Gazelle : The Palestinian Biological Bulletin (ISSN 0178 – 6288) . Number 101, January 2013, pp. 1-26. | Page 2

2 Bereits seit dem 19. Jahrhundert ist man in den kalifornischen Asphaltsümpfen bei Los Angeles immer wieder auf Überreste von Löwen gestoßen, und bis heute hat man Hunderte ihrer Skelette bergen können. Dass es sich dabei um Löwen handelte, war allerdings die erste und die richtige, doch nicht die letzte Vermutung. Denn 1941 beschrieb der amerikanische Paläontologe George Gaylord Simpson ein derartiges Skelett als das eines Riesenjaguars und setzte damit einen Irrtum in die Welt, der erst 1971 korrigiert wurde, als der russische Forscher N. K. Wereschtschagin und der Mainzer Zoologe Helmut Hemmer unabhängig voneinander zu dem Schluß kamen, daß diese "nordamerikanische Pantherkatze" doch ein Löwe ist (Probst, 2009). Ähnlich prächtige Großkatzen wie bei Los Angeles lebten vor mehr als 500,000 Jahren auch dort, wo heute Wiesbaden liegt. Dies zeigen fossile Skelettreste von Löwen der Unterart "Panthera leo fossilis", die 1906 erstmals von dem Mainzer Paläontologen Wilhelm von Reichenau beschrieben wurden. Derartige Löwenreste werden im Naturhistorischen Museum Mainz aufbewahrt. Sie stammen aus den sogenannten Mosbacher Sanden. Dabei handelt es sich um Ablagerungen des Rheins, des Mains und von Taunusbächen, die von den Forschern nach dem kleineren, später in Wiesbaden eingemeindeten Ort Mosbach benannt worden sind (Probst, 2009). Lebensbild des Mosbacher Löwen (Panthera leo fossilis). Zeichnung von Shuhei Tamura. http://cdn.grin.com/images/previewobject/document.172682/e64e987313094454d7d9ff730c43c960_LARGE.png Gazelle : The Palestinian Biological Bulletin – Number 101 – January 2013