GASTRO Branchenbuch 2017 BB_2017 | Page 8

A U S S TAT T U N G ● Phase 4 („Ergänzen & verbes- sern“): Nach der Buchung des Reise rahmens (wie Flug, Unter- kunft, Mietauto/ Transfer) geht der (künftige) Gast daran, Zu- satzangebote zu buchen, bspw. den Kinderskikurs, die Mu- seumsführung, das Essen in ei- nem Restaurant, einen Bergfüh- rer. Das macht er zum Teil noch vor Antritt der Reise über das Internet bzw. telefonisch, zum Teil vor Ort über eine lokale App zu Events und anderen An- geboten an der Destination oder über das Hotel. Reihe an Online-Alternativen. Hier gibt es laut der Befragung noch Aufholbedarf im ländli- chen Raum: Nur knapp ein Fünftel der Ferienhoteliers nutzt ein Revenue Management-Sy- stem. In der Stadt sind es bereits 68 Prozent. Potenzial für die österreichische Hotellerie Stammgäste zu akquirieren, ko- stet weniger, als neue Gäste zu gewinnen. „Je mehr man über einen Gast weiß, desto leichter kann man ein zugeschnittenes ● Phase 5 („Erleben“): Erleben Service bieten. Undifferenzierte heißt, der Gast ist an der Desti- Werbung war gestern, gezieltes Der Gastgeber soll das tun, was er am besten kann – sich um seine Gäste küm- nation in der gebuchten Unter- Targeting das Gebot der Stun- mern. Um im Alltag Zeit zu gewinnen und seinen Betrieb professionell leiten kunft angekommen und ver- zu können, bieten sich eine Reihe nützlicher Technologien, die bereits intensiv de“, verweist Gratzer auf Cu- bringt dort bzw. von dort aus genutz werden (Grafiken: ÖHV) stomer Relationship-Manage- seinen Urlaub. ment(CRM)-Tools. Diese hel- ● Phase 6 („Reflektieren“): Der Gast ist abgereist Newsletter-Tools: Die personalisierte Gästean- fen, die Daten und Informationen zu bündeln und postet seine Erfahrungen im Internet, er- sprache steigert die Conversionrate bei News- und ein individuelles Gästeprofil zu erstellen. 42 zählt seinen Freunden und Verwandten davon, Prozent der befragten Hoteliers nutzen ein CRM- letter-Aussendungen. erhält personalisierte Newsletter von der Desti- Tool zur Datenverwaltung. Reservierungs- und nation bzw. vom Hotel. Stadt-Land-Gefälle: Channel- und Anfrageverwaltungssysteme helfen mit wenigen Revenue-Management Klicks, individuelle Angebote und Nachrichten Gastgeber sein Ein Channel-Manager spart Zeit und bietet die zu versenden und beschleunigen somit die internen Der Gastgeber soll das tun, was er am besten benötigte Übersicht über die aktuellen Raten Arbeitsprozesse. Das Resultat sind steigende kann: sich um seine Gäste kümmern. Um im auf den verschiedensten Kanälen: „Bei der Nut- Direktbuchungen. Etwas mehr als die Hälfte Alltag Zeit zu gewinnen und seinen Betrieb pro- zung gibt es ein klares Stadt-Land-Gefälle: 93 (52%) gab an, die Prozesse mit solchen Systemen fessionell leiten zu können, existieren eine Reihe Prozent der Stadthotels nutzen das Tool gegenü- zu optimieren. nützlicher Werkzeuge. Von Property Manage- ber lediglich 68 Prozent der Häuser aus der Fe- ment (kurz PMS) und Channel Management- rienhotellerie. Hier gibt es auch noch klare Un- „Die Meinung anderer zählt mehr als Systemen über Newsletter-Tools bis hin zu aus- terschiede beim Anteil der Online-Buchung“, Sterneklassifizierungen!“ gereiften Revenue Management-Programmen unterstreicht Gratzer. Mittlerweile unerlässlich Neben dem Preis und der Lage sind Bewertungen sind zahlreiche Anbieter am Markt. in punkto Preisgestaltung: Revenue- und Yield- eines der wichtigsten Buchungskriterien. „Die Die ÖHV wollte wissen, mit welchen Systemen Management. Während viele Betriebe eigene Meinung anderer zählt oft mehr als Sterneklas- die österreichische Hotellerie arbeitet und wie Spezialisten engagieren, bieten sich auch eine sifizierungen“, weiß Gratzer. Da es kaum möglich ist, alle Bewertungen im Auge diese Technologien verbreitet sind. zu behalten, hilft den Betrieben Aus diesem Grund hat man die eine Reputations-Software, die mehr als 1.350 Mitglieder befragt. Übersicht zu behalten. Knapp Unverzichtbare Systeme jeder zweite Befragte nutzt ein Dass kaum ein Betrieb ohne Zim- entsprechendes Tool, um On- merverwaltungsprogramme (PMS) line-Bewertungen zu messen auskommt, bestätigt auch die Um- und direkt darauf zu reagieren. frage. Knapp 97 Prozent der Ho- Geplante Investitionen teliers geben an, ein PMS-System Knapp 50 Prozent der Betriebe zu nutzen. „Eine userfreundliche wollen sich in nächster Zeit eines Buchungsmaske auf der eigenen der genannten Systeme zulegen. Website ist Basis und das Um und Am häufigsten möchten Hote- Auf, um seine Direktbuchungen liers in Kundenbindungs-Syste- zu steigern“, führt der Generalse- me (CRM), Revenue Manage- kretär aus. 93 Prozent der Befragten ment-Systeme (RMS) und Re- bieten ihren Gästen die Möglichkeit, servierungs- & Verwaltungssy- auf der betriebseigenen Website ein Zimmer zu buchen. Ebenfalls Nahezu die Hälfte der von der ÖHV befragten Betriebe gibt an, sich eines der steme investieren. www.oehv.at weit verbreitet (mehr als 60%) sind genannten Systeme (Mehfachantworten möglich) zulegen zu wollen GASTRO Branchenbuch 9