Geschichtendock 2018 ePub_Kurzversion_01 | Page 2

Sven „Ich möchte etwas mit dir besprechen, Sven“, sagt Mama. Ich streiche mir ein Honigbrot. „Murat wartet, eine wichtige Besprechung“, murmle ich und spüle den Bissen mit Milch hinunter. Unser Geheimnis werde ich erst am Abend verraten. „Was ich zu sagen habe, ist auch wichtig“, sagt sie streng. „Zwei Minuten.“ Widerwillig setze ich mich. „Dein Vater und ich sind jetzt schon eine Weile getrennt“, beginnt sie, „und er lebt auch nicht mehr alleine.“ Die Streitereien und die Trennung der Eltern, das war schlimm für mich. Nun wohnt Papa mit Lara Kramm in Konstanz. Sie ist ganz in Ordnung. Warum will Mama darüber reden? „Sven, ich habe jemanden kennengelernt.“ Geht das? Kann sich meine Mutter, die bisher nur für mich da war, einfach so verlieben? „Ich mag ihn sehr. Wir könnten heute Abend essen gehen.“ „Schön. Pizza wäre nicht schlecht.“ Dann kann ich gleich vom Segeln erzählen. „Jetzt muss ich aber zu Murat.“ Mama gibt mir einen dicken Kuss. „Ich bin froh, dass wir darüber gesprochen haben. Willst du ein Foto von ihm sehen?“ „Später, Mama“, rufe ich und laufe los. Es ist Viertel vor sieben. Murat erwartet mich vor dem Laden seiner Eltern. „Jetzt lassen wir die Kasse klingeln, Alter.“ Er boxt mich. Dieser Mittwochmorgen ist super. Heute besuchen wir mit der Klasse das Schloss von diesem Napoleon. Morgen am Auffahrtstag fangen die Ferien an und am Samstag beginnt das grosse Abenteuer. „Träumst du, Sven?“ Murat zieht mich am Hafen vorbei. „Der Franzose wartet sicher schon.“