Geschichtendock 2018 ePub_Kurzversion_01 | Page 4

Plötzlich wird mir schlecht und ich bekomme fast keine Luft mehr. „Was ist, Schwesterchen?“ Mägi schüttelt mich. „Kannst du es kaum erwarten, bis dich ein französischer Prinz küsst?“ „Ich muss los.“ Schnell hole ich den Rucksack aus dem Zimmer und schlüpfe in die Sandalen. „Bis heute Abend.“ Sven Vor vier Wochen verteilte unser Lehrer ein Blatt. „Mein Bruder Max und ich führen ein Segellager auf dem Mittelmeer durch“, erklärte uns Herr Pletscher. „Wo startet die Reise?“ Jonas öffnete seinen Atlas. „In Marseille. Wer hat Lust auf Abenteuer?“, fragte der Lehrer. „Meine Eltern haben kein Geld für so etwas“, sagte Murat, „aber ich würde gerne mitgehen.“ „Wir möchten, dass alle die 400 Franken Kursgeld selber verdienen, mit Kinderhüten, Autowaschen, Rasenmähen. Am besten, ihr besprecht alles mit euren Eltern“, erklärte unser Lehrer. „Mein Paps erlaubt das niemals“, sagte Kati in der Pause. „Ich sollte in den Ferien nach Konstanz“, erzählte ich, „aber das Mittelmeer ist viel besser als der Bodensee.“ Da machte uns Kati einen Vorschlag. Wir würden uns alle im Geheimen für das Segellager anmelden und versuchen, das Geld aufzutreiben. „Leider kann ich nicht mitkommen, meine Eltern haben mich für einen Französischkurs in Antibes gebucht“, sagte Carla traurig. Kati, Murat und ich meldeten uns fürs Segeln an. Mit den Jobs klappte es ganz gut. Vor vier Tagen zählten wir unser Geld. Jeder hatte über zwei-hundertfünfzig Franken verdient, es fehlte uns aber noch ein Rest. Murat erzählte von einem Mann, der unser Geld vermehren konnte. Ich begleitete meinen Freund zum Treffen. Ich glaubte nicht an Wunder.