G20 Foundation Research Green Growth Forum Communique | Page 16
18. Die derzeitigen Programme werden von Unternehmensseite als interessant für einzel-
ne Pilotinitiativen im Rahmen von Green Growth angesehen. Aufgrund des teilweisen
Mangels einer klar erkennbaren Strategie und Risikobereitschaft bleiben die Programme
jedoch hinter den Erwartungen zurück.
19. Die Frage, ob alle relevanten Forschungsvorhaben ausreichend abgedeckt sind, wird
Abdeckung der
relevanten For
schungsvorhaben
kontrovers diskutiert. Um staatliche Fördermaßnahmen für Unternehmen attraktiver zu
machen, müssten alle einschlägigen Aktivitäten von Unternehmen, Politik, Verwaltung
und Forschung in die Förderung einbezogen werden. Die einfache Möglichkeit, Demons-
trationsanlagen im (halb-)industriellen Maßstab zu fördern, wäre ein großer Mehrgewinn.
Darunter fallen sog. Türöff ner-Projekte, um Technologien wirklich am Markt zu etablie-
ren, beispielsweise aber auch Biogasanlagen mit innovativen Konzepten. Die Förderung
könnte fi nanzieller Art sein oder in der Vereinfachung von Genehmigungsprozessen be-
stehen.
20. Für eine Ausweitung der Forschung in innovativere Felder mit hohen Erfolgsrisiken
scheint die derzeitige Förderlandschaft wenig geeignet. Eine staatliche Risikokapitalge-
sellschaft, die innerhalb klar defi nierter Forschungsfelder auch echte Forschungs-Risi-
ken eingehen kann, würde diese Funktion besser erfüllen. In Ländern wie den USA und
Singapur existieren entsprechende Institutionen.
21. Zu den Forschungsfeldern, die heute nicht ausreichend abgedeckt sind, gehören ins-
besondere: Grundlagentechnologien für eine dezentrale Energieversorgung auf Nie-
derspannungsebene, Vernetzung von Internet-Technologien und Energie-Infrastruktur,
bessere Kombinationen unterschiedlicher Erzeugungstechnologien, Laststeuerung in
Unternehmen oder Energieeffi zienzpotentiale im Industriekontext.
22. Der inhaltliche Forschungsfokus in Deutschland bestimmt sich meist über den For-
schungsfokus der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Zusammenarbeit mit
den Helmholtz-Zentren sowie den Max-Planck-Instituten. Ein Problem hierbei ist die
starke und öff entlichkeitswirksame Förderung von Projekten, die im öff entlichen Fokus
stehen, wie z. B. Batterietechnologie und E-mobility, während es bei notwendigen Hinter-
grundtechnologien weitere Bedarfe gibt.
23. Aufgrund fehlender Begegnungen mit wesentlichen/bahnbrechenden Technologiewei-
ter-/neuentwicklungen in den letzten drei Jahren, könnte sich hier vermutlich mehr ent-
wickeln. Hauptsächlich liegt es vermutlich an falschen Steuerungsseff ekten durch das
EEG, dass aufgrund der Komfortabilität für Investoren in bestehende Technologien, Neu-
entwicklungen sich eher träge entwickeln. Im aktuellen Umfeld dürfte sich dies ändern.
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