasenmähen. Am besten, ihr besprecht
alles mit euren Eltern“, erklärte unser Lehrer.
„Mein Paps erlaubt das niemals“, sagte Kati in der Pause.
„Ich sollte in den Ferien nach Konstanz“, erzählte ich, „aber das
Mittelmeer ist viel besser als der Bodensee.“
Da machte uns Kati einen Vorschlag. Wir würden uns alle im Geheimen
für das Segellager anmelden und versuchen, das Geld aufzutreiben.
„Leider kann ich nicht mitkommen, meine Eltern haben mich für einen
Französischkurs in Antibes gebucht“, sagte Carla traurig.
Kati, Murat und ich meldeten uns fürs Segeln an. Mit den Jobs klappte
es ganz gut. Vor vier Tagen zählten wir unser Geld. Jeder hatte über
zwei-hundertfünfzig Franken verdient, es fehlte uns aber noch ein Rest.
Murat erzählte von einem Mann, der unser Geld vermehren konnte. Ich
begleitete meinen Freund zum Treffen. Ich glaubte nicht an Wunder.