Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten von Unternehmen, Forschungsgelder für grüne Technologien zu erhalten( Bsp.
KfW Programme)? Sehen Sie im derzeitigen System alle relevanten Forschungsvorhaben ausreichend abgedeckt?
Verfügen Sie über persönliche Erfahrung in diesem Bereich?
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Unübersichtliche gesetzliche Rahmenbedingungen und umfangreiche bürokratische Genehmigungsprozesse bei der Antragstellung für den Zugang zu öffentlichen Förderprogrammen behindern den Einsatz regenerativer Technologien in Unternehmen, sind aber die noch » kleinere Baustelle «. Deutlich schwieriger ist der kaufmännische Abrechnungsprozess der geförderten Projekte. Dieser bindet übermäßig viele Kapazitäten( insbes. Personal), der Aufwand dafür kann aber i. d. R. nicht abgerechnet werden. Diese durchaus bürokratischen Prozesse führen häufig dazu, dass ein Großteil der Fördergelder nicht vergeben wird.
Die zu erwartenden Förderquoten von 25-50 % sind im internationalen Vergleich eher niedrig angesiedelt. Dazu kommt, dass insbesondere in Pilotprojekten, die klaren F & E Charakter haben und wo auch mit Förderung kein wirtschaftlicher Betrieb der gebauten Anlagen möglich ist, von den Fördergebern häufig lediglich 25-30 % Förderquote angeboten werden, was bei dem hohen Risiko der Beteiligung an einem solchen Projekt i. d. R. nicht akzeptabel ist. Z. B. das US-amerikanische Department of Energy fördert solche Vorhaben mit bis zu 80 %.
Die derzeit auf Bundesebene verfügbaren Kreditprogramme der KfW sind weniger auf Forschung und mehr auf konkrete Anwendungsfinanzierung ausgelegt. Einem breiten Spektrum an Programmen für Privathaushalte und Unternehmen in der Nutzung z. B. erneuerbarer Energien und Energieeffizienz-Maßnahmen stehen sehr limitierte Möglichkeiten zur staatlich unterstützten Finanzierung von Forschungsausgaben zur Verfügung.
Manchmal ist die Kofinanzierung( Eigenmittelanteil) ein Problem, gerade für kleinere Unternehmen. Ggf. kommen größer werdende Unternehmen an die Obergrenze der KMU-Definition, sodass man aus der Förderbarkeit herausfallen kann. Bei einigen Programmen wurde bereits reagiert und die Schwelle für die Zuwendungsberechtigung von 250 auf 500 Mitarbeiter erhöht. Die ist sinnvoll und sollte ausgeweitet werden, denn gerade die etwas größeren Unternehmen werden dadurch nicht so schnell vom Innovationspfad abgehalten.
Ein großes Problem ist aber die Überführung in den großtechnischen Maßstab. Es fehlt an ausreichender Unterstützung, die erste Referenzanlage einer innovativen Idee / Technologie platzieren zu können und das( zweifellos vorhandene) höhere Risiko abzufedern. Gegenüber dem Technikumsmaßstab bedeutet das im Durchschnitt mindestens den Faktor Zehn an Investitionsaufwand und ein Vielfaches an Risiko, da ein langfristiger Dauerbetrieb als Maßstab angelegt wird. Insgesamt muss in Zukunft an Mechanismen gearbeitet werden, die in der Lage sind, diesem Risiko effektiver zu begegnen.
Möglichkeiten zur Erhaltung von Forschungsgeldern für grüne Technologien
Green Growth Forum | Kommuniqué | Energiewende & Energieeffizienz 13