GETRÄNKE
E i n e l i t ä r e r, p r i c k e l n d e r We t t s t r e i t
(Bild: Markus Wache)
Und dieser „Wettkampf“ fand auch wirklich statt. Beim Kick off, der Startveranstaltung zum „Tag des Österreichischen Sektes“gab
es nicht nur bei der Pressekonferenz eine Fülle an neuen Informationen zum prickelnden Metier, sondern in gedeckter Degustation
auch einen Vergleichs-Länderkampf, bei dem heimischer Sekt auf berühmte Schaumweine aus der Champagne traf.
Ein ernster Länderkampf
mit Augenzwinkern
Sechs Paare mit je einem Champagner und einem österreichischen
Sekt galt es in gedeckter Verkostung
zu bewerten. Die Jury – ein Mix
aus Prominenz und Fachleuten –
musste sich jeweils entscheiden, welches prickelnde Produkt sie hedonisch bevorzugten.
Für Österreich punktete zunächst
der Sekt Gols Prestige Brut 2011
von der Sektkellerei Szigeti sowie
der Mathäi Brut 2011, ein reinsortiger Chardonnay vom Weingut
Stift Klosterneuburg. Als die Champagner zur unbarmherzigen Aufholjagd ansetzten und durch Gruet Brut Selection, Veuve Cliquot
Brut Yellow Label sowie den Gosset Celebris Extra Brut Millesimé
2002, ein Prestige-Champagner um
135 Euro, sogar 3:2 in Führung gingen, kam bei den Österreichern bange Stimmung auf. Doch in letzter
Minute gelang dem DOM Rosé
Brut T.FX.T gegen Piper-Heidsieck
Brut Rosé Sauvage der verdiente
Ausgleich. Dieses gerechte und salomonische Unentschieden stellte
alle zufrieden, und es bewies schließlich, dass österreichische Qualitätsschaumweine – bei aller unterschiedlicher Stilistik – in den letzten Jahrzehnten doch einen enormen Qualitätsruck vollziehen konnten. „Wir
sind eben mittlerweile auf Augenhöhe mit den berühmten Produkten
Walter Kutscher
aus der Champagne“, freut sich besonders Willi Klinger, Chef der
Österreich Wein Marketing. Und
auch Opernball-Lady Desirée
Treichl-Stürgkh lobte den animierenden Gaumentanz des heimischen
Sekt-Adels.
Champagne – Appellation
mit strenger Regelung
Was unterscheidet nun einen klassischen Champagner von einem
(Bild: Armin Faber)
GASTRO Branchenbuch
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österreichischen Sekt? Fast meint
man, Äpfel mit Birnen vergleichen
zu müssen, so differenziert zeigen
sich die beiden Kategorien der Qualitätsschaumweine. Historisch betrachtet haben natürlich die Franzosen die prickelnde Nase vorn.
Auch wenn schon lange vor Dom
Pérignon in Frankreich Schaumwein-Experimente durchgeführt
wurden, war es der Benediktinermönch, der in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts mit seinen önologischen Fähigkeiten glänzte und
damit zum Hoflieferanten des Sonnenkönigs Ludwig XIV. avancierte.
Im Laufe der Jahrhunderte kristallisierten sich drei Rebsorten für die
Champagne als ideal heraus. Mit
Chardonnay sowie den beiden Rotweinsorten Pinot Noir und Pinot
Meunier (fast immer weiß gepresst B